Safe!
Nachschauen konnte in diesem Fall doch nicht schaden. Nachdem
seine Anrufe bei Jessy nicht beantwortet wurden, gab es für ihn kein Halten
mehr.
››Es gibt einen Mitarbeiter, der deinen Aufenthaltsort
kennt und auf der Gehaltsliste der Bande steht. Die Einsatzleitung war der
Meinung, dass du trotzdem sicher wärst. Ich habe nicht erst abgewartet, bis
eine Kontaktaufnahme zu den Kollegen hier genehmigt wurde sondern bin auf eigene
Faust hierher gefahren. Du bist hier nicht mehr sicher Evelyn.‹‹
Schlagartig musste Eve an Jessy und Sven denken.
››Jessy ist tot Marc. Der Typ hat sie umgebracht.‹‹ Sie
vergrub ihren Kopf an seiner Schulter.
››Ich weiß Baby, er hat auch deinen anderen Aufpasser
umgebracht. Er liegt im Flur. Weißt du wie er herein gekommen ist ?‹ ‹, fragte er leise.
Eve schüttelte den Kopf.
››Nein, nicht wirklich. Ich war im Schlafzimmer, weil ich
alleine sein wollte. Jessy hatte mir erzählt, dass gestern die meisten der
Männer, die dort mit drin stecken in einer großangelegten Aktion verhaftet
wurden. Doch es seien einige Leute entwischt, die sie nun suchen würden.
Deshalb sollte ich noch weiter hier bleiben. Ich war total sauer und habe mich
ins Schlafzimmer zurückgezogen. Irgendwie muss ich eingeschlafen sein, denn ich
wurde von Stimmen im Flur wach. Jemand fragte nach mir und wollte mich
sprechen. Sven hatte das abgelehnt. Ich dachte schon, du wärest es und wollte die Tür öffnen. Doch dann hörte ich einen Schuss – oder
zumindest etwas, was ich dafür hielt. Ich schloss die Türe ab und flüchtete
durch das Fenster auf den Balkon und schließlich hoch aufs Dach. Der Typ hat
mich nicht gefunden, Gott sei Dank !‹ ‹
Eve betrachtete Marc, während sie ihm alles erzählte. Oh
wie sehr hatte sie ihn vermisst. Seine blauen Augen lösten trotz der schlimmen
Umstände eine herrliche Schwäche in ihren Beinen aus. Jetzt wo er da war, würde
sie sich nicht mehr von ihm trennen. Evelyn fing an zu zittern, die Erinnerung
an das was sie erlebt hatte und die unverhoffte Begegnung mit Marc brachten sie
an den Rand ihrer Kräfte.
››Hey Eve, ganz ruhig, ich bin doch jetzt da.‹‹ Marcs
Arme umschlossen sie und seine Hände streichelten ihr warm und beruhigend über
den Rücken.
››Marc ich hatte solche Angst !‹ ‹
Ihr Herz klopfte immer noch wie wild.
››Ich weiß Baby. Ich weiß. Alles ist gut Eve.‹‹ Er rückte
nicht einen Millimeter von ihr weg.
››Oh Marc ich habe dich furchtbar vermisst.‹‹ Die Tränen,
die die ganze Zeit in ihren Augen brannten, quollen hervor und liefen über ihre
Wangen.
Marc lächelte sie an und seine Augen strahlten. ››Ich
habe jeden Tag an dich gedacht! Ich liebe dich Eve! Ich liebe dich schon so
lange... Ich war so ein Idiot, dass ich dir das nicht eher gesagt habe, aber es
ist mir erst aufgefallen, als du nicht mehr da warst. Egal was passiert, ich
werde dich nie wieder gehen lassen, das schwöre ich dir !‹ ‹
Seine Stimme war heiser und brach teilweise. Zwischen
seinen Worten küsste er ihr Gesicht und ihre Lippen. Eve streckte sich ihm willig
entgegen.
››Und ich liebe dich Marc. Das hätte ich dir schon viel
eher sagen sollen, aber ich habe mich nicht getraut, weil wir uns doch erst
gerade kennengelernt haben und ich nicht wollte, dass du mich für eine Klette
hältst.‹‹
Evelyn machte ihn ganz schmutzig mit dem Dreck, der ihr,
seit ihrem Ausflug auf dem Dach anhaftete. Doch das war ihm total egal. Er
musste sie jetzt so schnell wie möglich in Sicherheit bringen.
››Eve, ich bringe dich jetzt hier weg, dorthin, wo du in
Sicherheit bist und dieses Mal bleibe ich bei dir !‹ ‹
››Versprochen ?‹ ‹ Fast ein wenig
ungläubig schaute sie ihn an.
››Großes Indianerehrenwort Baby !‹ ‹
Seine unsagbar blauen Augen strahlten sie in Megawattstärke an.
Sie musste ihm dringend noch was erzählen, damit konnte
sie nicht warten.
››Marc, während der Typ auf dem Balkon war, sprach er mit
jemand über Funk und rief dann einen Mann namens Moreno an.‹‹
Marc hielt Evelyn auf Armeslänge von sich. ››Hat er sonst
noch irgendwelche Namen genannt ?‹ ‹
››Ja‹‹, nickte sie, ››er sprach über Funk mit einem, den
er Murat nannte. Der wollte die Gegend nach mir absuchen. Und Moreno‹‹, Eve
zögerte einen Moment, ››Moreno dürfte im Aufsichtsrat von Adlon Pharma sitzen.
Ich kenne seinen Namen.‹‹
Irgendetwas schreckte Marc auf. Eve wusste nicht was es
war,
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