Safer (S)EX (German Edition)
religiöser Fanatiker, daher bezweifle ich, dass er die Worte eines Dichters heranziehen würde.“
„Fremden Leuten Schlangen zu schicken, scheint mir aber nicht sehr christlich.“
„Ich rede ja nur davon, wie er sich anscheinend selbst wahrnimmt. Aber du hast recht, Peej, so habe ich das auch nicht gelernt. Mein Gott ist gütig und wohltätig.“ Er streckte seine Hand aus und drückte ihre. „Der Typ, der dir die Schlange geschickt hat, hält sich wahrscheinlich für einen Verteidiger der Christenheit, aber er ist nichts weiter als ein Stalker.“
„O Gott!“ P.J. wurde eiskalt. „Ich hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, aber genau das ist er! Ein Stalker. Wie bei John Lennon.“
Nachdem er sein Handy wieder in die Tasche geschoben hatte, kehrte Jared zu ihnen zurück. „Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, dass ihr euch keine Sorgen machen sollt“, begann er, „aber versucht zumindest, euch nicht verrückt zu machen.“
„Ich weiß.“ P.J. verzog das Gesicht. „Vom Status eines John Lennon bin ich meilenweit entfernt.“
„Das meinte ich nicht. Ich meinte nur, dass ich mich darum kümmere, bevor es zu dieser Art von Gewalt ausufern kann.“
„Was hat die Polizei gesagt?“
„Leider konnten die nicht sagen, wann sie herkommen können, denn da niemand verletzt wurde oder in unmittelbarer Gefahr schwebt, ist es ihnen wohl nicht so dringend. Ich denke, wir sollten den Karton in eine der leeren Schlafkojen packen, damit nicht noch mehr daran herumgefummelt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das Ding nicht nach Fingerabdrücken untersuchen werden, wenn sie herkommen. Wenn wir Glück haben, ist der Kerl in ihrer Kartei.“
„Damit würde ich nicht rechnen, wenn P.J. die erste Person ist, die er verfolgt“, meinte Hank.
„Ich weiß. Und ich habe auch nicht vor, herumzustehen und darauf zu warten, dass sie vielleicht irgendwelche Informationen herausrücken, wenn ihnen danach ist.“ Jared verstaute die Schachtel in einer Koje und zog die Falttür zu. „Marvin!“
„Ja, Sir?“ Marvin kam aus seiner Fahrerkabine.
„Sagen Sie mir bitte alles, woran Sie sich erinnern können, über den Mann, der das Paket für Miss Morgan abgegeben hat.“
Der Fahrer blinzelte und legte die Stirn in tiefe Denkfalten. Dann sagte er: „Er war ungefähr Mitte fünfzig und für sein Alter recht fit. Er war mittelgroß – knapp unter eins achtzig, würde ich sagen – und trug eine schwarze Uniform, wie ein Wachmann.“
„Was ist mit seinem Haar? Welche Haarfarbe hatte er?“
Schweiß rann über Marvins Schläfen. „Ah, das weiß ich nicht. Er trug eine Mütze, so wie Polizisten bei der Beerdigung eines Kollegen. Sie wissen schon, wenn sie ihre Ausgehuniform anhaben.“
„Das haben Sie gut beobachtet“, sagte Jared, aber er musste sich anstrengen, damit seine Stimme locker klang. Denn obwohl es stimmte, wollte er noch mehr wissen – er wollte, dass Marvin sich an alles erinnerte. Er atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. „Schließen Sie doch einfach mal Ihre Augen, Marvin. Vielleicht fällt Ihnen noch mehr ein.“
Marvin tat, wie ihm geheißen, doch nach einer Minute öffnete er die Augen wieder und schüttelte bedauernd den Kopf. „Was war in dem Paket, Mr. Hamilton?“, erkundigte er sich besorgt. „Werde ich jetzt Ärger bekommen? Es tut mir furchtbar leid, aber ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, dass Miss Morgan diesen Mann tatsächlich zu unserem Bus geschickt hat. Er kannte meinen Namen, also dachte ich …“
Jared horchte auf. „Er kannte Ihren Namen?“
„Ja, Sir.“
„Hast du irgendwann einmal in der Öffentlichkeit Marvins Namen erwähnt?“, fragte er P.J.
„Ich … ich … ich …“ Sie biss sich auf die Lippen, um das Stottern zu unterbinden, und starrte ihn an. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, nirgends.“
„Denk nach, Peej. Der Name deines Fahrers ist normalerweise nicht allgemein bekannt. Hast du ihn in einem Konzert erwähnt oder danach irgendwann, gegenüber einem Roadie oder einer Maskenbildnerin oder …“
„Nein, das schwöre ich!“
„In einem Interview?“
„Nein.“ Sie überlegte. „Doch, warte. Ja.“
Ja! Nun kamen sie weiter. Die Wahrscheinlichkeit, diesen Typen zu finden, stieg erheblich an, wenn sie einen Ort hatten, an dem sie anfangen konnten zu suchen. „Wann?“
„Das war …“ Mit nachdenklich gerunzelter Stirn versuchte sie, sich zu erinnern. „Verdammt, ich weiß es nicht mehr.“
„Ist
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