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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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KAPITEL
    Frisch geduscht und im Bademantel kam Courtney aus dem Bad in ihr Zimmer.
    Im Geiste ging sie die letzten Details durch, um die sie sich noch in letzter Sekunde kümmern musste, bevor die Party beginnen würde. Schließlich sollte heute Abend alles perfekt sein.
    Heute war es ihr auch keineswegs egal, wie sie aussah. Schließlich wurde sie dreißig, und dieser Geburtstag hatte eine besondere Bedeutung für sie. Er bedeutete, dass sie nun kein sorgloses junges Ding mehr war. Sie trug nun große Verantwortung.
    Courtney nahm einen Kamm vom Frisiertisch und entwirrte damit vorsichtig ihr Haar. Danach streckte sie blind die Hand nach der Gesichtscreme aus. Statt des vertrauten runden Töpfchens berührten ihre Finger jedoch ein Stück Papier. Als sie nach unten schaute, sah sie auf dem Frisiertisch eine Karte liegen. Daneben befand sich eine kleine rechteckige Schachtel, die in Geschenkpapier eingeschlagen war. Neugierig nahm Courtney beides in die Hand. Wo kam das bloß auf einmal her?
    Die Karte war selbst gebastelt, auf der Vorderseite waren mit Kinderhand drei Strichmännchen gemalt. Das eine war offensichtlich ein Mann, der ein kleineres, blondes Strichmännchen an der Hand hielt. Beide schauten zu einer viel größer gezeichneten Gestalt hinüber, die ebenfalls blond war, und wegen des Rockes, den sie trug, eine Frau sein musste.
    Courtney lächelte über das ganze Gesicht, ein Glücksgefühl überkam sie. Noch nie hatte ihr jemand ein Bild gemalt, geschweige denn, sie selbst in einem Gemälde verewigt. Über den Strichmännchen stand in ungelenker Kinderschrift: Alles Gute, Mommy.
    Als sie die Worte las, zog sich ihr die Kehle zusammen. Es ist doch bloß ein kindisches kleines Stück Papier, sagte sie sich. Ein kindisches, aber wunderschönes Stück Papier.
    Als sie die Karte aufschlug, las sie innen noch einen weiteren Schriftzug: Ja, von mir auch, hatte jemand in kunstvoller Schrift hineingeschrieben. Darunter befanden sich Johns Unterschrift sowie eine kleine Zeichnung von einem Hammer und einem Meißel.
    Sie hatte also eine Geburtstagskarte von Rambo und seiner Tochter bekommen.
    Wer hätte gedacht, dass dieser einsilbige Mensch eine Künstlerseele besaß?
    Courtney blinzelte die Tränen hinweg, die ihr ganz plötzlich in die Augen geschossen waren, und setzte sich auf ihr Bett. Fassungslos starrte sie auf die Karte, das Geschenk hielt sie in der anderen Hand. Sie hatte es ganz vergessen.
    Woher wussten die beiden bloß, dass sie heute Geburtstag hatte? Sie hatte John zwar von der Feier erzählt, aber nicht von ihrem Anlass. Nun, es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Courtney ließ die eingepackte Schachtel in die Tasche ihres Bademantels gleiten und verließ den Raum.
    „Katie!“ rief sie, als sie dann in das Zimmer des Mädchens kam.
    Die Kleine lag bereits im Bett. Neben ihr saß John mit einem Bilderbuch.
    Courtney bemerkte, dass er sich im Gegensatz zu ihr schon für die Party angezogen hatte. Er trug nun tatsächlich den Anzug, den sie ihm nahe gelegt hatte. Sie konnte gar nicht verstehen, warum er ihn nicht schon vorher angezogen hatte. John sah darin einfach fantastisch aus.
    In diesem Moment setzte Katie sich im Bett auf. Als sie die Karte in Courtneys Hand erblickte, war das Mädchen sofort hellwach. „Du hast sie gefunden! Eben habe ich Daddy noch gesagt, dass du wohl noch gar nicht die Karte gesehen hast, die ich dir gemalen habe…“

    „Gemalt“, verbesserte John seine Tochter automatisch und betrachtete Courtney von Kopf bis Fuß. Sie trug doch bloß einen ganz gewöhnlichen Bademantel, wie konnte sie darin bloß so ungemein verführerisch aussehen? Besonders den kleinen nassen Fleck in ihrem Ausschnitt, den sie offenbar beim Abtrocknen übersehen hatte, fand er ungemein sexy.
    „… für dich gemalt habe“, wiederholte Katie gerade. Erwartungsvoll und mit glänzenden Augen sah sie Courtney an. „Gefällt sie dir?“ Courtney drückte sich die Karte fest ans Herz. „Das ist die allerschönste Karte, die ich jemals bekommen habe.“ Wie Katie wohl ihren Vater dazu gebracht hatte, etwas hineinzuschreiben?
    Nun nahm Courtney ebenfalls auf der Bettkante Platz. „Woher hast du gewusst, dass ich heute Geburtstag habe?“
    Katie zeigte auf ihren Vater. „Das hat Daddy mir gesagt.“ Nun schaute Courtney zu John. Sie hätte nicht für möglich gehalten, dass er sich die Mühe machen würde, ihr Geburtsdatum herauszufinden. „Und wie hast du…?“ Er zuckte mit den

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