Sag Ja zu Lust und Liebe!
Arme um die Schenkel und den Kopf auf die Knie, so als könne sie sich auf diese Weise vor ihrer eigenen Dummheit verstecken.
Was für eine Närrin sie doch war! Wie hatte sie sich an nur einem Abend in einen Mann verlieben können, der nicht mal existierte? Und jetzt, wo sie wusste, was für ein Betrüger Luke Devereaux in Wirklichkeit war, wieso hatte sie da trotzdem noch das Gefühl, man habe ihr das Herz herausgerissen?
5. KAPITEL
Die Gegenwart
„Du unsensibler, widerlicher Mistkerl!“, fauchte Louisa. Die klaffende Wunde, die er mit seinen Worten neu aufgerissen und von der sie eigentlich geglaubt hatte, sie in den vergangenen zwölf Wochen geheilt zu haben, ignorierte sie. Mein Gott, sie hatte wahrlich schon genug Tränen wegen Luke Devereaux vergossen. Keinesfalls würde sie sich seinen Kommentar über ihr trostloses Sexleben zu Herzen gehen lassen. „Glaubst du wirklich, die Tatsache, dass du mir einen Orgasmus verschafft hast, kann über die verabscheuungswürdige Art hinwegtäuschen, wie du mich behandelt hast?“
Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu, dann setzte er den Blinker, um einen LKW zu überholen. „Ich will damit nur sagen, dass der Sex für dich genauso gut gewesen ist wie für mich, also hör auf, so zu tun, als wäre es anders. Und wenn ich mich recht entsinne, dann hattest du nicht nur einen Orgasmus, sondern zwei. Ich habe dich gut behandelt“, fügte er mit einer solchen Arroganz hinzu, dass sie ihn am liebsten geohrfeigt hätte.
Unfassbar, wie er vollkommen am Kern vorbeiargumentierte!
„Beim Sex geht es nicht nur um Technik, Devereaux“, schoss sie zurück. „Es geht um Gefühle. Wenn ich gewusst hätte, dass du mich bestrafen und demütigen willst, dann hätte ich gar nicht mit dir geschlafen! Insofern kannst du aufhören, dich selbst zu beweihräuchern!“
Er lachte harsch. „Der Sex war ganz bestimmt keine Bestrafung – für keinen von uns“, entgegnete er mit einer solchen Gelassenheit, dass sie wirklich versucht war, weit auszuholen. „Und wenn du deine Nase gar nicht erst in meine Privatangelegenheiten gesteckt hättest, dann …“
„Ich bin mit diesem Artikel nicht in deine Privatsphäre eingedrungen“, unterbrach sie ihn, wobei sich ein klitzekleines Schuldgefühl in ihr ausbreitete.
Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der sie die Privatsphäre von Menschen tatsächlich verletzt hatte. Sie war nicht stolz darauf. Im Gegenteil. Genau aus diesem Grund hatte sie das Boulevardblatt „London Nights“ ja verlassen. Allerdings würde sie sich jetzt keinen Vortrag über journalistische Ethik anhören von jemandem, der davon keinen blassen Schimmer hatte.
„Es gab weder Klatsch noch zweideutige Anspielungen in dem Artikel.“ Das war ihr ganz wichtig gewesen. „Die Liste mit den begehrenswertesten Junggesellen des Landes ist einfach nur ein romantischer Spaß für unsere Leserinnen. Die Männer, die wir darin aufführen, lieben normalerweise die Publicity, die sie dadurch erhalten. Wenn du paranoid bist, dann ist das dein Problem, nicht meins!“
„Du hast mich ohne meine Erlaubnis auf diese Liste gesetzt“, schnauzte er zurück, wobei er das Lenkrad so fest umklammerte, dass die Knöchel weiß hervortraten. „Du hast dafür gesorgt, dass eine wahre Flut an Debütantinnen, Paparazzi und Reportern meine Haustür belagerte, während ich versuchte, vollkommen unauffällig zu leben. Wenn du glaubst, dass das kein Eindringen in meine Privatsphäre war, dann täuschst du dich gewaltig!“
Er bremste und bog in Richtung M40 ab. Sie fuhren jetzt durch die westlichen Vororte von London.
Mr. Cool schien seine Gelassenheit verloren zu haben.
„Du hast mein ganzes Mitleid“, gab sie sarkastisch zurück und ignorierte das schlechte Gewissen, das sich immer deutlicher meldete.
Nein, es gab nichts, dessen sie sich schämen musste. Es war doch nicht ihre Schuld, dass er völlig aus dem Blauen heraus einen der größten Grundbesitze des Landes geerbt hatte! Außerdem hatte es im „Blush“ nicht eine Zeile über die Gerüchte gegeben, die sich um seine Vergangenheit rankten oder um die Frage, wie er zu Berwicks Erbe wurde, obwohl die beiden nicht mal verwandt waren. Das Magazin, für das sie arbeitete, verfügte über eherne Grundsätze. Es war kein Skandalblatt. Für so eins hatte sie mal gearbeitet, und deshalb kannte sie die Unterschiede ganz genau.
„Ich bin nicht für das Verhalten der Boulevardpresse und der Paparazzi verantwortlich – oder deiner
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