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Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Titel: Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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–, es ist mehr das Gefühl, meinen Anteil geleistet zu haben. Ich möchte ein Schild hochhalten, auf dem steht: »Ich habe schon gespendet.«
    »Sagen Sie Ihrem Boss, es tut mir sehr leid, aber ich bin unabkömmlich. Ich muss auf meine Tochter aufpassen.«
    »Ich hab nichts dagegen«, sagt Charlie mit erwachtem Interesse.
    Casey senkt die Stimme. »Ein Mann und seine Frau sind tot.«
    »Ich kann Ihnen die Namen von Profilern nennen …«
    »Der Chef will keinen anderen.«
    Charlie zupft an meinem Ärmel. »Komm schon, Dad, du solltest ihnen helfen.«
    »Ich hab dir ein Mittagessen versprochen.«
    »Ich hab keinen Hunger.«
    »Und was ist mit dem Shoppen?«
    »Ich hab kein Geld, das heißt, ich müsste dir erst ein schlechtes Gewissen machen, damit du mir was kaufst. Ich würde meine Schuldpunkte lieber für etwas aufsparen, was ich wirklich will.«
    »Deine Schuldpunkte?«
    »Du hast mich gehört.«
    Die Detectives finden diese Unterhaltung offenbar amüsant. Charlie grinst ihnen zu. Sie langweilt sich. Sie möchte ein bisschen Aufregung. Aber das ist nicht die Art Abenteuer, die sich irgendjemand wünscht. Zwei Menschen sind tot. Es ist tragisch. Es ist sinnlos. Es ist die Sorte Arbeit, der ich lieber aus dem Weg gehe.
    Doch Charlie lässt nicht locker. »Ich sag Mum auch nichts«, drängt sie. »Bitte, können wir hinfahren?«
    »Du musst hierbleiben.«
    »Das ist nicht fair. Lass mich mitkommen.«
    »Wir fahren nur aufs Revier«, unterbricht Casey uns.
    Vor dem Hotel parkt ein Polizeiwagen. Charlie rutscht neben mich auf die Rückbank.
    Wir fahren schweigend durch fast leere Straßen. Oxford sieht aus wie eine Geisterstadt unter einer Schneekuppel. Charlies Sicherheitsgurt spannt, als sie sich vorbeugt.
    »Geht es um die Leiche im Eis?«
    »Woher weißt du davon?«, fragt Casey.
    »Wir haben es vom Zug aus gesehen.«
    »Das ist ein anderer Fall, Miss«, sagt Grievous. »Keiner für uns.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »In dem Schneesturm sind viele Autos liegen geblieben. Wahrscheinlich ist sie aus ihrem Fahrzeug gestiegen und in den See gefallen.«
    Die Vorstellung lässt Charlie erschaudern. »Wissen Sie, wer sie war?«
    »Noch nicht.«
    »Hat niemand sie vermisst gemeldet?«
    »Bestimmt wird sich bald jemand melden.«
    Die St. Aldates Police Station hat ein Vordach aus Stahl und Glas über dem Haupteingang, auf dem sich ein halber Meter Schnee gesammelt hat. Ein Mitarbeiter der Stadt steht auf einer Leiter und bricht die gefrorene weiße Welle mit einer Schaufel, sodass sie in tausend Splittern auf die Pflastersteine kracht.
    Anstatt vor dem Revier zu parken, fahren die Detectives noch hundert Meter weiter und halten vor einem chinesischen Restaurant mit gerupften Enten im Fenster.
    »Was sollen wir hier?«
    »Der Chef hat Sie zum Mittagessen eingeladen.«
    In einem separaten Raum im ersten Stock sitzt ein Dutzend Detectives um einen großen runden Tisch. Der Drehteller ist mit dampfenden Schüsseln mit Schweinefleisch, Meeresfrüchten, Nudeln und Gemüse beladen.
    Der Vorgesetzte der Runde hat eine Serviette in sein Hemd gesteckt und öffnet mit einer silbernen Zange einen Hummer. Er saugt das Fleisch heraus und macht sich dann an die nächste Schere. Selbst im Sitzen wirkt er groß. Er ist Mitte vierzig, im Eiltempo aufgestiegen, hat schwarzes Haar und Rasurbrand. Er trägt einen Ehering und ein ungebügeltes Hemd. Er war ein paar Tage nicht mehr zu Hause, doch er hat es geschafft, sich zu duschen und zu rasieren.
    Hinter dem runden Tisch sind mehrere Weißwandtafeln aufgestellt, auf denen Fotos und die Chronologie der Ereignisse präsentiert werden. Die Namen der Opfer stehen ganz oben. Das Restaurant ist in ein Einsatzzentrum umgewandelt worden.
    DCI Drury zieht die Serviette aus dem Kragen und wirft sie auf den Tisch. Das ist ein Zeichen. Kellner strömen herbei, um die Reste abzutragen. Drury rückt vom Tisch ab und erhebt sich schwerfällig und ungelenk.
    »Professor O’Loughlin, danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Man hat mir nicht groß eine Wahl gelassen.«
    »Gut.«
    Mit einem Rülpsen schiebt er die Arme in die Ärmel seines Jacketts.
    »Kann ich Ihnen etwas zu essen bestellen?«
    Ich sehe Charlie an. Sie ist kurz vorm Verhungern.
    »Ausgezeichnet«, sagte Drury. »Grievous, besorg ihr eine Speisekarte.« Er beugt sich näher. »Das ist nicht sein richtiger Name, Miss. Seine Initialen sind GBH . Wissen Sie, wofür diese Abkürzung steht?«
    Charlie schüttelt den Kopf.
    »Grievous Bodily Harm.

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