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Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition)

Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich von Kleist
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allein nirgends aufgeführt, sondern es durfte bei Kleist’s Lebzeiten auch nicht einmal im Druck erscheinen. Die spanischen Ereignisse belebten inzwischen den deutschen Rachegeist noch mehr, K. dichtete sein Lied „An Palafox“, das im Volkston geschriebene „Kriegslied der Deutschen“ und gelegentlich der österreichischen Erhebung die Strophen an Franz I., die an Erzherzog Karl vom März und vom Mai 1809, die erhabene Hymne mit Chor „Germania an ihre Kinder“ und nicht lange darauf „Das letzte Lied“.
    Nachdem Oesterreich, die Abziehung französischer Streitkräfte durch Spanien benutzend, Frankreich am 15. April 1809 den Krieg erklärt und in seinem Aufrufe gesagt hatte, die Freiheit Europa’s habe sich unter die Fahne Oesterreichs geflüchtet, wollte K. mit dem kaiserlichen Gesandten nach Wien gehen. Eine Zusammenkunft mit Ulrike ließ ihn zu spät nach Dresden zurückkehren; da er aber durch Hartmann eines Abends auf der Elbbrücke den jungen Friedrich Dahlmann kennen lernte, so kam er mit diesem noch an demselben Abende überein, nächster Tage zu Fuß nach Oesterreich zu wandern. Aus der schönen Darstellung welche Dahlmann für Julian Schmidt’s einschlägliche Arbeiten entworfen hat ersehen wir, daß die Wanderlust die neuen Freunde hauptsächlich darum ergriff, weil „der sächsische Hof sich der schlechten Sache anschloß und es ihnen daher besser schien die Zukunft abzuwarten.“ Wer je mit geistig Verwandten intimen Umgang pflegte, den wird die folgende Stelle nicht ungerührt lassen: „Auf dieser mehrtägigen Wanderung“, sagt Dahlmann, „durchdrangen wir eigentlich einander, ergriffen gegenseitig Besitz von uns und wir kamen noch später öfter verwundert darauf zurück, wie so oft es sich getroffen habe, daß wenn wir recht lange schweigend nebeneinander gegangen, dann der eine plötzlich anfing von einem ganz entlegenen Gegenstande zu reden, der doch derselbe war, über den der andere sich eben auslassen wollte.“ In Prag, wo die Freunde wenige Häuser von der Moldaubrücke, an der „kleinen Seite“, in zwei Zimmern nebeneinander wohnten, that sich die Handschrift „der Hermannsschlacht“ vor Dahlmann auf „mit Allem was sie Großes, Wildes, Herz und Nieren Ergreifendes, zu Zeiten auch Ergötzendes an sich hat.“ Nach einem in Znaym bestandenen Abenteuer, bei welchem der mit geheimen Unterhandlungen mit dem Erzherzoge Karl beauftragte   Oberst v. Knesebeck dadurch verwundet wurde, daß K. trotz aller Warnung die von Dahlmann gekauften Pistolen geladen hatte und nach der Gefangennahme der beiden Freunde auf dem Schlachtfelde von Aspern, wo man sie für französische Spione hielt, kehrten sie wieder nach Prag zurück. In Folge der Schlacht von Aspern eröffneten sich K. gute Aussichten. Gleichzeitig mit den angeführten Gedichten hatte er eine Anzahl politischer Aufsätze theils in Form von Satiren geschrieben und da er durch den Baron Buol bei dem Grafen Kolowrat, der damals den Posten eines Stadthauptmanns von Prag inne hatte, eingeführt wurde, so las er sie, als für ein Wochenblatt bestimmt, in dessen Hause mit Beifall vor. Man faßte, schrieb er am 17. Juli an Ulrike, die Idee ein Wochenblatt, die „Germania“ zu stande zu bringen, lebhaft auf. – – „So lange ich lebe, vereinigte sich noch nicht so viel um mich eine frohe Zukunft hoffen zu lassen.“ Schon war die Einleitung zur „Germania“ bis auf den Schluß geschrieben. Rudolf Köpke hat sie uns mit den übrigen prosaischen Arbeiten, von denen soeben die Rede war, in dem von ihm herausgegebenen Buche „Heinrich v. Kleist’s politische Schriften und andere Nachträge zu seinen Werken“, die Tieck in den nachgelassenen und gesammelten Schriften des Dichters nicht aufgenommen hat, überliefert. Sie gibt uns ein genaues Programm des Unternehmens: „Diese Zeitschrift, heißt es, soll der erste Athemzug der deutschen Freiheit sein. Sie soll alles aussprechen, was während der drei letzten unter dem Druck der Franzosen verseufzten Jahre in den Brüsten wackerer Deutschen verschwiegen bleiben mußte, alle Besorgnisse, alle Hoffnung, alles Elend und alles Glück.“ Bald vernichtete die Schlacht von Wagram auch diesen Traum und wie Laun in seinen Memoiren erzählt, reifte nunmehr der Entschluß in K., Napoleon zu ermorden. Er wollte sich durch Hartmann, der den Vorfall Laun mitgetheilt hat, wahrscheinlich für den Fall des Mißlingens, Arsenik verschaffen, aber dieser gab sich zu der That nicht her. Nach einer

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