Sag Ja zu Lust und Liebe!
von der Stelle gerührt hätte.
Ihr Mut verblasste, als sie den glühend heißen Zorn in seinen Augen erkannte. Sie wich zurück, doch der Picknicktisch stoppte ihren Rückzug. Was war nur los mit ihm?
Erneut packte er sie am Arm.
„Du wirst das Kind nicht abtreiben“, zischte er mit unterdrückter Wut. „Das werde ich nicht zulassen.“
Sie hätte verlangen sollen, dass er sie losließ. Sie hätte ihm sagen sollen, dass es ihre Entscheidung war, ob sie das Baby bekam oder nicht. Doch das Ausmaß seines Zorns schockierte sie so sehr, dass sie sofort herausplatzte: „Ich will es ja gar nicht abtreiben. Das könnte ich überhaupt nicht!“
Luke verengte die Augen, noch immer nicht besänftigt. „Du lügst. Ich habe gehört, wie du einen Termin ausgemacht hast.“
„Ich lüge nicht.“ Sie kämpfte gegen seinen klammernden Griff an, kam aber nicht frei. „Ich habe einen Termin bei meiner Gynäkologin ausgemacht, damit sie die Schwangerschaftsfürsorge übernimmt.“
„Warum?“, fragte er und lockerte seinen Griff ein kleines bisschen. „Es ist doch schon alles arrangiert.“
„Aber nicht von mir.“ Sie riss ihren Arm los und rieb sich die Stelle, an der er sie festgehalten hatte. Allmählich wurde sie richtig wütend. Was sollte das? Er hatte kein Recht, so mit ihr zu reden.
„Ich möchte, dass mich meine eigene Ärztin während der Schwangerschaft begleitet. Nicht, dass dich das etwas angehen würde“, erklärte sie fest.
„Mach dich nicht lächerlich. Dr. Lester ist eine der besten Gynäkologinnen des Landes.“ Sein Zorn war gewichen und hatte seinem üblichen bevormundenden Tonfall Platz gemacht.
Sofort erwachte ihr Kampfgeist von Neuem.
„Von mir aus kann Dr. Lester die beste Gynäkologin der Welt sein. Es ist meine Entscheidung, wer meine Schwangerschaftsfürsorge übernimmt, genauso wie es meine Entscheidung ist, ob ich das Baby bekomme oder nicht!“, rief sie aufgebracht. Wie konnte er es wagen, ihr vorzuschreiben, was sie mit ihrem Körper tun durfte und was nicht? „Denn falls es dir entfallen sein sollte, ich bin diejenige, die dieses Kind bekommt, und nicht du!“
Luke runzelte zwar die Stirn, wirkte aber alles andere als reumütig. „Wenn man bedenkt, wie verantwortungsbewusst du bislang warst, dann solltest du für meine Einmischung dankbar sein“, entgegnete er. „Wenn ich nicht wäre, wüsstest du nicht mal, dass du schwanger bist“, fügte er hinzu, jedoch deutlich leiser.
Er klang doch tatsächlich etwas weniger selbstsicher.
Louisa fasste Mut. „Tja, nun weiß ich es aber. Also kann ich die Dinge ab hier selbst übernehmen.“ Sie bückte sich, hob ihr Handy auf und steckte es in die Tasche. „Ich möchte, dass du mich am nächsten Bahnhof rauslässt. Ich habe beschlossen, nach London zurückzufahren.“ Sie hängte sich die Tasche über die Schulter. „Und ich würde dich bitten, demnächst deine Nase aus meinen Angelegenheiten herauszuhalten.“
Sie war ziemlich stolz auf ihren Auftritt – bis sie versuchte, an ihm vorbeizugehen. Er packte sie an den Hüften und trat ihr in den Weg, sodass sie geradewegs in ihn hineinrannte.
„Nicht so schnell“, erklärte er gefährlich ruhig.
Sie legte die Hände auf seine Brust, um ihn von sich zu stoßen, doch Devereaux schlang einfach die Arme um ihre Taille und hielt sie fest. „Was machst du da?“, fragte sie schrill.
„Du gehst nirgendwohin, ehe wir nicht ein paar Dinge geklärt haben.“
„Es gibt nichts zu klären“, erwiderte sie immer noch leicht panisch. Er war ihr so nah, dass sie die blauen Sprenkel in seiner Iris erkennen konnte.
„Ich bin der Vater des Babys“, erinnerte er sie sanft, auch wenn das über den drohenden Unterton nicht hinwegtäuschen konnte. „Was bedeutet, dass ich in jedem Punkt seines Lebens ein Mitspracherecht habe. Du gewöhnst dich besser daran. Ich habe mich noch nie vor einer Verantwortung gedrückt, und ich werde es auch jetzt bestimmt nicht tun. Es ist gut zu wissen, dass du keine Abtreibung willst – denn wenn es so wäre, müsstest du dich auf einen verdammt harten Kampf gefasst machen. Niemand verletzt etwas, das mir gehört.“
Auf eine gewisse Weise sollte sie vielleicht froh sein, dass er so entschlossen war, ihr Kind zu beschützen, doch Louisa war furchtbar wütend über die Macho-Attitüde, die er an den Tag legte. Sie spürte den gleichen hilflosen Zorn, der sie während ihrer Kindheit und Jugend begleitet und der sie dazu gezwungen hatte, gegen ihren Vater
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