Sag Ja zu Lust und Liebe!
Groupies.“ Sie hielt kurz inne, um ihren nächsten Worten noch größeres Gewicht zu verleihen. „Und dieser Artikel gibt dir ganz sicher nicht das Recht, mich anzulügen und zu verführen, nur damit du mir eine Lektion erteilen kannst.“
Luke fluchte leise, dann bremste er zu ihrer Überraschung mitten auf der baumbestandenen Straße und schaltete das Warnblinklicht an. Als er sich zu ihr umdrehte und sie zornig anstarrte, musste sie sich dazu zwingen, nicht zurückzuweichen. Also gut, so wütend hatte sie ihn nicht machen wollen.
„Lass uns eine Sache klarstellen“, erklärte er gefährlich ruhig. „Was zwischen uns geschehen ist, war unvermeidbar. Eine Art Naturgewalt. Wir sind den ganzen Abend darauf zugelaufen.“ Seine Stimme wurde tiefer, und seine Augen verdunkelten sich. „Als ich dich ausgezogen und zum Orgasmus geführt habe, da ging es mir nicht um Rache, Bestrafung oder Verführung – es ging mir ausschließlich darum, die Begierde auszuleben, die sich über Stunden zwischen uns aufgebaut hatte, verdammt noch mal! Glaubst du wirklich, ich hätte an diesen blöden Artikel gedacht, als ich dich so eng und heiß um mich gespürt habe, dass ich deinen Herzschlag fühlen konnte? Als ich dich mit einer derartigen Leidenschaft liebte, dass das Kondom platzte und du schwanger wurdest?“
„Ich … ich …“, Louisa schloss den Mund, um nicht weiter zu stammeln. „Kein Grund, so vulgär zu werden“, brachte sie schließlich mühsam hervor, auch wenn sie dabei unheimlich prüde klang.
Was sollte sie denn sonst sagen? Sie wollte sich nicht zu diesem Mann hingezogen fühlen, und ganz sicher wollte sie nicht zugeben, dass die sexuelle Chemie zwischen ihnen unkontrollierbar war. Einmal hatte sie sich ihm bereits hingegeben, und was hatte ihr das gebracht?
„Es spielt keine Rolle, warum du mit mir geschlafen hast“, erklärte sie gepresst. Rasch verschränkte sie die Arme über der Brust und versuchte, die Hitze zu ignorieren, die seine Worte von Neuem in ihr ausgelöst hatten. „Der springende Punkt ist, dass es ein Fehler war. Und den werden wir nicht wiederholen.“
Er schüttelte den Kopf und schnaubte ungläubig. Sein fassungsloser Gesichtsausdruck sagte mehr als alle Worte.
Während er die Handbremse löste, das Warnblinklicht ausschaltete und wieder losfuhr, hörte sie ihn etwas murmeln, das ungefähr so klang wie: „Wenn du das glaubst, bist du wirklich verrückt.“
Louisa ignorierte ihn. Sie war viel zu müde und verstört, um sich weiter mit ihm zu streiten. Außerdem redete sie ohnehin gegen eine Wand an. Frustriert starrte sie aus dem Fenster, ohne irgendetwas wahrzunehmen. Erschöpfung und Verwirrung übermannten sie endgültig. Großartig – sie war nicht nur durch das Kind in ihrem Bauch an diesen autoritären, dominanten Mann gebunden, sondern auch noch durch eine stürmische Leidenschaft, die ohne Vorwarnung jederzeit aufflackern konnte.
Und jetzt wusste sie auch noch, dass es ihm nichts ausmachte. Aber warum sollte es das auch? Er hatte ja nichts zu verlieren. Sein Herz – wenn er denn überhaupt eines besaß – stand ja nicht auf dem Spiel.
„Ich bin in fünf Minuten zurück.“
Louisa nahm Lukes Aussage mit einem Nicken zur Kenntnis und atmete hörbar aus, als er die Wagentür zuwarf. Sie sah ihm hinterher, wie er auf die Kasse der Tankstelle zuging. Die letzten hundert Meilen hatten sie weniger als zehn Worte miteinander gewechselt. Zuerst war sie dankbar dafür gewesen. Doch während die Meilen nur so dahinflogen, hatte das angespannte Schweigen eine ganz eigene Dimension angenommen. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut, zumal sie sich des Mannes neben ihr überdeutlich bewusst war. Jedes Mal, wenn Luke den Gang wechselte oder den Blinker setzte, musste sie daran denken, wie er sie mit diesen geschickten, kundigen Fingern geradewegs zum Höhepunkt gestreichelt hatte – etwas, woran er sie ja ganz bewusst erinnert hatte. Als sie den Flughafen von Heathrow passierten und auf die M4 wechselten, rutschte sie mittlerweile wie eine Zweijährige unruhig auf dem Sitz herum.
Ihr körperliches Unbehagen wurde noch dadurch verstärkt, dass ihre Blase in den letzten Wochen auf Erbsengröße geschrumpft sein musste. Bislang hatten sie bereits dreimal angehalten, weil sie die Toilette aufsuchen musste. Erstaunlicherweise hatte er sich deshalb noch kein einziges Mal beschwert – außerdem musste sie es ihm hoch anrechnen, dass er ihr nicht unter die Nase gerieben hatte, dass
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