Sag Ja zu Lust und Liebe!
sie die Bemerkung und die Erinnerungen, die sie mit sich brachte, gänzlich ignoriert. Doch noch während sie die Demütigung hinunterschluckte, wurde sie von Erinnerungen überflutet …
4. KAPITEL
Drei Monate zuvor
„Wie weit ist es noch bis zu deiner Wohnung? Es wird allmählich kühl“, sagte Luke und streichelte Louisas Schultern.
Sie kuschelte sich in seine Umarmung. Er fühlte sich so stark an. Es tat unheimlich gut, ihn an ihrer Seite zu spüren.
„Hör auf zu jammern“, zog sie ihn auf. „Es ist eine wundervolle Nacht.“ Doch genau in diesem Moment fuhr der Frühlingswind in ihre Haare und ließ sie erzittern.
„Dir ist kalt“, bemerkte er. „Hier.“
Luke zog seine Jacke aus, legte sie über ihre Schultern und rieb kräftig ihre Arme. Nun, das wärmte sie allerdings auf.
„Komm schon“, sagte er und schlang wieder den Arm um ihre Schultern, „wir nehmen uns ein Taxi, und ich bringe dich nach Hause.“
Sie atmete den Duft seines Aftershaves ein, spürte die Wärme seiner Haut, die von seiner weichen Lederjacke ausging. Als er die Camden High Street nach einem Taxi absuchte, betrachtete sie sein markantes Profil, und in diesem Augenblick wusste sie, dass sie nicht wollte, dass dieser Abend zu Ende ging. Niemals.
Sie stiegen in das Taxi. Louisa beugte sich vor, um dem Fahrer ihre Adresse zu nennen. Plötzlich schlossen sich warme Hände um ihre Taille. „Komm her.“
„Oh!“, stieß sie überrascht aus, als sie direkt auf seinem Schoß landete.
Luke schlang die Arme um sie und flüsterte: „Was hältst du von Knutschen auf dem Rücksitz eines Taxis?“ Dabei knabberte er verführerisch an ihrem Ohrläppchen.
Ihre Armreifen klimperten, als sie die Finger in seinen Nackenhaaren vergrub. „Ich bin ein großer Fan davon“, hauchte sie. „Unglücklicherweise dauert die Fahrt nur ungefähr zwei Minuten.“
„Das ist eine Schande“, murmelte er, doch sie spürte sein Lächeln, als seine Lippen die ihren berührten.
Ganz instinktiv öffnete sie den Mund. Er schmeckte nach Kaffee und nach kaum verhohlener Leidenschaft. Köstliche kleine Wellen durchzuckten ihren Körper, und ihre Finger zitterten, als er den Kuss vertiefte.
Luke löste sich als Erster und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Wir hören besser auf“, raunte er. Seine Stimme klang angespannt. „Zwei Minuten sind nicht annähernd lang genug.“
Selbst im trüben Licht des Taxis erkannte Louisa, dass seine Augen sich verdunkelt hatten, sodass von der silbergrauen Iris kaum noch etwas zu sehen war.
Ein Hochgefühl durchströmte sie, das von seiner spürbaren Erregung noch verstärkt wurde. „Warum kommst du nicht auf einen Kaffee mit rauf?“, flüsterte sie.
Die mutige Einladung schockierte sie ein wenig. Louisa liebte das Flirten – die langen Blicke und verstohlenen Berührungen, die sinnliche Vorfreude – doch in den vergangenen Jahren hatte sie es immer seltener über diesen Punkt hinausgetrieben. Aus dem einfachen Grund, dass Sex immer wieder eine riesige Enttäuschung für sie gewesen war.
Mit sechsundzwanzig hatte sie nie auch nur ansatzweise den Gipfel der Leidenschaft erklommen. Schon vor Jahren hatte sie aufgehört, es erneut zu versuchen, ganz einfach weil es keinen Spaß machte, ihren Höhepunkt nur vorzutäuschen. Dennoch hatte sie in einem kleinen Winkel ihres Herzens immer gewusst, dass alles ganz anders sein würde, wenn sie ihren Mr. Right traf.
Heute Abend, als sie in Mels Wohnzimmer Luke vorgestellt worden war, da hatte eine innere Stimme geflüstert: Könnte er es sein?
Sie fühlten sich sofort zueinander hingezogen und konzentrierten sich derart aufeinander, dass sie die anderen Dinnergäste völlig vergaßen. Dann bot er an, sie nach Hause zu begleiten. Der Spaziergang durch den Regent’s Park war so romantisch, dass Louisa keinen Zweifel mehr daran hegte, einem echten Traumprinzen begegnet zu sein. Die starke sexuelle Anziehung war nur das i-Tüpfelchen.
Jetzt runzelte er die Stirn und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Bist du dir sicher, dass du mich hineinbitten willst?“
„Möchtest du nicht?“ Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Waren sie nicht genau darauf den ganzen Abend zugesteuert?
Er lachte halb, doch es klang eher gequält. „Natürlich möchte ich. Aber ich sollte dir gleich sagen …“, er hielt inne, strich mit dem Daumen träge über ihr Schlüsselbein, und ihre Haut begann zu brennen. „Sobald ich in deiner Wohnung bin, werde ich kein großes Interesse
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