Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Safari

Safari

Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
dem Hauptschiff der Vilenjji abgedockt hatten, sahen sich die vier Flüchtlinge plötzlich vor einem gänzlich unerwarteten Hindernis.
    Einem weiteren Schiff. Einem weiteren wirklich großen Schiff.
    Es hing direkt vor ihnen; seine ungeheure Masse schob sich langsam vor die Sterne. Walker hatte das Vilenjji-Schiff für ziemlich groß gehalten; immerhin umschloss es in seinem zusammengewürfelten Formendurcheinander so viel nutzbaren Innenraum wie mehrere irdische Supertanker. Das Schiff, das ohne Warnung vor ihnen aufgetaucht war, besaß die Größe des Hafens, den solche Ozeanriesen anzulaufen pflegten. Außerdem war das, was Walker von ihm sehen konnte, weitaus eleganter zusammengesetzt als das Flickwerk ihrer Entführer. Der Neuankömmling besaß die Farbe von altem Elfenbein; auf der Außenhülle war er stellenweise mit gewundenen Schlitzen gemasert, die in vielen prächtigen Schattierungen zwischen Grün und Blau gefärbt waren.
    Aus Hunderten von Bullaugen strahlte helles, klares Licht. Mochte das Schiff auch nicht wirklich eine im Raum treibende Stadt sein, so warf es doch Walkers eben gefälltes Urteil über extraterrestrische Architektur über den Haufen. Einzig Sque war, wie vielleicht vorauszusehen, nicht beeindruckt. Aber letzten Endes musste auch sie die Niederlage eingestehen. Sie wandte sich von den Leuchtkontrollen ab und wies Braouk an, sie auf das Deck herabzulassen.
    »Die internen Instrumente dieses Schiffes reagieren nicht mehr. Entweder sind sie oder die Mechanismen, die sie kontrollieren, abgeschaltet worden. Ich kann nichts mehr tun.«
    »Dann war es das also.« George sah von einem Gefährten zum anderen. »Alles, was wir getan haben, war umsonst. Die Vilenjji werden dieses Rettungsboot wie eine Dose Hundefutter öffnen, und in ein paar Stunden sind wir wieder da, wo wir angefangen haben. In unseren Käfigen.«
    Bei aller Entschlossenheit, sich nicht zu den Gehegen zurückbringen zu lassen, sah Walker doch kein Mittel, um das Eintreffen dieser bedrückenden Eventualität zu verhindern. Braouk würde vielleicht kämpfend untergehen und ein oder zwei Vilenjji mit sich nehmen, aber selbst das schien unwahrscheinlich. Sicherlich hatten ihre Entführer mittlerweile dazugelernt und würden geeignete Maßnahmen ergreifen, bevor sie versuchten, den mächtigen Tuuqalianer wieder in Besitz zu nehmen. Was ihn selbst betraf, so gab es nicht viel, was er gegen Wesen tun konnte, die zwei Meter zehn groß waren und einen Zentner oder mehr wogen. Unter keinen Umständen, das hatte er sich geschworen, wollte er sich duckmäuserisch ergeben. Aber da ihm nicht einmal ein altes Rasiermesser oder dergleichen zur Verfügung stand, würde er wenig Gegenwehr leisten können. George konnte wenigstens noch ein Stück aus einem dunklen Beinlappen beißen, bevor die Vilenjji ihn zu einem hilflosen Bündel verschnürten.
    Sie warteten schweigend auf das Ende: frustrierter Mensch, resignierter Hund, selbstbeherrschte K’eremu, nachdenklicher Tuuqalianer. Ein eigenartiges Quartett, zusammengeschweißt durch die gemeinsame Sehnsucht nach Freiheit und dem Hass auf ihre Entführer. Walker tat sein Bestes, um sich mit dem Unvermeidlichen abzufinden. Es war ein guter Lauf gewesen, sagte er sich. Und nach allem, was sie wussten, einer, der in den Annalen der Vilenjji beispiellos war. Ein paar ihrer Peiniger waren tot, ein paar mehr gedemütigt. Sie hatten mehr erreicht, als sie eigentlich hatten erwarten können. Was die Zukunft für ihn bereithielt – darüber wollte er nicht nachzudenken.
    Aber wie es aussah, blieb ihm noch viel Zeit, um nicht darüber nachzudenken.
    Das innere Schleusentor des Bootes, das sie geentert hatten, drehte sich nicht auf. Das äußere Tor wurde nicht gesprengt. Sie trieben weiterhin zwischen den beiden größeren Raumschiffen – eins riesig, das andere immens – wie ein Guppy zwischen zwei Walen. Es wurde kein Versuch unternommen, mit ihnen zu kommunizieren. Er war nicht der Einzige, dem die fortwährende Ruhe auffiel.
    »Das ist ausgesprochen seltsam.« Sque, die sich auf dem Boden niedergelassen hatte, reckte den Oberleib aus der Mitte ihres Tentakelbüschels. Silbergraue Augen betrachteten die Instrumente, die mehr und mehr reagierten. Ein paar der Kontrolllichter bewegten sich. Walker hatte die Aktivität zwar bemerkt, ihr aber keine Bedeutung beigemessen und sie für einen normalen Teil des bordeigenen Betriebs gehalten. Es war nicht zu übersehen, dass Sque anderer Auffassung war.
    »Es

Weitere Kostenlose Bücher