Safer (S)EX (German Edition)
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O mein Gott, o mein Gott, o mein Gott!“ P.J. konnte gar nicht schnell genug Abstand zwischen sich und das Bett bringen. Gleichzeitig war es ihr unmöglich, den Blick von dem schmalen Kopf des Reptils zu lösen, das sich geschmeidig über den Rand des Kartons schob. Gebannt beobachtete sie, wie die Schlange immer weiter glitt, bis sie die Bettdecke erreichte und sich dann über das Bett schlängelte. Schnell warf Jared den Kartondeckel beiseite und packte sie.
„Bist du wahnsinnig? Die könnte giftig sein!“
„Nein.“ Mit der einen Hand packte er die Schlange knapp hinter dem Kopf und mit der anderen dort, wo sich ihr Schwanzende zu verjüngen begann. So lang gestreckt maß das Tier fast eins achtzig. „Es ist eine Kornnatter. Als ich bei den Marines in North Carolina war, kannte ich einen Typen, der so eine Schlange als Haustier hielt. Die sind nicht giftig.“
„Er hatte eine Schlange als Haustier?“ P.J. schüttelte sich. „Ich wette, der hatte nicht viele Freundinnen.“
„Grässlich“, meinte auch Hank.
Jared blickte von der Schlange zu P.J. „Findest du nicht, dass sie hübsch aussieht? Sieh dir mal die Färbung an.“
Aus der Distanz betrachtet, besaß die Schlange tatsächlich eine gewisse Schönheit. Ihre Haut war goldfarben mit leuchtend orangefarbenen Flecken, die von einem braunen Rand gesäumt waren. Wäre sie hinter einer Glasscheibe im Zoo, würde P.J. sie vielleicht sogar staunend bewundern.
Doch das war sie nicht.
„Hank“, sagte Jared. „Würdest du bitte in die Schachtel sehen, ob eine Nachricht darin liegt? Dann nimm den Deckel in die Hand, aber berühre ihn dabei so wenig wie möglich. Die Polizei wird das Ganze sicher nach Fingerabdrücken absuchen wollen.“
Hank schob sich an P.J. vorbei und spähte in den Karton. „Ja, da liegt etwas.“ Er zog ein Blatt Papier heraus, das er behutsam an der obersten Ecke anfasste. Dann nahm er den Deckel. „Ich bin bereit“, verkündete er.
Sie wirkten fast wie ein eingespieltes Team, als Jared die Schlange zurück in den Karton beförderte und Hank sofort den Deckel daraufschlug. Nun konnte Jared sich dem Papier widmen, und Hank und P.J. stellten sich neben ihn, um mitzulesen.
ICH WILL DER TIERE ZÄHNE UNTER SIE
SCHICKEN UND DER SCHLANGEN GIFT
DU HAST DEINE MUTTER NICHT SO
GEEHRT, WIE DIE BIBEL ES VERLANGT
„Das ist derselbe Typ, oder?“, meinte P.J. Der Ton der Botschaft stimmte mit dem der letzten überein. Mit mulmigem Gefühl sah sie auf den Karton. „Und du bist sicher, dass sie nicht giftig ist?“
„Ja. Aber ich rufe trotzdem die Polizei.“ Jared presste seine Handgelenke gegen zwei Seiten der Schachtel, hob sie auf diese Weise vom Bett und stellte sie im Gang ab. Dann zog er sein Handy aus der Tasche.
„Wer sind ‚sie‘?“, wollte P.J. plötzlich wissen. Als beide Männer sie verständnislos anstarrten, erklärte sie: „Da steht: ‚Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken.‘ Wer sind ‚sie‘? Er hat die Schlange doch an mich geschickt.“
„Das ist ein Zitat aus der Bibel“, antwortete Hank. „Aus dem fünften Buch Mose. Das ‚sie‘ bezieht sich auf die Israeliten.“ Als sie und Jared ihn anstarrten, zuckte er mit den Schultern und schenkte ihnen ein schiefes Lächeln. „Ich bin in den Südstaaten aufgewachsen, da verbringt man viel Zeit in der Kirche.“
Jared widmete sich wieder seinem Mobiltelefon, da sein Notruf anscheinend gerade durchgestellt worden war, und P.J. rückte näher zu Hank.
„Aber was meint der Kerl damit? Dass er nicht erfreut ist über die Mutter-Tochter-Beziehung, so wie meine Mutter sie darstellt?“ Sie schnaubte. „Als ob er auch nur das Geringste darüber wüsste! Wie gut, dass du mir das erklären konntest, Hank, sonst hätte ich das bestimmt nicht verstanden. Aber ich finde, er würde seine Botschaften besser verständlich machen, wenn er bekanntere Sachen aus der Bibel nähme, etwas das Vaterunser oder ‚Der Herr ist mein Hirte‘. Na gut, das ist für seine Zwecke natürlich nicht aggressiv genug, aber trotzdem muss es doch etwas Bekannteres geben.“ Ihre Augen leuchteten auf. „Ich weiß! Schmeichelnd kitzelt die Schlange, wo sie sticht.“
„Das ist aber nicht aus der Bibel“, schmunzelte Hank. „Das ist von Shakespeare.“
„Oh.“ Sie schnitt eine Grimasse. „Dann kenne ich es wohl aus einem Literaturkurs.“
„Bestimmt. Unser Typ ist offensichtlich ein
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