Safari
seinem nachgemachten Stück kalifornischer Berge, und zu wissen, dass vertraute Dinge wie sein Zelt, seine Ersatzkleidung und verschiedene Campinggerätschaften sich nicht weit über ihm befanden und dennoch völlig unerreichbar waren. Selbst wenn sie den kleinen, kreisrunden Essensaufzug irgendwie manuell bedienen könnten, durfte er nicht riskieren, hochzufahren und sich von den Überwachungsapparaturen der Vilenjji entdecken zu lassen. Was ihre gegenwärtige Erreichbarkeit betraf, hätte alles, von seiner kleinen Taschenlampe bis zu den letzten paar Energieriegeln, ebenso gut im Staub des Erdenmondes vergraben liegen können.
Dafür hielten sich George und er an so vielen der aufgestapelten Essenssteine schadlos, wie sie konnten. Braouk riss ein paar biegsame Stücke eines augenscheinlich metallischen Gewebes aus einigen Maschinen und bewies seine Meisterschaft nicht nur im Verknüpfen von Worten, sondern auch von aufgesammelten Materialien, indem er für jeden ein Paar grober, aber strapazierfähiger Rucksäcke anfertigte. In dem undurchlässigen Material konnten sowohl Essenssteine als auch Wasser transportiert werden. Sofort tauchten zwei Probleme auf.
»Ich nehme deine«, sagte Walker zu seinem Gefährten, als sich herausstellte, dass Georges Rücken zu schmal war, um auch nur einen kleinen Sack tragen zu können.
Der Hund grinste zu ihm hoch. »Ich hab ja immer gesagt, dass Menschen zu irgendetwas gut sind.«
Die zweite Schwierigkeit war weniger leicht aus der Welt zu schaffen.
»Ich trage nichts.« Sque zog die Tentakel ein, als sie die von Braouk angebotenen Säcke ablehnte. »Die K’eremu verrichten keine körperliche Arbeit.«
»Was geruhen die K’eremu denn zu verrichten?« Die Augenstiele des Tuuqalianers neigten sich bedrohlich zu ihr hinab.
Walker trat zwischen die beiden und streckte eine Hand aus. »Es ist in Ordnung, Braouk. Ich werde ihre tragen.«
Der große Alien zögerte. Dann, statt dem Menschen das Paar leerer Säcke zu geben, das er für die K’eremu angefertigt hatte, nahm er mit einem kraftvollen Tentakel Walker die anderen auch noch aus der Hand und schlang sie sich um. Da hingen sie, alle vier, so leicht wie die Handtasche einer alten Dame.
»Lass gut sein. Ich werde alles Essen und Trinken tragen. Sein gesamtes Gewicht lastet weniger auf mir als die Beschwerden anderer.«
Sque hatte schon eine Erwiderung bereit, aber diesmal nahm sich die K’eremu Walkers warnenden Blick zu Herzen – oder zu dem Organ, das ihre lebenswichtigen Flüssigkeiten durch den Körper pumpte.
Indem Sque ihren früheren Weg zurückverfolgte, führte sie die Freunde zu den Stellen unter ihrem Gehege und dem des Tuuqalianers. Nachdem sie sämtliche Essenssteine, -würfel und -quader sowie Flüssigkeiten eingesammelt hatten, die sie vernünftigerweise tragen konnten, führte die K’eremu sie vom Untergrund der Gehege weg und zurück ins Licht des Wartungsgangs, der dieses umgab, wobei sie, wie sie ihnen mitteilte, der »Karte, die ich in meinem Kopf gemacht habe« folgte. Diese basierte auf den Informationen, die sie während ihrer Wartezeit in der Kontrollzelle hatte zusammentragen können.
Und immer noch hatten sie keinen ihrer Entführer gesehen oder getroffen, seit sie den Versorgungsgang betreten hatten, der peripher unter den Gehegen verlief. Die Vilenjji würden alle Lappen voll zu tun haben, hatte sie ihnen erklärt, um die leichter einzufangenden Ausbrecher zusammenzutreiben. Als sie unter dem mächtigen Überhang der Gehege hervortraten, konnte Walker nicht umhin, einen Blick nach oben zu werfen. Er wusste, dass das Elend derer, die wieder eingesperrt wurden, grenzenlos sein musste. Er konnte sich seine eigenen Empfindungen vorstellen, wenn man ihn nach ein paar Stunden der Freiheit wieder in sein kleines Gehege werfen würde.
Vielleicht war es einigen noch gelungen, dachte er hoffnungsvoll, ihrerseits ein wenig Leid und Schmerz unter den arroganten Vilenjji zu säen, bevor sie wieder eingekerkert wurden. Es bereitete ihm beträchtliches Vergnügen, sich auszumalen, wie seine Entführer hierhin und dorthin schwankten und ihre Fangvorrichtungen und Waffen bedienten und sich abmühten, jeden einzelnen ihrer Gefangenen wieder dingfest zu machen. Wenn Sque Recht hatte, würde sie das für einige Zeit beanspruchen.
Letzten Endes würden sie alle, da sie kein Ziel vor Augen und keinen Zugang zu Waffen hatten, in ihre Gehege zurückverfrachtet werden. Ohne Zweifel würde dann ein
Weitere Kostenlose Bücher