Sag erst, dass du mich liebst
auf die schweigende Frau an seiner Seite gerichtet. Lexis schwermütige Stimmung bereitete ihm Sorgen. Sie hatte kaum zwei Worte zu ihm gesagt, seit Pastor Green sie zu Mann und Frau erklärt hatte. Dachte sie bereits daran, wie sie aus der Ehe wieder herauskommen konnte?
Freddie hatte ihm versichert, dass Lexi protestieren würde, doch sobald sie das Gelübde abgelegt hätte, würde sie ihr Möglichstes tun, um sich daran zu halten. Hatte Freddie sich getäuscht?
Sollte er vielleicht lieber zugeben, dass er bereit gewesen war, bei dem Plan mitzuspielen? Dass er sogar darauf bestanden hatte, den Tag der Hochzeit lange genug nach der Geburt des Ba bys festzusetzen, damit sie eine richtige Hochzeitsnacht verbringen konnten?
Während er den Wagen in die Berge lenkte, wog Ty seine Möglichkeiten ab und kam zu dem Schluss, dass es nicht klug wäre, jetzt von der List zu beichten. Vielleicht würde er es Lexi an ihrem fünfzigsten Hochzeitstag erzählen.
Er griff nach Lexis Hand, um sich zu vergewissern, dass sie tatsächlich neben ihm saß, und lächelte, als er mit dem Daumen über den goldenen Ring strich.
Seine Frau.
Ty gefiel der Klang dieser Worte. Nie hätte er gedacht, jemals eine Frau und eine Familie zu haben. Er hatte sich einfach nie erlaubt, darüber überhaupt nachzudenken.. Jetzt schien es eine durchaus reale Möglichkeit, und er wünschte es sich mehr, als er sich je hätte vorstellen können.
„Ich habe keine Ahnung, wie es ist, ein Ehemann und Vater zu sein”, sagte er seiner schweigsamen Frau. „Aber ich verspreche dir, dass ich mein Bestes tun werde. Wir können es schaffen, Lexi.”
Lexi verspannte sich, als sie die Aufrichtigkeit in Tys Stimme hörte. Er klang so, als wollte er, dass sie zusammenblieben.
Nichts würde sie glücklicher machen, als einen liebenden Ehemann und einen guten Vater für Matthew zu bekommen.
Sie schaute hinüber auf Tys Profil. Während der vergangenen Wochen hatte sie erfahren, dass Ty ein guter, fürsorglicher Vater war. Aber ein liebender Ehemann? Oh, sicher, sie wusste, dass er sich genauso zu ihr hingezogen fühlte wie sie sich zu ihm. Aber das bedeutete ja nicht, dass sie eine dauerhafte Beziehung darauf aufbauen konnten. Und eine erzwungene Heirat war nicht dasselbe, als wenn man ein gemeinsames Leben begann, das sich auf Liebe und gegenseitigem Respekt gründete.
Außerdem würde er zurück nach Chicago gehen, und sie hatte nicht die Absicht, in die Stadt zurückzukehren. Sie wollte Matthew hier in den Bergen von Tennessee großziehen. Es wäre das Beste für alle Betroffenen, wenn die Ehe annulliert wurde, bevor die Neuigkeit von der Heirat sich herumsprach. Sie hätte die Sache schon eingeleitet, wenn Warren Jacobs Büro nicht am Samstag geschlossen wäre.
„Was ist denn hier los?” fragte Ty und riss sie aus ihren Gedanken.
Er hatte den Wagen auf die schmale Straße gelenkt, die zu ihrem Haus führte, doch der Weg wurde von einer Pferdekutsche blockiert.
Als Ty seinen Wagen anhielt, sprang Harv Jenkins vom Kutschbock und bedeutete Ty, das Fenster herunterzulassen.
„Schönen guten Tag, Doc”, sagte er und tippte an seinen Hut.
„Parken Sie einfach an der Seite, und dann werde ich Sie und Ihre frisch gebackene Ehefrau zum Haus fahren.” Mit einem zahnlosen Grinsen fügte er hinzu: „Sie sind wirklich eine hübsche Braut, Miss Lexi. “
„Was geht hier vor?” fragte Ty, während er den Wagen parkte.
„Keine Ahnung.” Lexi stieg aus und warf die Tür zu, gerade als Jeff seinen Truck hinter Tys Wagen parkte. Sie zeigte mit dem Finger auf ihren Bruder und auf Freddie, die ebenfalls ausstiegen. „Diese beiden können was erleben. Ich hätte wissen müssen, dass sie noch etwas aushecken würden.”
Ty half ihr in die Kutsche, bevor er sich neben sie setzte.
„Was glaubst du, haben sie noch vor?”
„Auf jeden Fall nichts Gutes, wie ich meinen Bruder kenne”, meinte Lexi erbost.
Harv schlug dem großen grauen Pferd mit den Zügeln aufs Hinterteil, und die Kutsche setzte sich in Bewegung. Die ausgelassenen Geräusche von Musik und Gelächter drangen an Lexis Ohr, kurz bevor sie die letzte Biegung des Weges zu ihrem Haus erreicht hatten.
„Das sieht ja aus wie beim Karneval”, grummelte Ty, als sie vor Lexis Haus anhielten.
Sprachlos angesichts der Menschenmassen, die sich in ihrem Garten tummelten, konnte Lexi nur nicken. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich ihr ordentlicher Vorgarten in die eindrucksvolle Kulisse für einen
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