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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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vielleicht sterben, aber er ginge nicht zurück in das Gehege, das die Vilenjji für ihn hergerichtet hatten. Er hatte die Nase voll vom Cawley-See, dem echten wie dem unechten. Was auch als Nächstes geschehen mochte, er hatte ein für alle Mal genug davon, eingesperrt zu sein.
    Er ging in den vorderen Raum und schloss sich Braouk auf der Suche nach einer brauchbaren Waffe an.
    Das Tochterschiff schlingerte leicht nach rechts. Ausgestattet mit der Balance eines Athleten (der allerdings über die vergangenen neun Jahre etwas an Gewicht zugelegt hatte), gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben. Vierbeinig und mit einem niedrigen Schwerpunkt hatte George kein Problem, mit dem unerwarteten Stoß umzugehen, ebenso der unerschütterliche Braouk. Sque murmelte etwas vor sich hin, das Walkers Implantat nicht zufrieden stellend übersetzen konnte. Durch die Luft zuckend, dirigierten kastanienbraune Tentakel die Lichtzeichen. Alles, was der K’eremu noch fehlte, sinnierte Walker, war ein Taktstock und Begleitmusik, und die Illusion wäre perfekt gewesen.
    Ein zweiter Stoß folgte, der stärker war als der erste. Obwohl Walker diesmal vorbereitet war, wurde er nach vorne geworfen und landete auf Händen und Knien. Braouk musste alles geben, um festen Stand zu behalten und Sque den sicheren Hochsitz zu bieten, von dem sie operieren konnte.
    »Ich kann nicht effizient weiterarbeiten, wenn ich wie Wasser in einer Tasse herumgeschüttelt werde«, schalt sie ihn.
    Ein kugelförmiges Auge wuchs auf seinem Stiel nach oben und blickte sie ungerührt an. Es war größer als der Kopf der K’eremu, bemerkte Walker. »Erzielst du, kleine Meisterin der Beleidigung, Ergebnisse?«
    »Sie brechen durch!« In Panik suchte sich George ein Versteck unter den ausgekehlten Gebilden aus Plastik und Metall.
    »Sie brechen nicht durch«, versicherte ihm Sque. »Wenn ich nicht alles falsch gemacht habe, dann sind wir es, die durchbrechen!«
    Im selben Moment wurde der Grund für das Schlingern und die Stöße kristallklar, denn das sekundäre Schiff löste sich dynamisch von seinem Primärschiff. Als es sich langsam vom Mutterschiff wegdrehte, bevor der Hauptantrieb eingeschaltet wurde, erlebten seine Insassen einen Augenblick völliger Orientierungslosigkeit, bei der ihnen schlecht wurde. Dann schaltete sich die schiffseigene künstliche Schwerkraft ein, Walkers Sohlen fanden den Kontakt mit dem Boden wieder, und sein Magen begab sich dankbar an seine gewöhnliche Stelle zurück. Durch das ausladende vordere Fenster sah man immer mehr von dem Vilenjji-Schiff, während das Rettungsboot seine Pirouette in den Weltraum fortsetzte.
    Entsprechend seinem begrenzten Wissen über Raumfahrt, das er fast ausschließlich aus Filmen bezog, erwartete Walker etwas Stromlinienförmiges. So war es ein kleiner Schock, als er die gewaltige Zusammenwürfelung geometrischer Formen sah. Das Schiff, von dem sie gerade flohen, war atemberaubend in seiner Unordnung. Pyramidenförmige Komponenten durchdrangen zerbeulte Rechtecke und Parallelogone. Kugelförmige Körper saßen wie Rostblasen an Spannpylonen und riesigen zylindrischen Verbindungsröhren. In der Nähe dessen, was er für den Bug des hoffnungslos ungebärdigen Schiffes hielt, erstreckte sich eine Reihe geriffelter Kegel einen knappen Kilometer weit ins All. Jedes Stück Oberfläche war mit pockennarbigen Vertiefungen übersät oder trug einen Wald aus Antennen. Hier und da leuchteten externe Lichter, von denen manche arhythmisch blinkten.
    An Stelle des grandiosen Weltraumfahrzeugs, das er sich ausgemalt hatte, lag ein riesiger Haufen zusammengeflickter Schrottteile vor ihm. Einige Komponenten waren zwar von beeindruckender Größe, aber keine hätte bei einem Architekturwettbewerb auch nur eine Augenbraue verleitet, sich anerkennend zu heben. Wie die rechtswidrigen Absichten der Vilenjji war auch ihr Schiff rein zweckgerichtet konstruiert. Walker empfand die prosaische Hässlichkeit als einen gewissen Trost.
    Zumal sie inzwischen daraus befreit waren, und vor der Wiederergreifung sicher. Sie waren dem unbarmherzigen Einerlei der Gehege entkommen. Befreit von – George gab ein ausgesprochen ungehöriges Geräusch von sich.
    Als Walker gerade nach dem Grund fragen wollte, stellte er fest, dass das nicht mehr nötig war. Er starrte nur noch fassungslos mit offenem Mund, und selbst Braouk war sprachlos. Nur Sque fuhr fort, ihre leuchtenden Kontrollen zu bedienen – jedoch vergeblich. Nachdem sie erfolgreich von

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