Safe!
diesen Ring
auffliegen zu lassen.
Für die ist dein Problem ein Geschenk des Himmels, denn
dadurch kam unverhofft so viel Bewegung in deren Wirken, dass sich der Ring der
Beteiligten immer weiter vergrößert. Du hast sozusagen mit dem Stock in ein
Wespennest gestochen und alle Wespen schwirren aufgeregt herum. Diese Situation
bedeutet aber auch, dass du dich bis auf Weiteres in größter Gefahr
befindest.‹‹
Wenn Eve nicht schon sitzen würde, dann hätten ihr Marcs
Ausführungen wahrscheinlich die Füße unter ihrem Hintern weggezogen.
››Eve, ich will dich nicht anlügen. Aber jeder hofft auf
deine Forschung. Unabhängig von der Verbrecherjagd, steht der Wunsch, an diese
Daten zu kommen, so ziemlich im Hinterkopf jeder Organisation. Du musst dich
irgendwann entscheiden, was du damit machst.‹‹
Evelyn wusste nicht was sie zu diesen Neuigkeiten sagen
sollte. Ihre Welt hatte sich binnen weniger Stunden komplett auf den Kopf
gestellt und nichts würde je wieder so sein, wie es einmal war. Was würde das
für sie, für ihre Familie, für ihre Freunde bedeuten?
››Wie soll es denn jetzt weitergehen? Ein Leben auf der
Flucht, ohne jemals wieder Ruhe zu haben? Das will ich nicht! So kann ich nicht
leben !‹ ‹ Eve spürte, wie ihr die Situation entglitt.
Ihre Augen brannten verdächtig und sie musste unbedingt alleine sein.
Bevor Marc ihr eine Antwort geben konnte, nahm sie das
Geschirr in der einen und den leeren Topf in die andere Hand und lief ins Haus.
Sie brauchte Zeit zum Nachdenken. Automatisch ließ sie heißes Wasser zum Spülen
ein und fing an, das benutzte Geschirr zu säubern.
Wenn sie alle Datenträger vernichten würde, dann käme
niemand an den Wirkstoff. Aber dann käme auch niemand in den Genuss einer
Heilung oder Linderung, der erkrankt war und möglicherweise dadurch eine
Überlebenschance hätte. Falls dieser Wirkstoff überhaupt in der Form half, wie
es sich in ihrem Versuch dargestellt hatte. Sie und Andreas standen ja noch
ganz am Anfang der Versuchsreihe. Es würde noch Monate oder sogar Jahre dauern,
bis dass die Wirkung ausgetestet wäre.
Würden die Leute, die Jagd auf sie und die Daten machten,
ihr glauben, wenn sie ihnen versicherte, dass alle Unterlagen und Daten
vernichtet und ohne Andreas nicht wieder generierbar wären? Schließlich gingen
dem erfolgreichen Versuch 92 erfolglose Reihen voraus. Wobei jede neue Reihe
auf den Daten der vorhergehenden beruhte. Nein, ohne die Unterlagen wäre eine
erneute Herstellung des Wirkstoffes unmöglich.
Nur dass, so beantwortete sie sich ihre Frage selbst,
dürfte von ihren Verfolgern sicherlich nicht akzeptiert werden. Man würde sie
dennoch verfolgen, alleine auf Grund der Hoffnung, mit entsprechendem Druck,
dennoch das Ziel zu erreichen. Trotz ihrer inneren Zerrissenheit konnte sie
sich nicht entscheiden, die Festplatte und die Mikro SD Karte zu zerstören. Sie
musste auf Marc vertrauen, der inzwischen nicht nur ihr Retter geworden war.
Alleine den Kampf gegen diese Gruppe anzutreten war aussichtlos. Aber war es
besser, sich irgendwelchen Geheimdiensten anzuvertrauen? Der Geheimdienst, wer
auch immer dahinter stand, war definitiv die richtige Seite, aber ihr altes
Leben oder die Freiheit würde sie dadurch nicht so schnell wiedererlangen, wenn
das überhaupt noch ging.
Das dürfte sicherlich auch Marc ausbremsen. Sie mochte
nicht daran denken, was das nun für sie und ihn bedeutete. Wie sollte es mit
ihnen beiden weitergehen. Evelyn seufzte. Nein, aufgeben wollte sie auf keinen
Fall. Wie sagte Marc noch? Alles würde sich finden. Das tat es. Vor drei Tagen
hätte sie weder geglaubt, mit Marc etwas anzufangen, noch daran, mit seiner
Unterstützung dem Verbrecherring die Stirn zu bieten. Niemand hatte behauptet,
dass es einfach für sie würde, doch wenigstens breitete sich inzwischen zaghaft
ein wenig Zuversicht in ihr aus.
Sie trat nach draußen um sich zu Marc zu gesellen, doch
er saß nicht mehr draußen auf der Terrasse. Eve hörte ihn hinter dem Haus herum
werkeln. Kurz darauf ertönte ein leises Brummen. Neugierig ging Evelyn nach
hinten zum Schlafzimmerfenster und schaute hinaus. Dort stand Marc und
betrachtete skeptisch einen Kasten, aus dem das Brummen kam.
››Was ist das ?‹ ‹, fragte sie ihn
durch das geöffnete Fenster.
››Ein Generator. Wir haben zwar ein wenig Solarenergie
und Gas, aber um 220 Volt zu haben, muss ich den Generator anwerfen. Wenn du
noch etwas hast, was geladen werden muss, hast du
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