Safe!
Bestätigung aus dem Schlafzimmer.
››Gesichert !‹ ‹, ertönte vom Flur eine Stimme.
››Bitte‹‹, schluchzte sie, ››holen Sie einen Arzt. Er verblutet sonst.
Die beiden Beamten senkten ihre Waffen. Über ein Mikrofon auf der Schulter setzte einer der beiden einen Funkspruch ab.
››Objekt gesichert. Eine Person verletzt. Schicken Sie den Notarzt hoch.‹‹
Als hätten unten im Erdgeschoss noch weitere Personen auf das Kommando gewartet, hörte Eve erneut mehrere Leute die Treppe hochstürmen. Ein Notarzt und zwei Sanitäter kamen in das Wohnzimmer gelaufen. Einer der Sanitäter kniete sich neben Evelyn und übernahm ihre Position. Mit hängenden Armen stand sie neben Marc und beobachtete die Bemühungen des Sanitäters. Schließlich zog sie einer der Einsatzkräfte von Marc weg und brachte sie durch die kaputte Schlafzimmertür nach nebenan. Sie sah gerade noch, wie der andere Sanitäter einen Koffer mit Medikamenten und Utensilien öffnete, während der Arzt Marc bereits untersuchte. Herr Engelmann war ebenfalls die Treppen hochgestürmt und folgte ihr ins Schlafzimmer.
››Setzen Sie sich Frau Dexter, bevor Sie mir hier noch umfallen !‹ ‹ Er drückte sie sanft auf ihr Bett, so dass sie sich auf die Bettkannte niederlassen musste. Doch das wollte sie gar nicht. Sie wollte sich nicht von Marc trennen und versuchte wieder aufzustehen.
››Nein, ich kann nicht. Ich muss zu Marc.‹‹ Doch Herr Engelmann drückte sie unnachgiebig auf die Bettkante zurück.
››Sie können ihm jetzt nicht helfen. Der Arzt kümmert sich um ihn. Er ist in den besten Händen.‹‹
››Ich muss bei ihm sein. Ich kann ihn doch jetzt nicht alleine lassen... ‹‹ Tränen liefen ihr übers Gesicht.
Sebastian Engelmann holte tief Luft. Was für eine verflixte Scheiße. Die ganze Geschichte war total nach hinten losgegangen. Er hatte noch in der Besprechung mit dem Chef des BNDs gesessen, um ihm Bericht zu erstatten. Eher durch Zufall hatte er auf das stumm geschaltete Handy geschaut und Marcs Name auf dem Display gesehen. Wenn er nicht gewusst hätte, dass Marc ihn nur im äußersten Notfall kontaktieren würde, wäre er gar nicht an sein Telefon gegangen. Was zum Teufel war hier passiert? Die einzige, die im Moment Licht ins Dunkle bringen konnte, war Evelyn Dexter.
››Frau Dexter, Marc ist bewusstlos. Er würde es nicht einmal mitbekommen, wenn sie bei ihm wären. Lassen Sie den Arzt seinen Job machen, dann haben sie ihn bald wieder !‹ ‹
Anscheinend war das bei ihr angekommen, denn Evelyn Dexter setzte sich zurück auf die Bettkannte und schaute ihn an.
››Frau Dexter, ich brauche ihre Hilfe. Ich muss wissen, was hier passiert ist. Warum ist Marc trotz der Kontaktsperre zu Ihnen gekommen ?‹ ‹
Er versuchte so sanft wie möglich mit ihr zu reden, denn so wie sie dort saß, war sie ganz nahe an einem Zusammenbruch. Außerdem sah sie grauenhaft aus. Vollkommen mit grünbraunem Dreck beschmiert und überall voller Blut. Sie brauchte eigentlich selber einen Arzt. Aber er brauchte Informationen und zwar dringend. Also musste sie jetzt durchhalten.
››Bitte reißen Sie sich noch einen Moment zusammen und erzählen mir alles was Sie wissen.‹‹, forderte er Eve erneut auf.
Sie starrte auf ihre blutigen Hände die in ihrem Schoß den Rucksack festhielten. Sebastian wusste nicht, ob Evelyn ihn überhaupt gehört hatte. Gerade wollte er einen neuen Anlauf nehmen und ihre Starre durchbrechen, als sie anfing zu erzählen.
››Sie sagten, ich wäre hier sicher. Sie haben mich angelogen.‹‹ Vorwurfsvoll schaute sie ihn an. Ihre Tränen hatten helle Bahnen in ihrem verschmierten Gesicht hinterlassen.
››Natürlich waren Sie hier sicher. Ich hätte nie zugelassen, dass Sie in Gefahr kämen. Es ist mir ein Rätsel, was hier passiert ist.‹‹ Herrje, Mädel, reiß dich zusammen. Ich brauche deine Informationen. Na los, komm schon.
››Einer ihrer Leute war an der Tür und wollte rein. Aber Sascha wollte ihn nicht hereinlassen, da er nicht zu dem Personenkreis gehörte, dessen Zutritt genehmigt war. Daraufhin ist er irgendwie in die Wohnung gekommen. Er hat Sascha umgebracht und Jessy‹‹, sie machte eine Pause, bevor sie weitererzählte. Sebastian sagte nichts und wartete ab. Einer seiner Männer hatte das getan? Das war ungeheuerlich! Wer konnte das sein?
››Ich sperrte mich im Schlafzimmer ein und floh durch das Fenster auf den Balkon‹‹, fuhr sie fort. ››Dann
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