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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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ein wenig ruppiger, als er sie beabsichtigt hatte, aber die Frau hatte ja keine Ahnung, wovon sie da sprach!
    Und wieder beschlich Courtney das unheimliche Gefühl, dass John irgendetwas Wichtiges vor ihr geheim hielt. Verdammt, warum sagte er es ihr nicht einfach, statt diese Spielchen mit ihr zu spielen?
    „Du verschweigst mir etwas, stimmt’s?“
    Gerade wollte John etwas sagen, da überlegte er es sich doch wieder anders. Es kam gar nicht infrage, dass er sich in einem schwachen Moment zum Reden verleiten ließ. Schließlich hatte er es ganz allein bis hierher geschafft, nun würde er die Sache auch ganz allein zu Ende bringen.
    „ Es gibt eine ganze Menge Dinge, die ich dir verschweige.“ Er warf ihr einen viel sagenden Blick zu.
    In diesem Moment stand Katie wieder vor ihnen. Sie hatte ihre liebe Mühe damit, einen riesigen, bis zum Rand gefüllten Becher Limonade mit beiden Händen so festzuhalten, dass sie nichts verschüttete. „Hier“, sagte sie stolz zu Courtney.
    „Und ich habe sogar etwas zurückgekriegt.“ Da sie nun keine Hand mehr frei hatte, wies sie stattdessen mit dem Kinn auf die Hosentasche, in die sie das Wechselgeld gesteckt hatte.
    Courtney nahm ihr das Getränk ab. „Behalt das Geld einfach.“ Katie, die die Hand schon zur Hälfte in die Tasche geschoben hatte, hielt nun inne. „Ich soll es behalten? Wirklich?“

    Courtney nickte. „Ich finde, es wird Zeit, dass du Taschengeld bekommst.“ Sie schaute von dem Mädchen zu John. „Nicht wahr, Daddy?“ Gerade wollte er zu bedenken geben, dass Katie noch zu jung sei, um mit Geld umgehen zu können. Doch dann dachte er noch einmal über das Thema nach.
    Bisher hatte seine Tochter ihn in jeder Hinsicht überzeugt, dass sie viel reifer war, als ihr Alter von vier Jahren es vermuten ließ. Warum sollte das nicht auch auf diesen Bereich zutreffen? Hinzu kam, dass er wenig Lust hatte, sich in Gegenwart seiner Tochter mit Courtney zu streiten… und außerdem fand er es fast unmöglich, dem eifrigen Blick seiner Tochter zu widerstehen. „Also gut“, sagte er schließlich.
    „Oh, wow!“ rief das Mädchen aus. „Ich finde es ganz toll mit Mommy, Daddy.“ John konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. „Das überrascht mich nicht.“ 11. KAPITEL
    Während John nach dem aufregenden Tag im Disneyland seine Tochter ins Bett brachte, saß Courtney unten im Wohnzimmer und ließ die Ereignisse noch einmal im Geiste an sich vorbeiziehen.
    Plötzlich riss das Telefon sie aus ihren Gedanken. Das wird Mandy sein, dachte sie. Als Courtney ihr heute Morgen abgesagt hatte, war sie noch zu müde gewesen, um einen anderen Tag vorzuschlagen. Also hatte sie bloß verschlafen etwas vor sich hin gemurmelt und versprochen, sich heute Abend um acht noch mal zu melden.
    Acht Uhr abends war für Mandy, was für andere Leute die Mittagszeit war.
    Courtney nahm den Hörer ab und stellte sich auf ein langes, nettes Gespräch ein
    – mit der einzigen Person, die sie als wahre Vertraute empfand. „Hallo?“ Sie hatte überhaupt nicht damit gerechnet, auf einmal eine tiefe männliche Stimme zu hören. „Und, wird er dir nicht langsam langweilig, Courtney?“ sagte der Anrufer.
    Es dauerte bloß einen kurzen Augenblick, bis sie der Stimme ein Gesicht zuordnen konnte. Und dabei hoffte sie, sie würde sich irren. „Andrew?“ Das kurze Lachen am anderen Ende der Leitung beseitigte jeden Zweifel. Früher einmal hatte es alles für sie bedeutet, seine Stimme zu hören, sein Lachen.
    Allerdings hatte sie auch früher einmal gern Lakritze gegessen, und jetzt wurde ihr nur noch schlecht von dem Zeug.
    „Der und kein anderer.“
    In diesem Moment erinnerte Courtney sich an das, was ihr Vater immer mal wieder gesagt hatte: Angriff ist die beste Verteidigung. Diese Worte nahm Courtney sich nun zu Herzen. „Wie lange ist es jetzt her, dass wir nichts mehr voneinander gehört haben?“ fragte sie. „Vier Jahre? Warum rufst du mich ausgerechnet jetzt an?“
    „Ich habe gehört, dass du verheiratet bist.“ Vier Jahre war es her, und er sprach immer noch in haargenau demselben selbstgefälligen Tonfall mit ihr.
    „Dann hast du richtig gehört.“ Courtney hoffte, dass ihr eigener deutlich unterkühlter Tonfall für sich sprechen würde – so dass Andrew sich wieder schnellstens dorthin verziehen würde, wo er hergekommen war.
    Aber so leicht wollte er es ihr nicht machen. „Außerdem soll dein Mann ein Gigolo sein“, fuhr Andrew fort. Er klang mitleidig.

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