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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einmal der Tuuqalianer, sagte sich Dven-Palt, konnte drei aufeinander abgestimmten Jagdtrupps entkommen.
    Unmittelbar zu seiner Rechten legte Sjen-Kloq ihre Armlappen fester um die beeindruckende lange Waffe, die sie trug. Den Mitgliedern aller drei Gruppen war eingeschärft worden, zuerst das Einfangen zu versuchen und nur als letzte Zuflucht von den Waffen Gebrauch zu machen. Die Warnung war überflüssig. Jeder wusste, wie viel Profit auf dem Spiel stand. Aber sie würden auch nicht ihr Leben riskieren, um ihn zu sichern. Das war unmittelbar nach dem Massenausbruch der Ware versucht worden und hatte den Tod mehrerer Mitglieder der Gesellschaft zur Folge gehabt.
    Es würde gut tun, dachte Triv-Dwan, die letzten Flüchtlinge endlich hilflos in sicherem Gewahrsam zu sehen. Ihre Rückkehr würde dem bereits wieder eingesammelten Bestand eine Lehre sein: Flucht aus den Gehegen war zwecklos. So kostspielig, wie sie bereits gewesen war, gerechnet in Leben und Schiffszeit, sollte die Lektion nicht umsonst sein.
    Ein Blick auf die Sensoren, die an seinem geschmeidigen rechten Oberglied angebracht waren, zeigte, dass sie sich dem Ziel schnell näherten. Egal was die Ware an Essen und Trinken hatte auflesen können, es müsste allmählich zur Neige gehen, überlegte er. Die Schwächung würde ihren Tribut an geistiger wie auch körperlicher Kondition fordern. Mit etwas Glück würde das Einfangen glatt vonstatten gehen, und weder die Ware noch ein Mitglied der drei Jagdtrupps würde zu Schaden kommen. Ein gesondertes Messgerät zeigte, dass die Teams von Hvab-Nwod und Skap-Bwil den Abstand rasch verringerten. Wenn die Ware sah, dass sämtliche möglichen Fluchtwege blockiert waren, würde sie sich vielleicht rational verhalten und sich ohne Kampf ergeben. Sollte es so kommen, wäre Triv-Dwan der Erste, der ihr dazu gratulierte, sich so lange die Freiheit erhalten zu haben. Schließlich konnten wertvolle Lektionen selbst von niederer Ware gelernt werden.
    Sjen-Kloq war durch die Enge des Gangs, durch den sie gegenwärtig liefen, gezwungen, dichter zu ihm aufzuschließen. Triv-Dwan spürte die anderen dicht dahinter. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit störte ihn nicht. Weniger Platz zum Manövrieren bedeutete entsprechend weniger Möglichkeiten für die Ware, an ihnen vorbeizuschlüpfen.
    Nach den Sensoranzeigen waren sie jetzt sehr nahe. Seine Saugnäpfe pressten sich fester auf die Fangvorrichtung. Alles lief zur Abwechslung einmal glatt. Die beiden anderen Trupps muss ten in den nächsten Sekunden ihre Positionen erreicht haben.
    »Dort!« Sjen-Kloq zischte scharf, als ihre eigenen Sensoren von Distanz auf direkte visuelle Wahrnehmung umsprangen. Im selben Moment feuerte Triv-Dwan sein Gerät ab. Auf der entgegengesetzten Seite tat ein Mitglied von Hvab-Nwods Team es ihm gleich.
    Beide Schockprojektile hüllten ihr Ziel schnell ein. Umwickelt und betäubt, hörte es sofort auf, sich zu bewegen. Das tat es ohne Protest oder Aufschrei. Mit schussbereiten Waffen und Geräten rannten die drei Trupps darauf zu. Was sie erblickten, versetzte sie in Verblüffung, Frustration und Wut, und dann dämmerte ihnen, dass sie nicht nur wie Dven-Palt gedemütigt, sondern in einer Weise erniedrigt worden waren, die so unnachahmlich wie uralt war.
    An Triv-Dwans Arm, und nicht nur an seinem, leuchteten die Sensoren für organische Substanzen weiterhin mit voller Intensität. Vor ihnen stand reglos das Objekt ihrer Anzeige, unsicher, wie es auf das Geschehen reagieren sollte. Es war ein Reparaturroboter. Ein Reparaturroboter, der absichtlich und methodisch mit den organischen Abfallprodukten von nicht einem, sondern vier verschiedenen, ungehindert das Schiff durchstreifenden Waren zugedeckt worden war. Kein Wunder, dass der empfindungslose Automat ein derart deutliches Signal ausgelöst hatte. Er sandte seinerseits Signale aus; Signale, die Triv-Dwan und die anderen Mitglieder der Teams zu ignorieren versuchten. Sie waren zwar irritierend, störten ihn aber nicht halb so sehr wie die Erkenntnis, dass – zum zweiten Mal – die Effizienz und technologische Überlegenheit der Vilenjji systematisch überlistet worden war.
    Er wandte sich von dem Anblick ab, der ebenso unerfreulich wie verhöhnend war, und fragte sich, wo sich die unsägliche Ware aufhalten mochte.
     
    *
     
    Der Korridor war groß. Der Zugangsweg war groß. Das letzte Luftschleusentor selbst, das direkt in das Sekundärschiff führte, war größer, als Walker erwartet hatte.

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