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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auskommen, was da ist. Braouk hat mich bereits in meinem Streben nach Verbesserung unterstützt. So gut es ein intelligentes Wesen nur kann, nehme ich an.«
    »Wirklich? Das denkst du tatsächlich?« Der komplette rostfarbene Körper schob sich aus dem Eingangsloch des ausgehöhlten Felsens. Der schnelle Braouk hätte der K’eremu im selben Moment nach Belieben den Rückzug abschneiden können. Walker hielt den Atem an. Aber aus welchem Grund auch immer, der Tuuqalianer, obwohl sichtlich verärgert über die Haltung der K’eremu, enthielt sich jedweder Reaktion. Walker konnte nur inständig hoffen, dass er sein explosives Temperament weiterhin würde beherrschen können.
    Um ihn dabei zu unterstützen, meinte Walker, dass es das Beste wäre, Sque in eine angeregte Unterhaltung zu verstricken, in welcher der Tuuqalianer vorzugsweise unberücksichtigt bleiben sollte. »Wenn du natürlich bereit wärst zu helfen, würde ich bestimmt nicht nein sagen – ich kann mit Sicherheit jede Förderung brauchen.«
    »Ja, da hast du Recht.« Tentakelenden gestikulierten zustimmend. »Ich bin beruhigt, Mensch Walker. Dein Einsehen in deine abgrundtiefe Ignoranz ist ermutigend. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für dich und deine Spezies, wiewohl sich viele Zweifel aufdrängen.«
    »Ich bin dankbar für deine Nachsicht«, erwiderte er demütig. George beäugte ihn mit einer interessanten Mischung aus Mitleid und Anerkennung.
    »Nun denn.« Sie breitete ihre Tentakel wie einen Blütenkranz um sich aus und ließ sich nieder. »Du bist nicht zurückgekehrt, denke ich, um Privatunterricht in der Kunst der Diktion zu erbitten. Wie du freimütig gestehst, kannst du gewiss alle Förderung brauchen, deren du habhaft werden kannst. In welcher Sache ersuchst du meinen Beistand?«
    Walker nahm vor dem Tentakelkranz Platz; in Sques silbernen Augen sah er sein verzerrtes Spiegelbild. »Du hast mir neulich erzählt, dass es keinen Ausweg von hier gibt, keine Chance zu entkommen. Ich erwiderte darauf, dass ich es dennoch schaffen würde, egal wie.«
    »Unsere diesbezüglichen Auffassungen scheinen von einer gewissen Gegensätzlichkeit geprägt zu sein«, murmelte sie gelassen.
    Er nickte und war sich Georges Blicke bewusst. Was Braouk betraf, so begann sich der Tuuqalianer wider Willen für dieses Nebenspiel zu interessieren. »Du magst klüger sein als ich – «
    »Der Terminus ›magst‹ kann hier keine Anwendung finden«, unterbrach sie ihn.
    »In Ordnung. Du bist klüger als ich. Du bist klüger als irgendjemand. Sogar klüger als die Vilenjji.«
    Tentakel strichen durch die Luft. »Endlich. Ein Rudiment von Intelligenz reckt seinen in Knochen gefangenen Kopf. Ich verspüre eine leise Hoffnung.«
    Walker fuhr fort. »Und da du klüger als irgendjemand sonst bist, wirst du uns dabei helfen, von hier zu entkommen.« Er holte tief Luft. »Andernfalls sind du und alle anderen K’eremu nichts als pralle phrasendreschende Säcke voller Wasser und heißer Luft, die zu verliebt in die eigene Versnobtheit und Arroganz sind, um sich die Wahrheit einzugestehen.«
    George erstarrte. Braouk beobachtete das Ganze erwartungsvoll. Vor Walkers Augen schwollen die mittleren zwei Drittel des Körpers der K’eremu alarmierend an und wechselten von dem warmen Kastanienbraun zu einem matten Karminrot, das an ein helles Purpur grenzte. Die tief liegenden Augen quollen so weit hervor, dass die Augäpfel fast aus den Höhlen traten. Diese Besorgnis erregende Demonstration hielt mehrere Sekunden lang an. Dann klang die Schwellung ab, und die Färbung der Haut verblasste zu einem weniger wütenden Rot.
    »Deine Impertinenz übertrifft deine Ignoranz – etwas, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Glaubst du ernsthaft, du kannst mich bewegen, an einem kaum bezifferbaren suizidalen Projekt teilzuhaben, indem du mich mit infantilen Beschimpfungen verärgerst?«
    Walker nickte und fragte sich gleichzeitig, ob diese Geste entsprechend interpretiert würde. »Ja, das tue ich. Entweder bist du so klug, wie du von dir behauptest, oder du bist es nicht. Beweise es! Lass deinen Worten Taten folgen! Oder winde dich heraus. Such dir die passende Analogie aus.« Er war innerlich angespannt. Solche offenen Kampfansagen hatten früher beim Handel mit Rohstoffen Wunder gewirkt. Würden sie bei der intellektuellen Außerirdischen Wirkung zeigen?
    »Du hättest keine besondere Vorliebe für die, über welche ich soeben grübele«, erklärte sie schroff. Stille folgte.

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