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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Alien: »Gib ihr nur ein paar Minuten! Sie ist … schüchtern.«
    »Ich bin nicht schüchtern«, widersprach die Stimme aus dem Inneren des Felsens. Sques Ohren waren schärfer, als Walker erwartet hatte. »Ich bin wählerisch. Ich führe keine Gespräche mit blutrünstigen Wesen, die versehentlich auf mich trampeln.«
    Walker schöpfte tief Luft, wobei er ermutigend lächelte – weniger für seine Begleiter als für sich selbst. »Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Sque. Braouk ist viel beweglicher, als seine Größe erahnen lässt.«
    »Wie sieht es mit seinem Verstand aus?«, erscholl die unverzügliche Antwort. »Ist der auch beweglich?«
    Ein Ansatzpunkt. Walker wusste, dass er wahrscheinlich keinen besseren bekommen würde, und stürzte sich darauf. »Ich bin nicht qualifiziert, solche Dinge zu beurteilen, Sque. Jedenfalls nicht in dem Maß wie du. Eigentlich hatte ich gehofft, du könntest dir eine Meinung bilden und sie mir mitteilen.«
    »Natürlich könnte ich das. Wenn ich wollte.« Pause, dann: »Wie nennst du den neugierigen Haarklumpen mit der geschulten Nase, der dich begleitet?«
    Der Hund schob sich halb in die Öffnung. »Ich werde George genannt, vielen Dank.«
    »Du bist willkommen, wenn auch aus keinem Grund, den ich erkennen kann.« Das Echo verschwand, und die Stimme wurde etwas deutlicher. »Zweifelsohne übertrifft die Aufnahmefähigkeit deiner Nüstern die deines Intellekts. Dennoch ekelt es mich zumindest nicht, dich kennen zu lernen.«
    »Geht mir genauso«, bellte George zurück. Zu dem Menschen, der neben ihm stand, flüsterte er: »Du hast Recht, Marc. Sie ist ein richtiger Charmebolzen.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass sie scheu ist.«
    »Na klar!« Der Hund nickte. »So scheu wie ein Rottweiler auf Ecstasy.«
    »Gebt ihr eine Chance!« Walkers Blick wanderte zwischen Hund und Tuuqalianer hin und her. »Sie ist nicht an Gesellschaft gewöhnt.«
    »Na so was! Kann ich mir gar nicht erklären!« George hielt die Stimme gesenkt. »Könnte das möglicherweise etwas mit ihrer unwiderstehlichen Persönlichkeit zu tun haben?«
    Walkers Lippen wurden zu einem schmalen Strich. »Versucht, höflich zu sein. Falls sich uns die Gelegenheit bietet, irgendetwas wegen ihr-wisst-schon-was zu unternehmen, dann werden wir sie brauchen.«
    »Sie brauchen?« Der Hund schnitt eine Grimasse. »Hilf bitte mal meinem Gedächtnis auf die Sprünge – weshalb brauchen wir sie noch gleich?«
    »Weil sie klüger als irgendeiner von uns ist«, flüsterte Walker zurück – gerade laut genug, um Vertraulichkeit vorzutäuschen. Das Resultat war wie erhofft.
    Behutsam erschienen ein paar Tentakel in der Tunnelöffnung, gefolgt von dem dreiteiligen Körper und den übrigen Tentakeln. Tief liegende Augen wie aus poliertem Silber musterten Mensch, Hund und Tuuqalianer und wieder den Menschen.
    Braouk blickte auf die K’eremu hinab und kommentierte lässig: »Ist kaum des Zerstückelns wert.«
    »Lieber in angenehmer Erinnerung bleiben als schwer im Magen liegen«, entgegnete sie und sah zu ihm auf. »Dir beispielsweise sagt man nach, dass du andere aus purer Freude abschlachtest.« Walker bemerkte, dass sechs oder sieben Tentakel festen Halt auf dem felsigen Grund suchten, bereit, sie beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten in ihr granitenes Refugium zurückzureißen.
    Er ergriff hastig das Wort. »Alle Verletzungen, die Braouk anderen Gefangenen zugefügt hat, sind seiner Verzweiflung entsprungen, oder er wurde provoziert. In Wahrheit ist er sehr sensibel. Eine Art Poet, würde man bei uns zu Hause sagen.«
    Sque blickte ihn durchdringend an. »Ich bemerke, dass ich mich aus irgendeinem Grund auf eure Definition von Ästhetik nicht völlig verlassen will. Bevor ich mich hier vor dem Grab, das mein Zuhause geworden ist, zu euch geselle, muss ich die Gewissheit haben, dass ich entsprechend meiner Bedeutung behandelt und nicht gedankenlos zum Gegenstand eines primitiven Wutanfalls gemacht werde.«
    Walker drehte sich um und sah zu dem gereizten Tuuqalianer hoch. »So etwas würde Braouk nie tun. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, mich Beredsamkeit und George den Gesang zu lehren.«
    »He, ich habe keine Hilfe nötig, um – «, setzte George an, aber Walker schnitt ihm das Wort ab.
    »Du suchst Lektionen in Redekunst bei einem Magen auf vier Tentakeln?« Sque kam ein wenig weiter heraus. »Wo ich hier bin?«
    »Naja«, erwiderte Walker achselzuckend und wandte sich ab, »ich muss eben mit dem

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