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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gefängnisappell folgen, zumal die Vilenjji wiederholt ihre Gefangenen zählten. Und egal wie oft sie diese Zählung wiederholten – sie würden feststellen, dass vier ihrer Handelsgüter fehlten. An diesem Punkt würden auch die letzten Reserven der Besatzung mobilisiert werden, um sie aufzuspüren.
    Sque schien zu glauben, dass sie der Gefangennahme noch längere Zeit entgehen könnten. Walker verstand nicht, wie das möglich sein sollte, aber er war bereit, die Tatsache zu tolerieren, dass eine K’eremu vielleicht Möglichkeiten erkennen konnte, die ihm selbst verborgen blieben. Jedenfalls hoffte er das stark. Während sie sich den Korridor entlang und auf eine weitere scheinbar funktionslose Wand zubewegten, war ihm klar, dass er ohne ihren Sachverstand wahrscheinlich innerhalb einer Stunde von den Vilenjji geschnappt worden wäre. George würde es vielleicht auf ein oder zwei Tage bringen, weil er sich in kleinere Verstecke zwängen konnte. Braouk würden sie sofort finden – vielleicht nicht zu ihrem ungetrübten Vergnügen. Als er an den Kampf an der Rampe dachte, verspürte Walker eine Aufwallung blutrünstiger Befriedigung, die ihn entsetzte. Kurz. Dann empfand er echtes Bedauern.
    Er bedauerte, dass es ihm nicht möglich gewesen war, aktiv bei der Zerstückelung der letzten beiden Vilenjji mitzuwirken.
    Beim Näherkommen tat sich eine Tür in der Wand auf. Warum auch nicht? , sinnierte er. Nur autorisiertes Personal, nur autorisierte Vilenjji, streiften durch die zahlreichen Gänge dieses Schiffes. Die reine Tatsache ihrer Anwesenheit autorisierte sie zum Zugang. Die Freunde folgten Sque und betraten einen weiteren, schwach erleuchteten Korridor. Er war eng, hoch genug, um die großen Vilenjji aufzunehmen, und gerade hoch und breit genug, um Braouk das Betreten zu gestatten. Als sich der Tuuqalianer leicht bückte und den Durchgang freimachte, schloss sich hinter ihnen die Wand. Vor ihnen lagen sanft summende Maschinen, die ihrer Anwesenheit gegenüber gleichgültig waren, ein so weitläufiger Korridor, dass man sein Ende nicht sehen konnte, und die geheimnisvollen, aber nicht notwendigerweise unergründlichen Eingeweide des Vilenjji-Schiffes.

12
     
    Weil seine Gegenwart für den bevorstehenden Fang nicht nötig war, trat Pret-Klob zurück und beobachtete nachdenklich, wie die beiden verzweifelten zZad an der Decke entlang nach hinten huschten. Die Saugnäpfe an ihren Fußenden erlaubten ihnen, auf praktisch jeder Oberfläche Halt zu finden, während ihnen die sechs vielgelenkigen Extremitäten große Beweglichkeit verliehen. Arud-Tvet, der etwas abseits stand, zeichnete alles zur späteren Verwendung auf.
    Da sie keine Handelsgesellschaft materialistischer Individuen waren, die dazu neigte, sich irgendeine eventuell zu Profit führende Möglichkeit durch die Lappen gehen zu lassen, nahmen die Vilenjji die Massenflucht aus den Gehegen als Gelegenheit, eine ganze Menge mehr über ihren Warenbestand zu lernen. Sie waren nicht in Panik. Der einzige Grund, warum das Zusammentreiben der Ausbrecher dringlich war, entwuchs der Befürchtung ihrer Wärter, ein Flüchtling könnte zu Schaden kommen, denn das würde seinen Verkaufspreis mindern.
    Da sich der Tuuqalianer unter denen befand, die noch nicht wieder eingefangen waren, herrschte eine gewisse Besorgnis. Von allen Empfindungsfähigen und Halbintelligenten, die die Vilenjji gefangen hielten, fürchteten sie nur ihn. Und das aus gutem Grund, dachte Pret-Klob grimmig. Das Leben von vier guten Anteilseignern war dem rasenden Ungetüm bereits zum Opfer gefallen. Er hatte sich geschworen, dass es nicht noch mehr werden würden. Trotz des hohen Preises, den das unberechenbare Wesen erzielen könnte, hatte er gezwungenermaßen Befehl gegeben, es lieber zu exekutieren, falls es nicht sofort betäubt werden konnte, als weitere Tote zu riskieren. Sollte es so weit kommen, würden sie den Verlust durch Anhebung der Preise bei der restlichen Ware wieder wettmachen.
    Es war faszinierend, den zZad bei ihren Bemühungen zuzusehen, einen Weg an den Vilenjji vorbei zu finden, die sie unerbittlich im hinteren Teil des Lagerraums zusammentrieben. Wenn die Bestandsliste korrekt war, gab es jeweils ein gesundes Männchen und Weibchen im fortpflanzungsfähigen Alter. Pret-Klob hatte nicht die Absicht, sie zu verlieren oder ihnen auch nur ein Tasthaar am Unterkörper zu krümmen. Sie waren nicht sonderlich intelligent. Im vorliegenden Fall war das eine nützliche Eigenschaft.

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