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Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Titel: Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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sie, ärgerlich über sich selbst.
    Ich kann förmlich sehen, wie ihr Gehirn arbeitet.
    »Was haben Sie gehört?«, frage ich.
    »Es lief Musik.«
    »Hatte Natasha einen Radiowecker?«
    »Ja.«
    »Auf welche Zeit war er gestellt?«
    »Halb acht.«
    »Sie haben um zwanzig vor acht an die Tür geklopft, sie jedoch nicht geöffnet. Was, wenn Sie das Radio und nicht die Mädchen gehört haben?«
    Alice blinzelt mich an, unsicher, ob ich sie in eine Falle locken will. Sie überlegt. Doch keine Erinnerung stellt sich ein.
    Drury taucht neben ihr auf. »Worum geht es hier?«
    »Das ändert alles«, sage ich. »Was, wenn die Mädchen Sonntagmorgen gar nicht im Haus waren? Alice hat sie nicht gesehen. Sie hat den Radiowecker gehört.«
    »Wollen Sie sagen, sie sind gar nicht nach Hause gekommen?«
    »Sie sind am Abend zuvor verschwunden.«

Er zieht mich an sich,
    seine unrasierte Wange streift meine Stirn.
    »Du bist ja der reinste Eisklotz. Wärmen wir dich erst mal auf.«
    Eine Hand packt mein Haar wie ein Seil, die andere gleitet meine Wirbelsäule hinunter.
    »Hmm«, sagt er. »Du bist schön knuddelig.«
    Er wickelt eine Decke um mich und weist auf die offene Tür. Meine nackten Füße platschen auf den Boden. Ich weiß, dass er einen Schritt hinter mir geht. Ich habe sein Gesicht noch immer nicht angesehen, seine Augen.
    Ein Bad ist eingelassen worden. Das Wasser dampft. Kleidung liegt bereit.
    Ich habe einen Kupfergeschmack im Mund und frage mich, ob ich mir auf die Zunge gebissen habe.
    »Ich habe Hunger.«
    »Diesmal isst du hinterher.«
    Er summt vor sich hin, nestelt an den Handtüchern herum. Ich ziehe mich aus, lasse meinen Körper unter Wasser gleiten und lege den Kopf an den Wannenrand. Ich spüre, wie sein Blick über mich wandert, meinen Körper zerlegt, als würde er mich mit einem Messer sezieren. In tausend kleine Stücke schneiden.
    Ich werde nett zu ihm sein. Ich werde stöhnen und ihm sagen, wie gut er ist. Wenn ich nett zu ihm bin, darf ich Tash sehen. Wir werden wieder zusammen sein, und dann passe ich auf sie auf. Wenn ich nett zu ihm bin, wird er unaufmerksam, und ich finde einen Weg hier raus.
    Er nennt mich sein »gestörtes armes Eselein«, während er mich wäscht. Ich spüre seine Hände nicht.
    Nach dem Bad lasse ich mich von ihm vergewaltigen. Ist es überhaupt eine Vergewaltigung, wenn ich ihn lasse?
    Er zerreißt mein Jungfernhäutchen. Ich blute. Ich schaue ihn an, als er ejakuliert, und er sieht nicht aus wie ein Mensch. Er verzieht das Gesicht zu Grimassen, wie eine Gummimaske.
    Hinterher lässt er mich essen. Hühnchen-Saté und Rindfleisch. Diesmal esse ich langsamer. Ich habe Schmerzen zwischen den Beinen. Meine Tasse, in der ein geschwollener brauner Teebeutel schwimmt, steht auf dem Tisch und wird kalt.
    Wie ruhig er wirkt. Wie wenig Unterschied es macht. Er sitzt da, starrt mich an und trinkt Tee, als wäre nichts passiert.
    »Kann ich jetzt Tash sehen?«
    »Nein.«
    »Sie haben gesagt, ich dürfte sie sehen.«
    »Noch nicht.«
    Mir ist zum Heulen zumute. »Sie haben mich angelogen.«
    »Sie braucht noch ein paar Tage.«
    »Ich habe getan, was Sie verlangt haben.«
    Er lacht höhnisch, und ich starre ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Das ist ein Fehler. Ich weiß, wie jähzornig er sein und wie leicht er mir wehtun kann. Das Gefühl kriecht mein Rückgrat hinauf wie eine Spinne auf nackter Haut.
    Hinterher schläft er ein, an meinen Knöchel gekettet neben mir auf dem Rücken liegend. Ich betrachte seinen käsigen Körper und lausche dem feuchten Gurgeln in seiner Kehle. Sein rechter Arm hängt über den Rand der Matratze, seine linke Hand berührt meinen Schenkel.
    Ich schlafe nicht. Ich will wach sein. Ich will meine Hand auf seinen Mund und seine Nase drücken, bis er aufhört zu atmen. Ich will ein Messer in sein Herz stoßen. Aber ich liege nur still neben ihm, lausche dem Gurgeln und denke, dass Angst sich anders anfühlt, wenn sie echt ist. Früher mochte ich Karussells, die einen immer höher tragen und immer schneller hinabsausen lassen, doch das war eine Angst, die in Vergnügen gepackt war. Die Angst jetzt hat keine strahlende Seite und kein Happyend.
    Er ist jetzt wach und streckt sich. Ich zwinge mich, mich an ihn zu schmiegen. Sein Atem riecht wie saure Milch.
    Er streichelt meine Wange. »Hast du mich vermisst?«
    »Sie waren so lange weg … Da hab ich Angst bekommen.«
    Das freut ihn.
    »Kann ich mit Ihnen kommen? Ich versuche auch nicht wegzulaufen.«
    »Das

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