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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Walker konnte George erwartungsvoll hinter sich hecheln hören. Braouk gab ein dumpfes Grollen von sich, aber Walker war nicht sicher, ob es sich dabei um einen unübersetzbaren Kommentar oder eine leichte Verdauungsstörung handelte.
    Schließlich gestikulierten feuchte Tentakel durch den alles einhüllenden Nebel. »Offenbar brauche ich dringend zusätzliches Joqil, sonst würde ich rational reagieren und mich in meine Behausung zurückziehen. Stattdessen bin ich neugierig auf die unvernünftigen und unergründlichen Ausgeburten deines primitiven Verstandes geworden. Wie sollte deines Erachtens ein solches Unterfangen initiiert werden?«
    Walker stieß einen langen, tiefen Seufzer der Erleichterung aus. »Alles muss mit dir als der eindeutig Intelligentesten von uns anfangen, Sque. Zu Beginn möchte ich dir sagen, dass es bei meinem Volk eine alte Redensart gibt: Erkenne deinen Feind.«
    Hinter ihm murmelte George leise: »Ich krieg immer zu hören: ›Pass auf, wo du hintrittst‹.«
    Walker ignorierte den Hund. »Du hast erzählt, dass du mit den Vilenjji gesprochen hast.« Er beugte sich gespannt vor. »Beobachten sie uns unentwegt? Hören sie uns immer zu?« Er deutete auf ihre unmittelbare Umgebung. »Was ist, wenn die Sicht verschleiert ist, wie hier durch den Nebel, der in deinem Habitat herrscht?«
    Sque gab einen Seufzer von sich. »Armer Zweifüßer. Deine verzehrende Ignoranz erweckt beinahe Mitleid in mir. Weißt du gar nichts über Physik? Wie alle Spezies leiden auch die Vilenjji an einer Reihe von charakteristischen körperlichen Einschränkungen. Und wie jede fortgeschrittene Spezies haben sie Techniken entwickelt, die es ihnen erlauben, diese zu überwinden. Sei versichert, dass sie uns selbst jetzt beobachten. Sicher glaubst du nicht ernsthaft, dass ein wenig verdunstetes Wasser unsere Anwesenheit verbergen kann?«
    »Ah, nein, ich schätze nicht«, murmelte Walker.
    Ihre grauen Augen richteten sich auf den verlassenen Korridor, der kaum sichtbar zu ihrer Rechten lag. »Ich wäre überrascht, wenn sie nicht zusätzlich zu einfachen visuellen auch die grundlegendsten Geräte zum Aufspüren und Interpretieren von Hitzesignaturen benutzten, zur Konturenerkennung auch bei weit schlechteren Wetterbedingungen als den gegenwärtigen und zum Aufspüren von Gefangenen zu jeder Tages- und Nachtzeit, selbst bei völliger Dunkelheit. Nur ein Kind einer technologisch minimal entwickelten Welt würde das nicht voraussetzen. Ich denke nicht, dass sie sich die Mühe gemacht haben, uns signalgebende Implantate einzusetzen. Dies werden sie mit Recht als unnötige Ausgabe betrachten. Die noch dazu ein Käufer als störend empfinden könnte.« Als Walker nichts dazu sagte, fügte sie hinzu: »Was das Aufzeichnen von Geräuschen anbelangt – das ist sogar noch einfacher.«
    Er nickte bedächtig. »Was wäre, wenn zwei von uns miteinander flüsterten, während die anderen beiden singen oder Gedichte rezitieren? Laut. Könnte man so ihre auditiven Übertragungsapparaturen nicht überlisten?«
    Sque dachte darüber nach. Bei der Erwähnung von Gedichten schaute Braouk plötzlich munterer drein. »Gut möglich. Jedoch ist es ohne Belang, ob es uns gelingt, uns im Geheimen auf eine Vorgehensweise zu einigen. Handeln können wir nur offen. Es gibt keine Möglichkeit, sich vor den Blicken der Vilenjji zu verbergen, mögen sie verfaulen und austrocknen. Selbst die primitivste Überwachungsausrüstung in den Händen von Banditen wie unseren Entführern sollte in der Lage sein, durch Regen, Nebel, Schnee und, falls sie richtig bedient wird, durch soliden Stein zu sehen. Es gibt keinen Ort, wo wir uns vor ihnen verstecken können.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit unerwartet dem zuschauenden Tuuqalianer zu und ergänzte: »Ich erwarte nicht, auf sprachliche Eleganz zu treffen bei einem, der im Ruf steht, seine Zuhörerschaft zu verzehren. Dennoch wäre ich äußerst interessiert an einer Kostprobe deiner Vortragskunst.«
    »Genau, Braouk!« Walker begriff sofort, worauf sie hinauswollte, und rutschte verstohlen näher an sie heran. Mit dem Versuch, so enthusiastisch wie möglich zu klingen, ohne gleichzeitig zu betteln, fügte er hinzu: »Sing uns eine Saga deines Volkes! Sing sie klar, sing sie kühn! Sing sie laut !«
    Der Tuuqalianer zögerte. Doch Alien oder nicht, Walkers Blick genügte, um dem Riesen augenblicklich Entschlossenheit einzuimpfen. Sofort ließ er einen Vortrag vom Stapel und donnerte mit schneidiger

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