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Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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weilen
    56. Saphire sind die Augen dein
    57. Habe mich mit Liebesreden
    58. Zu fragmentarisch ist Welt und Leben!
    59. Ich hab mir lang den Kopf zerbrochen
    60. Sie haben heut abend Gesellschaft
    61. Ich wollt, meine Schmerzen ergössen
    62. Du hast Diamanten und Perlen
    63. Wer zum ersten Male liebt
    64. Gaben mir Rat und gute Lehren
    65. Diesen liebenswürd’gen Jüngling
    66. Mir träumt’: Ich bin der liebe Gott
    67. Ich hab euch im besten Juli verlassen
    68. Von schönen Lippen fortgedrängt, getrieben
    69. Wir fuhren allein im dunkeln
    70. Das weiß Gott, wo sich die tolle
    71. Wie dunkle Träume stehen
    72. Und bist du erst mein eh’lich Weib
    73. An deine schneeweiße Schulter
    74. Es blasen die blauen Husaren
    75. Habe auch, in jungen Jahren
    76. Bist du wirklich mir so feindlich
    77. Ach, die Augen sind es wieder
    78. Selten habt ihr mich verstanden
    79. Doch die Kastraten klagten
    80. Auf den Wällen Salamankas
    81. Neben mir wohnt Don Henriquez
    82. Kaum sahen wir uns, und an Augen und Stimme
    83. Über die Berge steigt schon die Sonne
    84. Zu Halle auf dem Markt
    85. Dämmernd liegt der Sommerabend
    86. Nacht liegt auf den fremden Wegen
    87. Der Tod, das ist die kühle Nacht
    88. »Sag, wo ist dein schönes Liebchen
    Götterdämmerung
    Ratcliff
    Doña Clara
    Almansor
    Die Wallfahrt nach Kevlaar
    ~
    1.
    In mein gar zu dunkles Leben
    Strahlte einst ein süßes Bild;
    Nun das süße Bild erblichen,
    Bin ich gänzlich nachtumhüllt.
    Wenn die Kinder sind im Dunkeln
    Wird beklommen ihr Gemüt,
    Und um ihre Angst zu bannen,
    Singen sie ein lautes Lied.
    Ich, ein tolles Kind, ich singe
    Jetzo in der Dunkelheit;
    Klingt das Lied auch nicht ergötzlich,
    Hat’s mich doch von Angst befreit.
    2.
    Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
    Daß ich so traurig bin;
    Ein Märchen aus alten Zeiten,
    Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
    Die Luft ist kühl und es dunkelt,
    Und ruhig fließt der Rhein;
    Der Gipfel des Berges funkelt
    Im Abendsonnenschein.
    Die schönste Jungfrau sitzet
    Dort oben wunderbar,
    Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
    Sie kämmt ihr goldenes Haar.
    Sie kämmt es mit goldenem Kamme,
    Und singt ein Lied dabei;
    Das hat eine wundersame,
    Gewaltige Melodei.
    Den Schiffer im kleinen Schiffe
    Ergreift es mit wildem Weh;
    Er schaut nicht die Felsenriffe,
    Er schaut nur hinauf in die Höh’.
    Ich glaube, die Wellen verschlingen
    Am Ende Schiffer und Kahn;
    Und das hat mit ihrem Singen
    Die Lorelei getan.
    3.
    Mein Herz, mein Herz ist traurig,
    Doch lustig leuchtet der Mai;
    Ich stehe, gelehnt an der Linde,
    Hoch auf der alten Bastei.
    Da drunten fließt der blaue
    Stadtgraben in stiller Ruh’;
    Ein Knabe fährt im Kahne,
    Und angelt und pfeift dazu.
    Jenseits erheben sich freundlich,
    In winziger, bunter Gestalt,
    Lusthäuser, und Gärten, und Menschen,
    Und Ochsen, und Wiesen, und Wald.
    Die Mägde bleichen Wäsche,
    Und springen im Gras herum;
    Das Mühlrad stäubt Diamanten,
    Ich höre sein fernes Gesumm’.
    Am alten grauen Turme
    Ein Schilderhäuschen steht;
    Ein rotgeröckter Bursche
    Dort auf und nieder geht.
    Er spielt mit seiner Flinte,
    Die funkelt im Sonnenrot,
    Er präsentiert und schultert –
    Ich wollt, er schösse mich tot.
    4.
    Im Walde wandl’ ich und weine,
    Die Drossel sitzt in der Höh’;
    Sie springt und singt gar feine:
    »Warum ist dir so weh?«
    »Die Schwalben, deine Schwestern,
    Die können’s dir sagen, mein Kind;
    Sie wohnten in klugen Nestern,
    Wo Liebchens Fenster sind.«
    5.
    Die Nacht ist feucht und stürmisch,
    Der Himmel sternenleer;
    Im Wald, unter rauschenden Bäumen,
    Wandle ich schweigend einher.
    Es flimmert fern ein Lichtchen
    Aus dem einsamen Jägerhaus;
    Es soll mich nicht hin verlocken,
    Dort sieht es verdrießlich aus.
    Die blinde Großmutter sitzt ja
    Im ledernen Lehnstuhl dort,
    Unheimlich und starr, wie ein Steinbild,
    Und spricht kein einziges Wort.
    Fluchend geht auf und nieder
    Des Försters rotköpfiger Sohn,
    Und wirft an die Wand die Büchse,
    Und lacht vor Wut und Hohn.
    Die schöne Spinnerin weinet
    Und feuchtet mit Tränen den Flachs;
    Wimmernd zu ihren Füßen
    Schmiegt sich des Vaters Dachs.
    6.
    Als ich, auf der Reise, zufällig
    Der Liebsten Familie fand,
    Schwesterchen, Vater und Mutter,
    Sie haben mich freudig erkannt.
    Sie fragten nach meinem Befinden,
    Und sagten selber sogleich:
    Ich hätte mich gar nicht verändert,
    Nur mein Gesicht sei bleich.
    Ich fragte nach Muhmen und Basen,
    Nach manchem langweil’gen Gesell’n,
    Und nach dem

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