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Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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des Ausdrucks –
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    Ja, nicht der Vortrefflichkeit ihrer Lehre wegen, sondern wegen der Vulgarität derselben, und weil die große Menge unfähig ist, eine höhere Doktrin zu fassen, glaube ich, daß die Republikaner, zunächst in Frankreich, allmählich die Oberhand gewinnen und für einige Zeit ihr Regiment befestigen werden. Ich sage für einige Zeit, denn jene plebejischen Republiken, wie unsere Radikalen sie träumen – – – – – – – –
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    Das ist es. Indem wir mit Gewißheit ihre kurze Dauer voraussehen, trösten wir uns ob der Fortschritte des Republikanismus. Er ist vielleicht eine notwendige Übergangsform, und wir wollen ihm gern den verdrießlich eingepuppten Raupenzustand verzeihen, in der Hoffnung, daß der Schmetterling, der einst daraus hervorbricht, desto farbenreicher beflügelt seine Schwingen entfalten und im süßen Sonnenlichte mit allen Lebensblumen spielen wird! – Wir sollten euch eigentlich wie griesgrämige Väter behandeln, deren zugeknöpft pedantisches Wesen zwar unbequem für weltlustige Söhne, aber dennoch nützlich ist für deren künftiges Etablissement. – Aus Pietät, wenn auch nicht schon aus Politik, sollten wir daher nur mit einer gewissen Zurückhaltung über jene trüben Käuze unsere Glossen aussprechen. Wir wollen euch sogar ehren, wo nicht gar unterstützen, nur verlangt nicht zuviel, und werdet keine Brutusse an uns, wenn etwa eure allzu einfache Suppen uns nicht munden und wenn wir manchmal zurückschmachten nach der Küche der Tarquinier! – – –
    Die Stelle in Börnes Briefen –
    Sonderbar! wir wiegen und trösten uns mit dieser Hypothese in derselben Weise wie jene greisen Anhänger des alten Regimes, die aus Verzweiflung über die Gegenwart nur in dem Siege der Republikaner ihr Heil sehen und, um Heinrich den V. auf den Thron zu bringen, mit Todesverachtung die Marseillaise anstimmen…
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    Où allez-vous, Monsieur l’Abbé?
    Vous allez vous casser le nez…
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    Wir begreifen die Ruinen nicht eher, als bis wir selbst Ruinen sind –
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    Die Gesellschaft ist immer Republik – die einzelnen streben immer empor, und die Gesamtheit drängt sie zurück.
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    S. B. C. u. Co. sind die Filzläuse der Freiheitsgöttin – Es war eine schöne Julinacht, als ich in deinen Armen lag etc. etc. – ach, dieses Jucken erinnert uns dran – ihre Mission ist, mich vor Heimweh zu bewahren –
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    Ich sehe die Wunden der Vergangenheit klar. Ein Schleier lag auf der Zukunft, aber ein rosafarbiger, und hindurch schimmern goldene Säulen und Geschmeide und klingt es süß –
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    Das alte Märchen der drei Brüder realisiert sich. Der eine läuft hundert Meilen in einigen Stunden, der andre sieht hundert Meilen weit, der dritte schießt so weit, der vierte bläst Armeen fort – Eisenbahn, Fernrohr, Pulver ›oder Presse‹ – er hält das eine Nasloch zu – wird
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    Das junge Mädchen sagte: »Der Herr muß sehr reich sein, denn er ist sehr häßlich.« Das Publikum urteilt in derselben Weise: Der Mann muß sehr gelehrt sein, denn er ist sehr langweilig. – Daher Sukzeß vieler Deutschen in Paris.
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    Es ist erstaunlich, wie in so kleinem Köpfchen eine solche Masse von Unwissenheit stecken kann –
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    Alter Karrengaul und Esel, den Dampfwagen vorbeirollen sehend.
    Pferd: Das wird uns eine ganz neue Zukunft bereiten, wir werden nicht mehr soviel Lasten ziehen und laufen müssen: Wohl dem Enkel, das Paradies ist vor uns – oder ist die Hoffnung nicht mit Gefahr geknüpft: werden wir nicht überflüssig sein? wird man uns nicht töten und speisen?
    Der Esel: Wir haben von allen solchen Umwälzungen nichts zu hoffen noch zu fürchten: wir werden immer nach wie vor zur Mühle traben, die Welt wird immer Esel brauchen und sie zu schätzen wissen –
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    Lockender als je klangen diesen Winter die Zaubertöne.
    Anstrengung bei allen Freuden – Paris, die Galeere des Vergnügens – besonders für Ehepaare, welche die Kette am Bein – doch immer besser als das deutsche Zellensystem des einsamen Nachdenkens – Man kann sich nicht sammeln, klagen unsre Landsleute – die Zerstreuung sei zu groß – Ach! das ist nicht so schlimm, schlimmer, daß sich auch das Geld so schnell zerstreut – Wenn dieser Talisman unseren Händen entrissen, schwindet

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