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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Zelt drückte sich George so dicht er konnte an den Boden und winselte.
    Der getroffene Vilenjji stolperte über eine leichte Unebenheit des Bodens, stürzte und ließ das glänzende, glattwandige Gerät fallen, das er bei sich hatte. Ohne nachzudenken und ohne zu zögern, warf sich Walker nach vorn und bekam es tatsächlich zu fassen. Doch im selben Moment begann es ihn überall zu kribbeln. Er konnte sich nicht mehr bewegen, und er konnte sich nicht kratzen. Das Gefühl war nicht sonderlich schmerzhaft, aber das Jucken machte ihn wahnsinnig.
    Der Beweis für die Ernsthaftigkeit des Zusammenstoßes kam sogleich in Gestalt von drei Vilenjji – drei! –, die in Höchstgeschwindigkeit aus dem Korridor trampelten. Sie stürmten durch die deaktivierte Barriere direkt in die Sierra-Landschaft. Durch das quälende Gefühl wie von tausend Nadelstichen spürte Walker, wie er aufrecht hingestellt wurde. Man nahm ihn in die Mitte und stützte ihn mit den Armlappen unter den Achseln. Während zwei der Neuankömmlinge ihre Waffen auf ihn gerichtet hielten, schleppten ihn seine unerwünschten Gehhilfen ins Große Gehege. Obwohl er hellwach und sich der Vorgänge völlig bewusst war, konnte er nicht einmal den kleinen Finger rühren. Derart lahm gelegt, rang er innerlich um die Macht über seine unkooperativen Muskeln. Inzwischen wischte sich sein Opfer den letzten Sand aus dem Gesicht und kam wieder auf die Beine. Nachdem es das Heulen eingestellt hatte, war ihm keine weitere Beeinträchtigung anzumerken, außer vielleicht dass das Gesicht erkennbar verzogen war.
    Irgendwie brachte George den Mut auf, ihnen zu folgen, in respektvollem und vernünftigem Abstand natürlich.
    Im Großen Gehege verebbte jede Unterhaltung, egal, ob es sich um ein Paar geselliger Hexanuten oder einen knollenförmigen Ovyr handelte, der in sein übliches Selbstgespräch vertieft war. Alles wandte sich der Prozession zu und verfolgte, wie sie über den Grünteppich schritt. Die Spitze bildeten zwei Vilenjji mit steinernen Mienen, die zwischen sich die widerstandslose Gestalt eines haarlosen Bipeden von einem Erde genannten Ort schleppten. Dahinter kamen zwei weitere der klotzigen Entführer, deren Waffen auf den reglosen Menschen gerichtet waren. Den Schluss bildeten ein einzelner Vilenjji, der sich gelegentlich mit dem linken Armlappen übers Gesicht fuhr, und, in einigem Abstand, der kleine zottige Vierfüßer, der ebenfalls von dem dritten Planeten kam, welcher den gewöhnlichen, als Sol bekannten Stern umkreiste.
    Es war ein noch nie da gewesener Aufzug. Keiner konnte sich erinnern, jemals so viele Vilenjji auf einem Haufen im Gehege gesehen zu haben. Sie waren zu fünft! Was das bedeutete, konnten nicht einmal die scharfsinnigsten Betrachter sagen. Viele wollten den nachfolgenden Hund befragen, aber trotz dringlich geflüsterter Appelle ignorierte er sie und ließ sich nicht bewegen, das Kielwasser der Vilenjji zu verlassen.
    Letztere schenkten den Blicken ihrer Gefangenen keine Beachtung. Ihr Interesse galt einzig dein Zweibeiner. Als die Zuschauer erkannten, wohin ihn die Vilenjji schleppten, vor welchem Gehege sie anhielten, entrang sich ihnen ein kollektives Stöhnen der Resignation, dem, als der Mensch hineingestoßen wurde, vielstimmige Mitleidsbezeugungen folgten. Nach und nach wurden die vorherigen Unterhaltungen und Beschäftigungen wieder aufgenommen. Es gab nichts, was man hätte tun können. Nicht im Moment.
    George, der sich hinter einen Baum gekauert hatte, wartete, bis sich die Vilenjji abwandten und mit ihren langen, gemächlichen Schritten das Große Gehege in Richtung Ausgangsbereich durchquerten. Als sie außer Sicht waren, kroch er zaudernd hinter seiner blaugrünen pflanzlichen Deckung hervor und näherte sich verstohlen dem Habitat, in dem sein Freund abgeladen worden war. Wie befürchtet, war die Barriere dort wie immer aktiviert. Es frustrierte ihn, dass sie noch dazu undurchsichtig war, sodass er nicht einmal beobachten konnte, was sich auf der anderen Seite abspielte. Noch schwerwiegender war, dass sie jeden, wie zum Beispiel Marcus Walker, daran hindern würde, hinauszugelangen. Wie viele andere wusste auch George, was hinter dieser Barriere lebte. Er hatte es Walker gegenüber nur ein Mal erwähnt, und das auch nur indirekt. Mit etwas Glück würde Walker sich nicht daran erinnern.
    Der Hund setzte sich auf die Hinterbacken, warf den Kopf zurück und fing ungeniert an zu heulen.

7
     
    Als die Kontrolle über seine

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