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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wie.
    Er wusste nur, dass er wie üblich aufgewacht, mit einem gähnenden George zu ihrem ausgewanderten Stück See gegangen war, um sich Gesicht und Hände zu waschen, und es sich anschließend gemütlich gemacht hatte, um das Eintreffen der Morgenmahlzeit zu erwarten. Wie immer tauchte der akkurate Bodenkreis kurz ab, um einen Moment später mit Stapeln von Nahrungssteinen, Nahrungswürfeln und den üblichen flüssigen Zutaten wieder zurückzukehren. Vielleicht war das Wasser der Auslöser, eine leuchte Zündschnur für seinen seelischen Sprengstoff. Vielleicht war es die tägliche Monotonie. Er wusste es nicht.
    Er wusste nur – denn George erzählte ihm später davon –, dass er statt aus der aufreizend pedantischen Zusammenstellung etwas zu wählen, aufstand, mit dem rechten Fuß ausholte und die gemischte Pyramide extraterrestrischer Nahrungsmittel so fest er konnte in Richtung Korridor trat. Er war während seiner Hochschulkarriere mehrfach aufgerufen worden, um Extrapunkte oder das gelegentliche kurze Fieldgoal zu kicken, und er hatte noch immer einen kräftigen Schuss. Auch war er in bewundernswerter Form. Essen und Wasser flogen durch die Luft. Einige Backsteine drangen ein Stück weit in die elektrische Barriere ein und wurden gebraten.
    Man lernt jeden Tag etwas Neues, sagte er sich wild, als der beißende Geruch verkohlter Lebensmittel zu ihm zurückgeweht wurde. Zum Beispiel dass Vilenjji-Nahrungssteine durch weiteres Garen nicht besser wurden.
    »Marc, das war nicht klug.«
    Mit einem wahnsinnigen Glitzern in den Augen schielte Walker zu dem Hund hinab. »Macht nichts. Ich bin es auch nicht. Offen gesagt, beginnt mich geistige Gesundheit zu langweilen. Es hängt mir zum Hals heraus, das wohl erzogene kleine Haustier zu spielen.« Er bückte sich und fing an, Hände voll Erde, Steine, Sand, falsche Zweige und herumliegendem Laub aufzuheben, um sie methodisch gegen die Barriere zu schmeißen. Nichts kam durch. Alles wurde gebraten.
    Sichtlich beunruhigt begann George, sich von seinem dreckschleudernden Freund zurückzuziehen. Sein Blick irrte wiederholt zwischen Walker und dem Großen Gehege hin und her. Was die Kiefer des Köters als abgehacktes Bellen verließ, gab der in Walkers Kopf eingebettete Übersetzer wieder als »Bitte, Marc – hör damit auf. Du machst mich nervös!«.
    »Scheiß drauf! Ich hab das hier satt, verstehst du? Ich hab das alles satt!« Obwohl er zu schreien anfing, hörte er nicht mit Bücken, Aufheben und Werfen auf; bücken, aufheben und werfen. »Ich will raus! Lasst mich raus! Warum geht ihr nicht mit mir Gassi, gottverdammich!«
    Es brauchte gute fünf Minuten des Werfens und Schreiens, Tretens und Lärmens, bis die Vilenjji aufkreuzten. George sah sie zuerst, wie sie von der anderen Seite des Großen Geheges auf das kleine Stück Sierra Nevada zugeschwankt kamen.
    »Marc, hör jetzt auf damit!«, winselte er noch, als er sich längst hinter das Zelt des Menschen zurückgezogen hatte. »Bitte!«
    Walker gab keine Antwort. Aber als er sich bückte, um zwei weitere Hand voll Erde und Steine aufzuraffen, sah er die Besucher endlich auch. Sie ragten drohend vor ihm auf und starrten ihn aus leeren, unbewegten Augen an; der fransenartige Besatz an der Spitze ihrer konischen Schädel flatterte, obwohl kein Lüftchen wehte. Jeder trug einen kleinen Apparat, der mit doppelten Schlaufen an ihren saugnapfgesäumten Armlappen befestigt war und aussah, als wäre er aus einem Guss. Nur an den Seiten schimmerten matt ein paar dunkle gelbe Lichter.
    Walker, der jetzt völlig entfesselt war, wollte am liebsten einem dieser Glatthäutigen auf den purpurnen Rücken springen, sich eine Hand voll Fransen greifen und mitsamt den Wurzeln ausreißen. Stattdessen begnügte er sich damit, die Munition, die er aufgesammelt hatte, ohne Warnung dem nächsten seiner Gefängniswärter geradewegs an den Kopf zu werfen. Desillusioniert, wie er durch deren Macht und Gleichgültigkeit schon war, rechnete er nicht damit, dass die Aktion Wirkung zeigen würde. Sicher würde die doppelte Hand voll Kies von irgendeinem unsichtbaren Schutzschirm aufgehalten oder durch ein unerklärliches Kraftfeld zu harmlosem Staub zerrieben werden.
    Die Steine trafen den Vilenjji voll ins Gesicht. Der riss die Arme hoch, fing an zu wimmern – ein Duett mit verstimmter Pikkoloflöte und Bandsäge – und taumelte auf seinen Socken zurück, während ein Bein unter dem dicken, schweren Körper nachzugeben drohte. Hinter dem

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