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Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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Segeln segelt mein Schiff
    Wohl über das wilde Meer.
    12.
    Wie schändlich du gehandelt,
    Ich hab es den Menschen verhehlet,
    Und bin hinausgefahren aufs Meer,
    Und hab es den Fischen erzählet.
    Ich laß dir den guten Namen
    Nur auf dem festen Lande;
    Aber im ganzen Ozean
    Weiß man von deiner Schande.
    13.
    Es ziehen die brausenden Wellen
    Wohl nach dem Strand;
    Sie schwellen und zerschellen
    Wohl auf dem Sand.
    Sie kommen groß und kräftig,
    Ohn’ Unterlaß;
    Sie werden endlich heftig –
    Was hilft uns das ?
    14.
    Es ragt ins Meer der Runenstein,
    Da sitz ich mit meinen Träumen.
    Es pfeift der Wind, die Möwen schrein,
    Die Wellen, die wandern und schäumen.
    Ich habe geliebt manch schönes Kind
    Und manchen guten Gesellen –
    Wo sind sie hin? Es pfeift der Wind,
    Es schäumen und wandern die Wellen.
    15.
    Das Meer erstrahlt im Sonnenschein,
    Als ob es golden wär.
    Ihr Brüder, wenn ich sterbe,
    Versenkt mich in das Meer.
    Hab immer das Meer so liebgehabt,
    Es hat mit sanfter Flut
    So oft mein Herz gekühlet;
    Wir waren einander gut.
Angelique
    ~
    1. Nun der Gott mir günstig nicket
    2. Wie rasch du auch vorüberschrittest
    3. Nimmer glaub ich, junge Schöne
    4. Ich halte ihr die Augen zu
    5. Wenn ich, beseligt von schönen Küssen
    6. Während ich nach andrer Leute
    7. Ja freilich, du bist mein Ideal
    8. Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst
    9. Dieser Liebe toller Fasching
    ~
    1.
    Nun der Gott mir günstig nicket,
    Soll ich schweigen wie ein Stummer,
    Ich, der, als ich unbeglücket,
    Soviel sang von meinem Kummer,
    Daß mir tausend arme Jungen
    Gar verzweifelt nachgedichtet,
    Und das Leid, das ich besungen,
    Noch viel Schlimmres angerichtet!
    Oh, ihr Nachtigallenchöre,
    Die ich trage in der Seele,
    Daß man eure Wonne höre,
    Jubelt auf mit voller Kehle!
    2.
    Wie rasch du auch vorüberschrittest,
    Noch einmal schautest du zurück,
    Der Mund, wie fragend, kühngeöffnet,
    Stürmischer Hochmut in dem Blick.
    Oh, daß ich nie zu fassen suchte
    Das weiße flüchtige Gewand!
    Die holde Spur der kleinen Füße,
    Oh, daß ich nie sie wiederfand!
    Verschwunden ist ja deine Wildheit,
    Bist wie die andern zahm und klar,
    Und sanft und unerträglich gütig,
    Und ach! nun liebst du mich sogar!
    3.
    Nimmer glaub ich, junge Schöne,
    Was die spröde Lippe spricht;
    Solche große schwarze Augen,
    Solche hat die Tugend nicht.
    Diese braungestreifte Lüge,
    Streif sie ab; ich liebe dich.
    Laß dein weißes Herz mich küssen –
    Weißes Herz, verstehst du mich?
    4.
    Ich halte ihr die Augen zu
    Und küß sie auf den Mund;
    Nun läßt sie mich nicht mehr in Ruh’,
    Sie fragt mich um den Grund.
    Von Abend spät bis morgens fruh,
    Sie fragt zu jeder Stund’:
    »Was hältst du mir die Augen zu,
    Wenn du mir küßt den Mund?«
    Ich sag ihr nicht, weshalb ich’s tu,
    Weiß selber nicht den Grund –
    Ich halte ihr die Augen zu
    Und küß sie auf den Mund.
    5.
    Wenn ich, beseligt von schönen Küssen,
    In deinen Armen mich wohl befinde,
    Dann mußt du mir nie von Deutschland reden; –
    Ich kann’s nicht vertragen – es hat seine Gründe.
    Ich bitte dich, laß mich mit Deutschland in Frieden!
    Du mußt mich nicht plagen mit ewigen Fragen
    Nach Heimat, Sippschaft und Lebensverhältnis; –
    Es hat seine Gründe – ich kann’s nicht vertragen.
    Die Eichen sind grün, und blau sind die Augen
    Der deutschen Frauen, sie schmachten gelinde
    Und seufzen von Liebe, Hoffnung und Glauben; –
    Ich kann’s nicht vertragen – es hat seine Gründe.
    6.
    Während ich nach andrer Leute,
    Andrer Leute Schätze spähe,
    Und vor fremden Liebestüren
    Schmachtend auf und nieder gehe:
    Treibt’s vielleicht die andren Leute
    Hin und her an andrem Platze,
    Und vor meinen eignen Fenstern
    Äugeln sie mit meinem Schatze.
    Das ist menschlich! Gott im Himmel
    Schütze uns auf allen Wegen!
    Gott im Himmel geb’ uns allen,
    Geb’ uns allen Glück und Segen!
    7.
    Ja freilich, du bist mein Ideal,
    Hab’s dir ja oft bekräftigt
    Mit Küssen und Eiden sonder Zahl;
    Doch heute bin ich beschäftigt.
    Komm morgen zwischen zwei und drei,
    Dann sollen neue Flammen
    Bewähren meine Schwärmerei;
    Wir essen nachher zusammen.
    Wenn ich Billette bekommen kann,
    Bin ich sogar kapabel,
    Dich in die Oper zu führen alsdann:
    Man gibt »Robert le Diable«.
    Es ist ein großes Zauberstück
    Voll Teufelslust und Liebe;
    Von Meyerbeer ist die Musik,
    Der schlechte Text von Scribe.
    8.
    Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst
    Gelöscht der holde

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