Sag erst, dass du mich liebst
Hochzeitsnacht zu machen. Und eine große, laute Menschenmenge war in diesen Plänen nicht vorgekommen.
„Ich wünschte, Sie hätten mir letzten Monat, als ich in der Klinik war, gesagt, dass Sie eine Ehefrau suchen”, sagte eine junge Frau und drängte sich an ihn. Sie schürzte die Lippen zu einem Schmollmund, während sie gleichzeitig mit ihren künstlichen roten Fingernägeln über seinen Arm strich. „Ich hätte mich glücklich geschätzt, für diesen Job vorstellig zu werden.”
Ty wurde einer Antwort enthoben, als Jeff glücklicherweise gerade in diesem Moment zu ihm trat. „Mary Ann, ich habe Jake drüben bei der Bowle gesehen. Er sah ziemlich einsam aus, und ich glaube, er fragte, wo du bist.” Jeff zwinkerte, als er Ty Matthew in den Arm drückte.
Die dunkelhaarige junge Frau strahlte sofort auf. „Bis später, Jungs”, rief sie und lief über den Rasen.
„Danke”, sagte Ty, erleichtert über Jeff s Einmischung. Er drückte seinen Sohn an die Brust, während er Mary Ann beobachtete, wie sie sich auf ihr nächstes Opfer stürzte. „Sollte nicht jemand Jake warnen?”
„Nein, nein. Die beiden treiben dieses Spielchen schon seit Jahren.” Jeff lachte, als er die üppige Brünette dabei beobachtete, wie sie Jake von den anderen Männern fortzog und mit ihm in Richtung Wald verschwand. „Irgendwann wird er wohl den Mut aufbringen, um sie anzuhalten. Dann können sämtliche Männer hier in den Bergen wieder aufatmen.”
„Ich kenne zumindest eine Frau, die sich darüber freuen wird”, fügte Freddie hinzu und trat zu ihnen.
„Ach, komm schon, Darling, du weißt doch, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst”, erklärte Jeff. „Ich bin ein treuer Ehemann.” Er küsste sie. „Du bist die einzige Frau für mich.”
Ty spürte einen Anflug von Neid, als er ihrem Geplänkel lauschte. Wäre Lexi genauso erleichtert, wenn die aufreizende junge Frau nicht länger ein Single war? Machte es ihr überhaupt etwas aus, dass Mary Ann so offen mit ihm geflirtet hatte?
Lexi hatte Mary Ann Simmons beobachtet, als sie sich mit ihrem üppigen Busen gegen Ty gelehnt hatte, und sie hatte rotgesehen. Mary Ann konnte mit jedem anderen Mann hier flir ten, in dem Bemühen, Jake Sanders endlich zu einem Antrag zu bewegen, aber Ty sollte sie gefälligst in Ruhe lassen. Lexi wunderte sich über ihre Gefühle, da sie nicht die Absicht hatte, mit dem Mann verheiratet zu bleiben. Aber das war egal. Im Moment war Ty ihr Ehemann.
Ihr Mann.
Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass sie und Ty verheiratet waren. Aber dank der eigenmächtigen Handlungsweise ihres Bruders war sie jetzt mit dem Vater ihres Kindes verheiratet. Und das bedeutete, dass sie jetzt noch ein zusätzliches Hindernis aus dem Weg räumen mussten, bevor sie sich über das Sorgerecht für Matthew verständigen konnten.
Lexi beobachte Ty, wie er ihren Sohn hielt, während er mit Jeff und Freddie redete. Er sah absolut gelassen aus und überhaupt nicht wie ein Mann, der gerade zu einer Ehe gezwungen worden war.
Weil sie so in Gedanken versunken war, dauerte es einen Moment, bis sie hörte, dass jemand eine Glocke läutete. Die meisten der Gäste holten ebenfalls kleine Glöckchen hervor und stimmten ein. Lexi merkte plötzlich, dass sie in die Mitte gedrängt wurde.
„Sie werden nicht eher aufhören, bis ihr euch geküsst habt”, wurde Ty von Helen McKinney aufgeklärt. Sie zwinkerte Lexi zu. „Und es sollte schon ein richtiger Kuss sein.”
Lexi sah, dass ihr Bruder Ty anstupste. Nickend zog er seine Jacke aus, reichte sie Jeff, krempelte dann die Ärmel seines wei ßen Hemdes hoch und kam auf sie zu. Je näher er kam, desto schneller pochte ihr Herz. Tys Augen glänzten, und das viel versprechende Lächeln auf seinen Lippen nahm ihr den Atem.
Die Menge drängte heran, um besser sehen zu können, während Ty Lexi in die Arme schloss. Seine Kraft hielt sie gefangen, seine Wärme umgab sie und brachte ihre Knie zum Zittern.
„Wollt ihr zwei euch den ganzen Tag lang nur anhimmeln?” rief jemand.
„Wir wollen was sehen, Doc” drängte Harv. „Vorher wird nicht aufgehört mit dem Gebimmel.”
Ty schaute noch einmal auf Lexi herab, bevor er den Kopf senkte, um dem Wunsch der Menge nachzukommen. Langsam und gründlich kostete er ihre Lippen und genoss es, als sie seine Zärtlichkeiten erwiderte. Mit der Zunge drängte er sie, bis sie schließlich den Mund öffnete und ihm endlich Zugang gewährte.
Er versuchte daran zu denken,
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