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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ihre akrobatischen Fähigkeiten waren erstaunlich, und sie waren gerade so gescheit, dass man sie abrichten konnte. Es gab Welten, deren Herren und Kaufleute viele Credits zahlen würden, um solch einzigartige Attraktionen zu erwerben – besonders wenn man damit rechnen konnte, dass sie sich fortpflanzten und damit ein Vielfaches der ursprünglichen Investition wieder einbrachten.
    Nachdem man die zZad von ihrem primitiven Heimatplaneten weggerissen hatte, sollten sie dankbar sein, den Rest ihres Lebens auf einer Welt verbringen zu dürfen, die ein Teil der galaktischen Zivilisation war. Die Saugnäpfe an Pret-Klobs Armlappen zogen sich zusammen und entspannten sich wieder. Bedauerlicherweise war Dankbarkeit eine seltene Tugend bei Lagerbeständen. Mit sehr wenigen Ausnahmen wollte die Ware immer auf ihre Heimatwelten zurückkehren, wenn man sie vor die hypothetische Wahl stellte. Solche Wünsche waren nicht Pret-Klobs Sorge und auch nicht die seiner Gesellschaft. Ihre einzige Sorge galt dem Profit. Und in einer Zivilisation, in der viele Wünsche und Bedürfnisse einfach zu erfüllen waren, konnte Profit schwierig zu erzielen sein. Glücklicherweise hatte bis jetzt noch niemand einen Weg gefunden, das Neue künstlich herzustellen.
    »Schau nur, wie schnell sie die Richtung wechseln können, selbst wenn sie sich mit dem Kopf nach unten bewegen!« Neben ihm gestikulierte Dven-Palt mit dem Gerät, das sie hielt. Es sah wie ein Gewehr aus, war aber nur eines jener Werkzeuge, die die Gesellschaft benutzte, um mit schwierigen Gefangenen umzugehen. Damit sollte Dven-Palt die drei Crewmitglieder unterstützen, die die beiden verzweifelten zZad systematisch in eine Ecke trieben.
    »Stimmt, ihre Beweglichkeit ist recht beeindruckend«, gab Pret-Klob bereitwillig zu. »Da – ich glaube, sie brechen gleich durch.«
    Einer von den der näher kommenden Besatzungsmitgliedern hob das Gerät, das er in den Saugnäpfen hielt, zielte auf die weibliche zZad und feuerte. Der Lähmbolzen verfehlte sie, als sie nach vorne sprang, ihren Platz an der Decke aufgab und von der Spitze einer Zufuhrverriegelung weghüpfte. Das Männchen wollte ihr folgen, rannte aber in gleich zwei Lähmbolzen, die von den anderen Teilnehmern der Treibjagd abgeschossen wurden. Beim Kontakt kam es zu Muskelkontraktionen, sodass sich die multiplen Gliedmaßen des zZad fest an den Körper drückten. Getroffen und bewegungsunfähig pfiff es nach seiner Gefährtin: eine Serie rasch aufeinander folgender, gereizter Piepser. Von der Spitze des Containers, auf dem sie gelandet war, wandte sie sich um und schaute zu ihm zurück. Als sie sah, dass die zwei Vilenjji, die ihren Partner eingefangen hatten, mit dem Fesseln schon fast fertig waren, drehte sie sich weg und sprang wieder ab.
    Die Flinkheit der Kreatur gereichte ihr zur Ehre, denn die wartende Dven-Palt hätte sie beinahe verfehlt. Damit wäre eine weitere Hetzjagd unausweichlich gewesen, die zwar die Ausweichfähigkeiten der zZad zusätzlich beleuchtet, aber der Mannschaft noch mehr Zeit geraubt hätte. Dven-Palts Schocker, den sie auf niedrige Leistung gestellt hatte, um der geringeren Größe der zZad Rechnung zu tragen, fror sie mitten im Sprung ein. Als die zZada aufs Deck stürzte, eilten die beiden ranghöheren Vilenjji herbei, um sicherzugehen, dass die Gefangene keinen bleibenden Schaden davongetragen hatte.
    Nachdem Dven-Palt mit ihrem Kontaktprüfer über die längliche, reglos daliegende Gestalt gefahren war, blickte sie zu ihrem Kameraden auf und gestikulierte mit dem freien Armlappen. »Innere Anzeigen sind alle im positiven Bereich. Das Wesen mag einige kleinere Schrammen abbekommen haben, aber ich glaube, es ist nicht tief genug gestürzt, um sich etwas zu brechen.«
    Die Ranken auf der Spitze von Pret-Klobs Kopf krümmten sich viel sagend. »Es freut mich, dich das sagen zu hören. Die Belastung der Instandhaltungsärzte ist schon groß genug.« Er wusste, dass nicht alle Flüchtlinge so effizient oder unbeschadet wieder eingefangen worden waren. Und dann war es nötig, die zu heilen, die sich körperlich zur Wehr gesetzt hatten. Dennoch hätte es schlimmer sein können. Bis jetzt waren nur zwei Stück des Bestands beim Einfangen gestorben. Und ein weiteres Bestandsstück war an den Verletzungen zu Grunde gegangen, die ihm seine Mitgefangenen zugefügt hatten. Diesen Verlust bedauerte Pret-Klob besonders. Der Ghouaba war schlau und nützlich gewesen.
    Nun, er sollte leicht genug zu ersetzen

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