Sämtliche Werke
sein auserwähltes Dominium. Juden sind der Adel und Palästina das Majorat, Exarchat Gottes – Aristokratie –
Christentum: Demokratie: ein Gott, der alles erschaffen und regiert, aber alle Menschen gleich liebt und alle Reiche gleich beschützt, kein Nationalgott mehr, Universalismus –
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Unterschied des Heidentums (Inder, Perser) vom Judentum – sie haben alle ein Urwesen, unendliches, ewiges, aber dieses ist bei jenen in der Welt, mit welcher es identisch, und es entfaltet sich mit dieser aus dem Gesetze der Notwendigkeit – der Gott der Juden ist außer der Welt und erschafft sie durch einen Akt des freien Willens –
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Schöne Geschichte die jüdische – Aber die jungen Juden schaden den alten – die man weit über die Griechen und Römer setzen würde – ich glaube, gäbe es keine Juden mehr und man wüßte, es befände sich noch irgendwo ein Exemplar von diesem Volk, man würde hundert Stunden reisen, um es zu sehen und ihm die Hände zu drücken – und jetzt weicht man uns aus.
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Tragische Geschichte die Geschichte der neueren Juden, und schrieb man über dieses Tragische, so wird man noch ausgelacht – das ist das Allertragischste –
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Der Judenhaß beginnt erst mit der romantischen Schule (Freude am Mittelalter, Katholizismus, Adel, gesteigert durch die Teutomanen – Rühs –)
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Die Juden – das Volk=Gespenst, das bei seinem Schatze unabweisbar wachte; dieser Schatz war die Bibel. ›Vergebens der Exorzismus – Deutsche hoben ihn –‹ Ist ihre Mission geendigt? – ich glaube, wenn der weltliche Heiland kommt: Industrie, Arbeit, Freude – Der weltliche Heiland kommt auf einer Eisenbahn – Michel bahnt ihm den Weg – Rosen werden gestreut auf…
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Das Porzellan, das die Juden einst in Sachsen kaufen mußten – die, welche es behielten, können dafür jetzt den hundertfachen Wert bezahlt bekommen – Am Ende wird Israel für sein Opfer entschädigt, durch die Anerkennung der Welt, durch Ruhm und Größe –
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Friedliche Gesinnung. Wünsche: bescheidene Hütte, Strohdach, aber gutes Bett, gutes Essen, Milch und Butter, sehr frisch, vor dem Fenster Blumen, vor der Türe einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, läßt er mir die Freude erleben, daß an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben meiner Feinde aufgehängt werden – Mit gerührtem Herzen werde ich ihnen vor ihrem Tode alle Unbill verzeihen, die sie mir im Leben zugefügt – ja, man muß seinen Feinden verzeihen, aber nicht früher, als bis sie gehenkt worden. – Versöhnlichkeit, Liebe, Barmherzigkeit.
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Nicht vindikativ – aber ich möchte meine Feinde lieben, kann sie aber nicht lieben, ehe ich mich gerächt – dann aber öffnet sich ihnen mein Herz – Solange man sich nicht gerächt, bleibt immer eine Bitterkeit im Herzen –
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Demokratische Wut gegen das Besingen der Liebe – warum die Rose besingen, Aristokrat! besing die demokratische Kartoffel, die das Volk nährt –
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Gedanken, schön gekämmt, frisiert.
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Schiffer auf stürmischem Meer, auf einer Küstenklippe ein Kloster, die weißen Nonnen stehen dort singend – Vergleiche Kunstwerke in politischer Zeit –
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Girouetten – sie beschwören Stürme und verlassen sich auf ihre Beweglichkeit – sie vergessen, daß ihnen ihre Beweglichkeit nichts helfen wird, wenn mal der Sturmwind den Turm stürzt, worauf sie stehen –
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Wenn man wie Nodier in seiner Jugend mehrmals guillotiniert worden, ist es sehr natürlich, daß man im Alter keinen Kopf mehr hat –
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›An den Kö – wird sich I. für E. M. guillotinieren lassen.‹
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›Wir haben beide keine Kinder – um Kinder zu machen, dazu gehört eine Überzeugung –‹
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Ein Talent können wir nach einer einzigen Manifestation anerkennen – für die Anerkennung eines Charakters bedürfen wir aber eines langen Zeitraums und beständiger Öffentlichkeit. »Vor seinem Tode«, sagt Solon, »ist niemand glücklich zu schätzen« – und wir dürfen auch sagen, niemand als Charakter zu preisen. Herr R. ist noch jung, und es bleibt ihm Zeit genug zu künftigen Schuftenstreichen – wartet nur einige Jährchen, er tauft sich in der *Kirche, er wird der Advokat für Schelmenstreiche – vielleicht aber hatte er schon die Muße dazu angewendet, und wir kennen seine Taten nicht, wegen seiner obskuren Weltstellung.
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Der Hund, dem man einen Maulkorb anlegte, bellt mit dem Hintern – Das Denken auf Umweg äußert sich noch mißduftiger, durch Perfidie
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