Safe!
ihm öffnete. Wie von selbst fanden ihre Hände seinen Nacken und legten sich um ihn. Dann öffnete sie ihren Mund und begegnete ihm zart tastend mit ihrer Zunge. Er empfing sie, spielte mir ihr, so wie sie mit seiner Zunge spielte. Zärtlich, ausdauernd und genussvoll küssten sie einander. Eves Seele ging auf, dehnte sich und schloss Marc mit ein. Er ging ihr unter die Haut, drang lustvoll in jede ihrer Zellen ein. Eves ganze Welt begann sich zu drehen.
Die Zeit verging. Völlig in ihrer eigenen Welt belassen, küssten sie sich. Dann zog sich Marc zurück, schaute Evelyn aus dunkelblau schimmernden Augen an. Er atmete schwer – genauso wie sie. Konnte man vom Küssen genauso außer Atem sein, wie nach einem 100 Meter Lauf?
››Oh mein Gott Eve. Das wollte ich schon machen, seitdem ich dich vorgestern an der Rezeption gesehen habe. Du hast dort so verloren gestanden.‹‹ Marcs Stimme klang kehlig und rau.
››Vorgestern wäre das definitiv die falsche Idee gewesen. Dein Timing ist perfekt.‹‹
Du bist perfekt. Setzte sie in Gedanken hinterher. Schritte ertönten hinter ihnen. Automatisch drehten sie sich in die Richtung. Einer der Fotografen, die sich im Hauptbereich tummelten, hatte sich bis zu ihnen verlaufen. Nun zückte er seine Kamera. Marc zog Eve spontan an sich und schaute mit ihr zusammen in die Kamera. Der Fotograf lächelte zufrieden und drückte ihnen einen Zettel mit einer Nummer in die Hand. In zwei Stunden konnten sie das Foto abholen. Kaum war der Mann weg, bildete sich um Marc und Eve wieder diese Blase, die die Welt ausschloss. Sie liefen durch die Wege des Parks und auf einmal störten Eve die vielen Leute nicht mehr. Es war, als gehörte der Park nur ihnen beiden.
Marcs Arm lag um Eve und streichelte zärtlich ihren Rücken. Jeder seiner Finger sendete ein überaus willkommenes Kribbeln durch Eves Körper. Sie war gleichzeitig hochgradig aufgeregt und von einer seltsamen Ruhe erfasst. Wo immer sie ein ruhiges Plätzchen fanden, küssten sie sich. Eve war rettungslos und unwiederbringlich verloren, weil sie ich bis über beide Ohren in Marc verliebt hatte.
Die Mittagszeit lag hinter ihnen. Daher waren die Tische im Imbissbereich leer. Marc und Eve ließen sich dort nieder. Während Eve auf ihren Rucksack aufpasste, besorgte Marc eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken. Eves Blick blieb auf Marc gerichtet, währenddessen sie darüber nachdachte, dass dieser Tag ihren Gefühlen für Marc, so ziemlich den Rest gegeben hatte. Sie wollte sich in ihrer Situation nicht verlieben und einen anderen Menschen zusammen mit ins Unglück stürzen. Doch jetzt war es geschehen. Was sollte sie nur machen? Hatte sie denn nicht auch mal ein bisschen Glück verdient? Sie hoffte so sehr, dass Marc und ihr noch ein paar schöne Tage vergönnt waren.
Das wollte sie in Erinnerung behalten, wenn sie daheim in Deutschland war und von den Typen aufgespürt wurde. In den letzten Monaten hatte sie eifrig auf Anfragen, Chats und Emails geantwortet, sich mit etlichen Männern getroffen, die sich am Telefon alle nett anhörten und dann beim ersten Aufeinandertreffen nicht ansatzweise gehalten hatten, was sie blumig in ihren Profilen versprachen.
Sie war frustriert gewesen, weil sie das Gefühl hatte, alle netten Männer in ihrer Altersgruppe wären schon vergeben. Doch jetzt, wo sie auf der Flucht vor Verbrechern war, die Andreas auf dem Gewissen hatten, lief ihr ihr persönlicher Traummann über den Weg. Zeitlich unpassender hätte es nicht kommen können. Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft machte sie sich nicht. Jetzt hoffte sie eigentlich eher auf ein paar schöne Tage, bis dass ihr Schicksal sie eingeholt hätte. Ein paar Tage, die Marc in netter Erinnerung behielt, wenn sie schon lange zu Staub geworden wäre. Er durfte nicht wissen, welches Schicksal sie erwartete.
Marc nahte mit einem Sandwich und zwei kleinen Wasserfläschchen. Im Halbschatten unter dem Blätterdach des subtropischen Gartens genossen sie den Snack. Danach schauten sie sich eine dieser Vogelschauen an, bei denen man Kakadus auf winzigen Fahrrädern beim Radeln beobachten konnte. Marc stand hinter ihr und umfasste sie von hinten. Da er sie von hinten nicht sehen konnte, schloss Eve immer wieder ihre Augen und genoss seinen muskulösen männlichen Körper, der so dicht an ihr lehnte. So wie sie dort standen, löste Marc eine Welle aus Erregung, Vorfreude und dem Gefühl absoluter Sicherheit in ihr aus. Eine überaus berauschende
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