Sag doch Ja, John
sich den Bademantel über die Schultern gleiten. Dann nahm sie mit einer Hand ihr Haar zusammen und hob es an, so dass ihr Nacken frei war.
Am liebsten hätte John ihr die Lippen auf den schlanken Hals gedrückt und sie geküsst, bis der Bademantel auf den Boden glitt… Stattdessen atmete er einfach nur tief durch und holte die Kette aus der Schachtel. Auf einmal kam es ihm vor, als hätte er zwei linke Hände. Es dauerte eine Weile, bis es ihm gelang, den winzigen Verschluss auf Courtneys Nacken zu schließen. Als John fertig war, tat er einen Schritt zurück.
Nun drehte sie sich zu ihm um, die dünne Goldkette glänzte an ihrem Hals. „Sie ist wunderschön“, sagte Courtney.
Ja, dachte er. Aber das liegt nur daran, dass du sie trägst.
Er räusperte sich und fand schließlich seine Stimme wieder. „Mandy hat mir gesagt, dass du von niemandem etwas geschenkt bekommen willst, dass du gar nicht willst, dass man an deinen Geburtstag denkt.“ An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er nicht daran glaubte. „Ich finde aber, dass man einen Geburtstag nicht einfach vergessen darf.“
Weil er es kaum aushalten konnte, Courtney weiter anzusehen, wandte er sich ab. Irgendwie war es ihm lieber, wenn sie wütend auf ihn war.
„Ich weiß noch nicht mal, wann du Geburtstag hast“, sagte sie.
„Am vierten Mai“, erwiderte er.
„Ich werde daran denken“, versprach Courtney mit belegter Stimme.
„Mein Geburtstag ist am fünfzehnten September“, ließ Katie verlauten.
Fast hätte Courtney das kleine Mädchen vergessen, das ja auch noch mit ihnen im Zimmer war. Nun lächelte sie Katie zu und drückte das Kind an sich. „Dann richten wir dir eine ganz besonders tolle Party aus“, versicherte Courtney und musste an die wunderschönen Geburtstagsfeiern denken, die ihr Vater damals für sie auf die Beine gestellt hatte. „Mit Clowns…“
John wusste genau, was Katie jetzt dachte, und er wusste auch, dass sie viel zu höflich wäre, etwas zu sagen. „Sie hat Angst vor Clowns“, erklärte er schnell.
„Dann gibt es natürlich keine Clowns“, korrigierte sich Courtney sofort und sah Katie fragend an. „Wie wäre es stattdessen mit Ponys?“ Da klatschte Katie in die Hände, und John wurde ganz warm ums Herz.
„Ponys sind toll!“ rief sie aus. Bisher hatte ihr Vater noch nie erlaubt, sich auf eines zu setzen, dafür hatte sie eine Menge Bücher mit Ponybildern, und sie träumte davon, eines Tages auf einem reiten zu dürfen.
„Dann lassen wir natürlich Ponys kommen.“ Courtney war überglücklich, dass ihr doch noch etwas eingefallen war, womit sie Katie begeistern konnte. „Ganz viele.“
„Mal sehen“, sagte John zu seiner Tochter. Nach ihrer Operation hätten sie immer noch genug Zeit, sich Gedanken über solche Dinge zu machen. Vorerst wollte er nicht, dass Katie sich zu sehr aufregte.
Irgendetwas ist hier komisch, dachte Courtney, irgendetwas verstehe ich nicht so ganz. Aber sie würde der Sache schon noch auf den Grund gehen… irgendwann.
„Na ja, ich ziehe mich jetzt wohl wirklich mal besser an“, verkündete sie und lächelte John zu. „Dann kann ich die Partygäste heute mal mit meiner Pünktlichkeit überraschen.“
Er nickte. „Keine schlechte Idee.“
Er ist wirklich nicht leicht zu durchschauen, dachte Courtney, während sie aus dem Zimmer schlüpfte. Dabei hörte sie gerade noch Katies Worte, die sie an ihren Vater richtete: „Magst du sie jetzt schon lieber, Daddy?“ Seine Antwort bekam Courtney allerdings nicht mehr mit. John hatte die Zimmertür geschlossen, bevor er auf die Frage reagierte.
Courtney strich zärtlich über die Goldkette, die sie um den Hals trug, und lächelte leise vor sich hin. Vielleicht konnte sie seine Antwort ja trotzdem erahnen.
Ich hätte das nicht tun sollen, dachte Courtney, während sie sich einen Weg durch die vielen Partygäste bahnte. Sie wusste nun gar nicht mehr, was in sie gefahren war, als sie die Feier organisiert hatte. Schließlich musste sie John doch wirklich nicht jeder und jedem vorstellen. Früher oder später hätte sich auch so herumgesprochen, dass sie geheiratet hatte.
Natürlich brauchte sie sich keinerlei Sorgen darum zu machen, dass John hier die ganze Zeit einsam und allein am Rand stand. Die anwesenden Frauen sorgten schon dafür, dass er immer in ein Gespräch verwickelt war.
Trotzdem sah Courtney ihm an, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte.
Noch bevor sie bis zu ihm durchgedrungen war,
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