Sag doch Ja, John
dabei ein bisschen rosa Watte von dem großen Bausch ab, den sie in der Hand hielt, „als ich noch klein war, war das hier mein allerliebster Ort auf der ganzen Welt. Mein Dad ist mit mir immer wieder hergekommen.“ Sie steckte sich die Watte in den Mund und genoss das Gefühl, wenn ihr die Süßigkeit auf der Zunge zerging.
John, der neben Courtney auf der Bank saß, bediente sich ebenfalls. Eigentlich hatte er nichts von dem Zeug essen wollen, aber es war ansteckend, mit welchem Genuss sie die Watte aß. „Komisch, dass er dir nicht gleich den ganzen Park gekauft hat.“
Selbst wenn sie einen Anflug von Sarkasmus aus seiner Bemerkung heraushörte, ging sie einfach darüber hinweg. „Na ja, einmal hat er den ganzen Park für mich gemietet“, gab sie zu. „Zu meinem zehnten Geburtstag.“ Katie lauschte fasziniert. Ganz offensichtlich malte sie sich gerade ihre eigene Geburtstagsfeier im Disneyland aus. „Waren dann auch alle dabei? Mickey und Donald und Cinderella auch?“
Courtney nickte. „Ja, sie sind alle gekommen.“ Und dazu eine Menge Kinder sowie Freunde ihres Vaters mit deren Kindern. Sie war sich an diesem Tag wie eine Märchenprinzessin vorgekommen, und nun wollte sie Katie so gern das gleiche Gefühl geben. „Würde dir das auch Spaß machen, mein Schatz? Würdest du hier auch gern einmal Geburtstag feiern?“
Für Katie wurde ein Traum wahr. „Statt Ponys?“
Courtney lachte. Ganz offensichtlich war Katie sehr an den Ponys gelegen.
„Zusammen mit den Ponys. Die bekommen auch alle eine Eintrittskarte, wenn du sie gern dabeihättest.“
Allmählich geht es zu weit, dachte John. Und überhaupt waren das doch alles bloß leere Versprechungen! Die Menschen aus Courtneys Welt vergaßen ständig, was sie einmal versprochen hatten. Das wusste er aus eigener Erfahrung, und er wollte seine Tochter auf keinen Fall enttäuscht sehen.
„Wir reden später noch mal darüber, Katie. Nun lass uns erst mal heute unseren Spaß haben.“
Er macht es schon wieder, dachte Courtney verärgert.
Katie hatte so begeistert ausgesehen, nun verpasste er ihrer Freude schon wieder einen Stoßdämpfer. Es kam Courtney fast so vor, als hätte er gegen alles etwas einzuwenden: gegen den Welpen, Katies Geburtstagsparty, die…
Entsetzt sah Courtney ihn an. Auf einmal erschien ihr die Antwort auf dieses Rätsel glasklar.
„Was ist los?“ erkundigte sich John, als er ihren entgeisterten Blick sah.
Sie antwortete nicht sofort. „Katie, bist du so lieb und holst mir von dort drüben eine Limonade?“ Courtney zeigte zu dem Mann, der an einem kleinen Stand Getränke verkaufte, nur ein paar Meter von der Bank entfernt, auf der sie gerade saßen. „Ich habe ganz schön Durst.“ Sie zog einen FünfDollarSchein aus der Hosentasche und überreichte ihn dem Mädchen.
Sofort stand John auf. Er wollte nicht, dass Katie hier allein herumlief. „Ich besorge dir die Limo.“
Courtney legte ihm eine Hand auf den Arm. „Nein, ich glaube, sie schmeckt mir besser, wenn Katie sie mir holt. Sie ist doch schon ein großes Mädchen.“ Courtney sah zu der Kleinen hinüber. „Stimmt’s, Schatz?“ Katie schien einen ganzen Zentimeter zu wachsen, als sie stolz den Kopf hob, um zu antworten: „Ja, das bin ich.“ Mit dem Geldschein in der Hand rannte sie dann sofort zum Getränkestand, noch bevor ihr Vater sie aufhalten konnte.
Erst, als sich Courtney sicher war, dass Katie außer Hörweite war, wandte sie sich an John. „Es liegt an mir, stimmt’s?“
„Wovon redest du eigentlich?“ fragte er barsch.
„Jedes Mal, wenn ich Katie eine Freude machen will, hast du irgendwelche Einwände.“
John wusste immer noch nicht, worauf Courtney hinauswollte. „Wie bitte?“
„Du weißt genau, was ich meine. Als ich Katie den Welpen geschenkt habe, meintest du, du wünschtest, ich hätte es gelassen. Außerdem verbietest du ihr, mit ihm herumzutollen. Und jetzt will ich eine Geburtstagsparty für sie organisieren… und du sagst Mal sehen, statt dich von ihrer Begeisterung anstecken zu lassen. John, ich will sie dir doch nicht wegnehmen. Ich will nur, dass sie glücklich ist!“
Seine Augen funkelten bedrohlich, als er Courtney ins Gesicht sah. „Genau das will ich auch.“
Das wusste sie, aber sie wusste auch, dass er das völlig falsch anging. Er stutzte Katie die Flügel, statt sie das Fliegen lernen zu lassen. „Gib ihr doch einfach mal ein bisschen Luft zum Atmen.“
„Genau das tue ich ja auch.“ Die Antwort klang
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