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Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Titel: Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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zu unscharf.«
    »Können Sie es versuchen?«
    Der Techniker passt Helligkeit und Kontrast an.
    Drury dreht sich zu mir um. »Ist das Hayden McBain?«
    »Könnte jeder sein.«
    »Jesses, was für ein Schlamassel!«
    Drurys Truppe hat sich oben zu einer Besprechung versammelt, Schlaf in den Augen, Pappbecher mit Kaffee in der Hand. Viele von ihnen erkenne ich mittlerweile, auch wenn ich ihre Namen nicht weiß. Ein weiblicher Detective Sergeant stellt sich vor. Karen Middleton. Sie hat weit auseinanderliegende Augen und trägt zu viel Make-up.
    Grievous wischt die weiße Tafel ab und überprüft, ob die richtigen Kappen auf den bunten Filzstiften sitzen. Er hat Gefallen an Ruiz gefunden, die beiden haben identische extragroße Becher Kaffee in der Hand.
    Ruiz hebt seinen Becher in Drurys Richtung. »Morgen. Columbo.«
    »Sie sind nicht halb so komisch, wie Sie aussehen.«
    Ruiz grinst. »Es ist noch früh am Tag. Warten Sie, bis das Koffein anschlägt, dann bin ich eine veritable Stimmungskanone.«
    Drury tritt in den Kreis der Detectives, streift seine Jacke ab und krempelt die Ärmel hoch. Die Symbolhaftigkeit dieser Geste ist nicht zu übersehen. Nötig wäre sie nicht gewesen. Die Detectives um ihn herum sitzen auf Tischkanten oder verkehrt herum auf Stühlen und lauschen gespannt.
    »Ihr wisst alle, was gestern Nacht passiert ist«, sagt Drury. »Wir haben jetzt einen weiteren Todesfall zu untersuchen.«
    »Das soll wohl ein Witz sein«, murmelt ein Sergeant.
    Der DCI wendet langsam den Kopf. »Sehen Sie mich lachen?«
    »Nein, Boss.«
    »Gestern Nacht wurde ein Mann getötet. Ein Verbrechen wurde begangen.«
    »Ja, Boss.«
    »Dieses Verbrechen muss untersucht werden. Und wenn Sie Ihren Job nicht machen wollen, können Sie sich jetzt verpissen.«
    »Ja, Boss.«
    Die Besprechung geht weiter. Drury teilt die Ermittlungskommission in Teams ein. Ein Dutzend Detectives soll die Randale und den Brand untersuchen. Der Rest nimmt sich die alten Ermittlungsakten noch einmal vor – und zwar im Hinblick auf den neuen zeitlichen Ablauf.
    »Wir gehen jetzt davon aus, dass die Mädchen nicht am Sonntagmorgen, sondern am Samstagabend verschwunden sind. Das heißt, Alibis müssen überprüft, Verdächtige befragt und Fotos vom Bingham Summer Festival erneut durchgesehen werden.
    Ich möchte, dass die Daten mit dem neuen Zeitfenster im Computer noch einmal durchgecheckt werden. Mal sehen, was HOLMES 2 ausspuckt. Wo waren die Mädchen am Samstagabend? Mit wem haben sie geredet? Wer hat sie gesehen?«
    In diesem Moment kommt Chief Constable Fryer in voller Paradeuniform in den Besprechungsraum und streift seine Lederhandschuhe ab, ein großer Mann voller Selbstbewusstsein auf einer Mission.
    Die Detectives erheben sich, doch Fryer hat nur Augen für Drury.
    »In Ihrem Büro. Sofort!«
    Der Chief Constable bemerkt Ruiz und bleibt stehen. »Vincent?«
    »Thomas.«
    »Du bist fett geworden.«
    »Nicht fetter als du.«
    Die beiden Männer starren sich an.
    »Wir sollten mal ein Bier trinken gehen«, sagt Fryer, dreht sich um und marschiert in Drurys Büro. Er knallt die Tür so heftig zu, dass sie wieder aufspringt und alle seine gedämpfte Wut mithören können.
    »Was verdammt noch mal haben Sie sich dabei gedacht, Hayden McBain zu verhaften? Haben Sie in letzter Zeit mal Radio gehört? Die kreuzigen uns. Es heißt, wir hätten den trauernden Bruder eines Mordopfers verhaftet – eines minderjährigen Mädchens, das wir drei Jahre lang nicht gefunden haben. Wissen Sie, wie das aussieht?«
    Der DCI versucht dagegenzuhalten. »Bei allem Respekt, Sir, wir dürfen dem Pöbel nicht die Herrschaft über die Straße überlassen. Augie Shaw ist tot. Jemand hat eine Brandbombe durch das Vorderfenster geworfen.«
    »Jemand? Wissen Sie, wer?«
    »McBain und sein Onkel haben den Krawall angezettelt. Wir haben Zeugen. Er hat nicht das Recht, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen.«
    »Erzählen Sie mir nichts von seinen Rechten, Detective.« Fryer senkt die Stimme. »Hätte Shaw aus dem Haus entkommen können?«
    »Ja, Sir.«
    »Das heißt, er hat seinen Tod mitverschuldet.«
    »Er hat den Brand nicht gelegt.«
    »Das mag sein, aber beantworten Sie mir folgende Frage: Glauben Sie, dass Augie Shaw die Heymans getötet hat?«
    »Ja, Sir.«
    »Hat er Natasha McBain entführt?«
    »Das ist durchaus möglich, Sir.«
    »Augie Shaw könnte die Antwort auf Ihre Gebete sein, Stephen. Schließen Sie den Fall ab. Klappen Sie die Akte Heyman zu und lassen

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