Sag erst, dass du mich liebst
wagen Sie ja nicht, sie Winnie oder Freddie Mae zu nennen. Das könnte Ihnen einen Kinnhaken einbringen.” Er lachte erneut. „Wenn Sie wissen, was gut für Sie ist, dann nennen Sie sie Freddie, so wie alle anderen hier auch.”
Tys Gehirn versuchte zu verarbeiten, was Jeff ihm gerade erzählt hatte. „Lexi ist nicht verheiratet”, brachte er fassungslos heraus.
Jeffs Lachen schwand augenblicklich. „Nein. Sie kam vor knapp zehn Monaten nach Hause, als Single und ohne Job. Als wir zu allem Überfluss noch herausbekamen, dass sie schwanger war, haben Freddie und ich versucht, sie dazu zu bringen, uns zu verraten, wer dafür verantwortlich war, doch sie weigerte sich. Ich habe ihr sogar gesagt, ich würde dem Mann mit meiner Flinte hinterherjagen, damit er sie aus dem Schlamassel herausholt.”
Ty erstarrte, bevor er fragte: „Und was hat sie daraufhin gesagt?”
„Sie erklärte, es ginge mich nichts an”, erwiderte Jeff sichtlich verärgert. „Können Sie das verstehen? Irgend so ein Lackaffe aus der Stadt schwängert meine Schwester, und ich soll es einfach vergessen.”
Ty holte tief Luft, bevor er Jeffs wütendem Blick begegnete.
„Anscheinend wollte sie auch den Vater des Kindes einfach vergessen.”
„Was meinen Sie damit?”
„Sie hat es mir auch nicht erzählt.”
Jeff sah aus, als hätte er einen Schlag in die Magengrube bekommen. „Sie … du bist dieser verdammte Schuft…”
„Ja.”
Jeff sprang auf und ballte die Fäuste. „Oh, ich verstehe. Meine Schwester war gut genug, um mit ihr ins Bett zu gehen, aber nicht gut genug, um mit ihr vor den Altar zu treten. Was bist du nur für ein Mann? Wie konntest du dich einfach verdrücken und sie all das alleine durchstehen lassen?”
Ty erhob sich ebenfalls. „Das hätte ich nicht, wenn ich etwas gewusst…”
Als der Schlag kam, war Ty vorbereitet. Mit einem Überlebenstrick, den er schon als Jugendlicher gelernt hatte, wich er dem rechten Haken geschickt aus und drehte Jeff dann den Arm auf den Rücken und hielt ihn fest, während er versuchte, vernünftig mit ihm zu reden.
„Ich wusste überhaupt nichts von der Schwangerschaft. Genauer gesagt, habe ich bis zu dem Zeitpunkt, als ich das Baby auf die Welt gebracht habe, deine Schwester weder gesehen noch etwas von ihr gehört, seit sie Chicago verlassen hatte.”
Jeff machte sich von Ty frei und wandte sich zu ihm um. Seine Kampfeslust schien ihn zu verlassen, als er die Wahrheit in Tys ruhigem Blick erkannte.
„Verdammt! Du hattest wirklich keine Ahnung, dass sie schwanger war, oder?”
„Nein.”
„Lexi Hatfield! Komm sofort raus!”
Sekunden später öffnete sich die Tür, doch es war Freddie und nicht Lexi, die heraustrat. Die Hände in die Hüften gestemmt, warnte sie ihn: „Jeff Hatfield, ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt, als ich sagte, dass ihr leise sein sollt.”
„Meine Schwester hat mir einiges zu erklären”, brummte Jeff. Er zeigte auf Ty. „Braden ist der Vater des Babys, und sie hat es ihm nicht mal erzählt.”
„Ich weiß”, sagte Freddie ruhig.
Das Geständnis seiner Frau verschlug Jeff die Sprache, und er öffnete und schloss den Mund einige Male, bevor er schließlich wieder reden konnte. „Und du hast es mir nicht erzählt?”
Freddie lächelte. „Nein.”
Jeff verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte seine Frau wütend an. „Warum nicht?”
„Weil ich es Lexi versprechen musste.” Auf Freddies Gesicht erschien ein spitzbübischer Ausdruck. „Außerdem, Zuckerschnäuzchen, gibt es ein paar Dinge, die Männer einfach nicht wissen müssen.”
Jeffs Entsetzen über Freddies Gebrauch des intimen Kosenamens brachte Ty dazu, sich zu räuspern, weil er fast laut losgelacht hätte. Aber als sie Jeff eine Kusshand zuwarf und wieder hineinging, musste Ty lächeln.
„Zuckerschnäuzchen?”
„Das hast du nicht gehört”, warnte Jeff ihn.
Ty grinste. „Was gehört?”
Jeff ließ sich wieder auf die Stufen sinken. „Frauen!”
„Sie sind nicht einfach zu durchschauen”, musste auch Ty zugeben. Er setzte sich neben Jeff und starrte in die Ferne. „Ich verstehe immer noch nicht, warum Lexi sich nicht mit mir in Verbindung gesetzt hat, als sie herausfand, dass sie schwanger war.”
„Das muss ja ein ziemlicher Schock für dich gewesen sein, als sie es dir schließlich erzählt hat.”
„Hat sie ja gar nicht”, sagte Ty, und man hörte ihm noch immer den Schmerz über diesen Verrat an. „Ich musste es allein
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