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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Hut!
    Jared brauchte den ganzen Tag, um P.J. erneut aufzuspüren. Nun saß er in der mit üppigen Grünpflanzen ausgestatteten Lobby des Red Lion in Spokane, Washington, aß ein Sandwich und beobachtete sowohl den Eingang zum Fahrstuhlbereich als auch die Treppen, die von den beiden Emporen oberhalb der Lobby nach unten führten.
    Er gab es nicht gerne zu, aber sie hatte ihn schon wieder ausgetrickst. Er wusste nicht genau, wie sie den Direktor des Hotels in Pocatello bezirzt hatte, aber ihre Vorstellung musste überzeugend gewesen sein, da der Kerl beinahe über ihn hergefallen wäre, als Jared seine Tür auf heftiges Klopfen hin geöffnet hatte. Dann war der Sheriff gekommen, und er hatte sich den Mund fusselig reden müssen, damit man ihn nicht in den Knast verfrachtete. Zum Glück hatte er eine Kopie seines Auftrags dabei, der sowohl von Wild Wind Records als auch von Semper Fi unterschrieben war.
    Es hatte ihn auch nicht sonderlich geschmerzt, dass P.J. verschwunden war. Als der Direktor mitbekam, dass der Sheriff bereits einige Zeit in seinem Büro gewartet hatte, ohne dass P.J. sich dort hatte blicken lassen, war ihm schließlich aufgegangen, dass sie auch ihn ausgetrickst hatte. Jared musste schmunzeln.
    Nicht, dass er im Moment viel zu lachen hätte! Er hatte sie unterschätzt. Nach allem, was er bisher wusste, hätte er schwören können, dass P.J. unbedingt vermeiden würde, die Aufmerksamkeit der Presse auf sich zu ziehen. Sie wollte unter keinen Umständen auf all die Lügen reagieren, die ihre Mutter über sie verbreitete. Die Tatsache jedoch, dass P.J. in dieser Angelegenheit nichts unternahm, hatte ihn vermuten lassen, dass sie auch über sein selbst gebasteltes Alarmsystem Stillschwiegen bewahren würde.
    Wie es aussah, hatte er sich geirrt.
    Bevor er letzte Nacht einschlief, hatte er eingesehen, dass es wohl falsch gewesen war, ihr bereits so früh wieder unter die Augen zu kommen. Vielleicht sollte er sie tatsächlich lieber aus der Entfernung beobachten, bis ihre Tournee begann. Aber zum Teufel damit! Dass sie versucht hatte, ihn festnehmen zu lassen, weil er ihr angeblich nachstellte – verdammt noch mal! –, hatte das Ganze persönlich gemacht, und er sann auf Rache.
    Als P.J. plötzlich auftauchte, schreckte Jared zusammen. Während er sich die letzen Bissen seines Sandwichs in den Mund stopfte, hüpfte sie munter die Treppe herunter. Es war Abend, etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang, und er hatte nicht gewusst, ob sie das Hotel überhaupt noch verlassen würde. Und wenn, dann hätte er erwartet, dass sie so angezogen war, als würde sie erneut eine Musikkneipe aufsuchen und ihren Auftritt von gestern wiederholen. Stattdessen trug sie ein Sportbustier, eine kurze Sporthose, Joggingschuhe und auf dem Rücken einen Trinkrucksack.
    Ging sie etwa joggen? Das hätte er nie vermutet. Er beobachtete, wie sie die Lobby durchquerte.
    Man musste wirklich kein Detektiv sein, um zu erkennen, dass sie in der Tat laufen gehen wollte – was bedeutete, dass sie früher oder später wieder dort ankäme, wo sie angefangen hatte: hier. Demnach könnte er es sich eigentlich sparen, diese schöne und klimatisierte Lobby zu verlassen, um sich draußen in der Hitze bei einer Verfolgungsjagd abzuschwitzen.
    Dann seufzte er. Was, wenn es eine Finte war? Vielleicht hatte sie ihn von der Empore aus entdeckt, und er traute ihr durchaus zu, dass sie ihr Gepäck von einem Pagen bereits wieder im Wagen hatte verstauen lassen. Dann würde er stundenlang wie ein Idiot auf ihre Rückkehr warten, während sie längst auf dem Weg nach Timbuktu oder sonst wohin wäre.
    Mit skeptischem Blick auf seine Sandalen stand er auf. Mist! Er würde von Rocket eine Gehaltserhöhung fordern. Für diesen Blödsinn wurde er nicht einmal annähernd ausreichend bezahlt. Er sah P.J. nach, die gerade den Vorderausgang verließ, und setzte sich in Bewegung.
    Die Hitze schlug ihm entgegen wie bei einem Waldbrand, und fast wäre er hier schon über P.J. gestolpert, die in aller Ruhe ein paar Dehnübungen machte. Mit dem irritierenden Bild der blauen, straff über diesem herrlichen Hintern gespannten Sporthose vor Augen ging er hastig in Deckung, bis P.J. mit leichten, lockeren Schritten losrannte.
    Sie joggte am Swimmingpool entlang, der hinter dem Hotel lag, vorbei an den Tischen unter den Sonnenschirmen bis zu einer kleinen Brücke, die über den Fluss zu einer schmalen Insel führte, auf der ein Park lag. Dort erhöhte sie ihr Tempo und lief an

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