Sag, dass du eine von ihnen bist
Infektion schneller heilen, doch abends, wenn wir die frische Luft am dringendsten brauchten, seufzte er, sperrte uns ein und sagte, wer im Leben erfolgreich sein wolle, müsse auch Unangenehmes ertragen können.
»›Papa hat drei jüngere Brüder‹«, las er uns eines Abends vor. »›Vincent, Marcus und Pierre, außerdem zwei Schwestern, Cecile und Michelle …‹ Wiederholt das.«
»Papa hat drei jüngere Brüder, Vincent, Marcus und Pierre, außerdem zwei Schwestern, Cecile und Michelle«, sagte ich.
»Papa hat drei jüngere Brüder, Vincent, Marcus und Pierre, außerdem zwei Schwestern, Cecile und Michelle«, sagte Yewa.
»He, was sind eure Eltern von Beruf?«, fragte er plötzlich und deutete dabei auf meine Schwester.
»Unsere Eltern leiten eine kleine NGO «, antwortete sie.
» Bon . Und die heißt wie?«
»Grace Earth!«
»Braves Mädchen … Jetzt wiederholt beide: ›Matthew, der Vater unseres Vaters, starb vor zwei Jahren.‹«
»Matthew, der Vater unseres Vaters, starb vor zwei Jahren«, sagten wir.
»›Als er starb, hat Tantine Cecile zwei Tage lang geweint … Und unsere Oma Martha hat sich geweigert, mit irgendwem zu reden.‹«
»Als er starb, hat Tantine Cecile zwei Tage lang geweint«, sagten wir. »Und unsere Oma Martha hat sich geweigert, mit irgendwem zu reden.«
»›Oma Martha starb Anfang des Jahres und wurde neben Opa Matthew begraben.‹«
»Oma Martha starb Anfang des Jahres und wurde neben Opa Matthew begraben.«
»Wo wohnst du in Gabun, Pascal?«
»Rue du Franceville, nombre douze , Port-Gentil, Gabun«, antwortete ich.
»Guter Junge. ›Unsere fofos leben in Libreville, Makokou und Bitam‹ … Wiederholt!«
»Unsere fofos leben in Libreville, Makokou und Bitam«, sagten wir.
»›Tantine Cecile ist mit Fofo David verheiratet und hat zwei Kinder, Yves und Jules.‹«
»Tantine Cecile ist mit Fofo David verheiratet und hat zwei Kinder, Yves und Jules.«
»Okay, Pause«, sagte er.
»Nein, keine Pause«, protestierte Yewa.
»Ich bin hundemüde«, sagte er, setzte sich und warf das Blatt Papier auf den Tisch. »Unsre Vorfahren haben gesagt, selbst der Flötenspieler braucht mal 'ne Pause.« Wir schnappten uns das Blatt und sahen es so genau an, als hätten wir kurz vor der Klassenarbeit die Prüfungsfragen gefunden. Seine Schrift war es nicht. Ich versuchte, meiner Schwester vorzulesen, was ich überflogen hatte, aber sie wollte selbst die Buchstaben der einzelnen Worte sehen. Wir zerrten und zogen und hätten fast das Blatt zerrissen, doch als Fofo sah, wie nah wir mit unseren Nasen ans heiße Lampenglas kamen, griff er nach dem Papier und nahm es wieder an sich.
»Komm, geh und hol uns den Topf Bohnen«, sagte er zu mir.
»Aber die wollten wir mit ogi essen«, warf ich ein, »morgen zum Frühstück.«
»Der Geier frisst mal zwischendurch« , begann meine Schwester einen Kindergartenreim zu singen, »und ich weiß auch warum. Lang ist der Hals, der Kopf ist kahl und fast ein bisschen rund …«
» Na dann bist du aber der Geier, nicht ich«, sagte Fofo Kpee lachend. »Okay, wenn er's Gabun núdùdú bringt, musst nicht essen. Kann man bloß hoffen, dass Bohnen kein Gabun-Essen sind! Und jetzt hol den Topf, Pascal.«
Ich ging ins Hinterzimmer, nahm alte Zeitungen, um mir die Hände nicht rußig zu machen, und brachte den Bohnentopf ins Wohnzimmer. Das Essen war kalt, obenauf schwamm geronnenes Palmöl wie eine braune Glasur. Fofo meinte, es sei zu riskant, nach draußen zu gehen und ein Feuer zu machen. Also häufte ich drei Portionen, fest wie Kuchenstücke, auf drei Teller. Wir filterten garri und verteilten es auf drei Schüsseln. Fofo Kpee salzte sein garri , ich gab Zucker, Nido-Milchpulver und Ovomaltine dazu, Yewa Salz und Zucker, Nido und Ovomaltine. Fofo spottete, wir seien längst verwöhnte Kinder geworden, da wir garri mit Milch und Zucker tranken. Er schlang sein garri so schnell hinunter, dass es kein Wasser aufsaugen und andicken konnte, Yewa und ich tranken es absichtlich ganz langsam. Sobald unser garri alles Wasser aufgesaugt hatte, kippten wir frisches nach und rührten wieder unsere Zutaten unter.
»Schaut euch diese Gabun-Geier an!«, höhnte Fofo Kpee und zog Grimassen, bis wir lachten. So aßen wir und waren an diesem Abend wie auch noch an vielen folgenden Abenden bester Dinge.
Als wir dann zu später Stunde den Unterricht wieder aufnahmen, waren unsere Bäuche so voll, dass wir nicht aufrecht sitzen konnten. Wegen der Hitze legte
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