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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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beißen, oder?« Er beobachtete beunruhigt, wie der Köter leise knurrend auf ihn zukam.
    »Doch, wenn das der einzige Weg ist, deine Aufmerksamkeit zu erlangen.«
    »Okay, okay.« Widerstrebend drehte sich Walker von dem Harakathgestrüpp weg. »Versprochen! Ich werde den verkommenen kleinen Blödmann nicht anrühren.«
    »Das ist auch besser so.« George hörte auf zu knurren.
    Als sie davongingen, warf der Mensch noch einen Blick über die Schulter auf die Büsche. »Aber eines Tages …«
    »Eines Tages könnte niemals kommen«, informierte ihn George warnend. »Finde dich besser damit ab!«
    »Ist schon gut. Ich höre, was du sagst.« Walker langte hinunter und tätschelte ihn beruhigend zwischen den Ohren. »Ich will nicht wieder so weggesperrt werden.«
    Aber so sehr er sich auch bemühte, das Bild des Ghouaba, der ihn aus seiner Deckung hinter dem baumstammartigen Beinen der abziehenden Vilenjji angrinste, wollte nicht aus seinem Kopf verschwinden.

5
     
    Dass es unmöglich war, dem Verräter ständig ans dem Weg zu gehen, war nicht gerade hilfreich. So weitläufig das Große Ge hege auch war, seine Fläche war doch endlich, und ebenso die Möglichkeiten, innerhalb seiner Grenzen Kontakt zu vermeiden. Im Laufe der folgenden Tage und Wochen, bei Spaziergängen und den gelegentlichen Läufen, die er unternahm, um körperlich (und auch geistig) bei Kräften zu bleiben, begegnete er dem Ghouaba mehr als einmal, und mehr als einmal war er überzeugt, dass der gummigliedrige kleine Wicht ihn verhöhnte.
    Es war einfacher, wenn er mit George lief. Mittlerweile war ihm nicht nur seine Gesellschaft eine Stütze, sondern auch seine Offenheit, seine praktische Herangehensweise an ihre widrige Lage. Wie George einmal bemerkte: »Der Hirnschub, den die Vilenjji mir verpasst haben, hat mich weder zum Chirurgen noch zum Ingenieur gemacht, nicht einmal zum Parkuhrenableser. Alles, was ich habe, ist sozusagen gesunder Menschenverstand. Aber wie die meisten Hunde habe ich eine ganze Menge davon.«
    Das schrieb sich Walker hinter die Ohren und konnte leichter Abstand davon nehmen, die Hand nach dem grinsenden Ghouaba auszustrecken und ihm den hinterlistigen kleinen Kopf abzuschrauben. Das ließe sich zwar jederzeit nachholen, da das Vilenjji-Überwachungssystem nicht perfekt war, wie er jetzt wusste, aber das Risiko war bei weitem größer als die Genugtuung, die er daraus schöpfen würde. Seine Entführer würden ihn vielleicht nicht für immer entfernen, wie sie es mit dem Tripodaner getan hatten, doch eine immer währende Isolierhaft kam ihm fast noch schlimmer vor. Als guter Rohstoffmakler hatte er früh gelernt, wann man nicht zu viel auf verlockende Termine bieten durfte. Da jetzt seine Zukunft auf dem Spiel stand und nicht die einer Containerschiffsladung Saftkonzentrat oder Sojabohnen, war es erforderlich, achtsamer denn je zu sein.
    Den Ghouaba mordlüstern anzustarren, wenn sich ihre Wege zufällig kreuzten, spendete ihm etwas Trost. Wie viel Wirkung das auf den Alien hatte, wie oft er dadurch schlaflos lag, wusste Walker nicht. Es hing davon ab, wie der Ghouaba das Mienenspiel des Menschen interpretierte. Aber Walker fühlte sich besser, wenn er die eigene Mordlust spürte, wann immer sich ihre Blicke trafen. Da die Vilenjji mit den Feinheiten menschlicher Mimik ebenso unvertraut waren wie der Ghouaba, bezweifelte Walker, dass sie ihn dafür bestrafen würden.
    »Ich würde ihn ja für dich anpissen«, versicherte ihm George aus vollem Herzen, während sie gerade bei ihrem regelmäßigen Morgenlauf waren, »aber man kann nicht wissen, wie unsere purpurnen Gastgeber darauf reagieren. Oder unser Ghouaba-Bursche. Vielleicht fänden es beide schmeichelhaft. Oder mein Pimmel könnte vom Blitz verkohlt werden. Es ist jedenfalls besser, sich solche Anwandlungen zu verkneifen. Bei Hunden lässt der Durst nach Rache mit der Zeit auch nach. Warum vergisst du den Zwischenfall nicht einfach? Er ist vorbei und abgetan!« Dunkelbraune Augen blickten zu ihm hoch. »Und überhaupt – was hättest du denn mit dem Vilenjji-Apparat gemacht, wenn es dir gelungen wäre, ihn zu behalten? Gedroht, einen von ihnen niederzustechen, wenn sie ihr Schiff nicht wenden und uns nach Hause bringen?«
    »Ich weiß es nicht.« Walker joggte neben dem Hund her.
    »Erst einmal hätte ich versucht herauszufinden, wozu er dient, welche verschiedenen Funktionen er hat.«
    George sprang über einen kleinen Trieb, dessen Spitze dunkelblaue blasenartige

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