Sag Ja zu Lust und Liebe!
das ein weiteres unübersehbares Zeichen für ihre Schwangerschaft war. Dummerweise fühlte sie sich mit zunehmender Fahrtdauer jedoch immer unversöhnlicher.
Mein Gott, im Moment hatte sie doch wohl wirklich dringendere Probleme als ihre unkontrollierbare Leidenschaft!
Was sollte sie zum Beispiel hinsichtlich ihres Jobs machen? Wie sollte sie die Neuigkeit der Schwangerschaft ihrer Familie beibringen? Ihr Vater war erzkonservativ – der hatte bestimmt etwas dazu zu sagen, wenn sein erstes Enkelkind unehelich geboren wurde. Nachdem sie die Hälfte ihrer Jugend damit verbracht hatte, Alfredo DiMarco klarzumachen, dass sie ihr Leben selbst regeln konnte, war sie nicht gerade erpicht darauf, diesen Kampf noch einmal neu auszufechten. Und dann war da noch ihre Wohnsituation. Ihr postkartengroßes Apartment würde noch beengter werden, wenn das Baby erst mal da war.
Trotzdem schien sie sich nicht auf all diese drängenden Fragen konzentrieren zu können, und das war allein Luke Devereaux’ Schuld.
Wenn er nicht in aller Ausführlichkeit auf die Geschehnisse ihrer gemeinsamen Nacht eingegangen wäre, dann würde sie jetzt nicht so unangemessen auf ihn reagieren. Unglücklicherweise hatte sie das Gefühl, dass er ganz genau wusste, wie es um sie stand. Warum genau brachte er sie auf seinen Landsitz? Und wieso hatte sie so schnell nachgegeben? Mittlerweile war ihr völlig klar, dass der gemeinsame Aufenthalt auf dem Land das Potenzial zur Katastrophe in sich barg. Dummerweise hatte sie nicht den Mut aufgebracht, ihm zu sagen, dass sie ihre Meinung geändert hatte und am nächsten Bahnhof abgesetzt werden wollte, weil sie ganz genau wusste, dass dann ein Riesentheater losgehen würde.
Normalerweise war sie nicht der Typ, der Auseinandersetzungen aus dem Weg ging, aber im Augenblick brachte sie einfach nicht die Kraft dafür auf. Je weiter sie sich jedoch von London entfernten, desto schwieriger wurde es, etwas zu sagen. Der Gedanke an ihre eigene Schwäche irritierte sie.
Der Mann hatte es wirklich verdient, dass ihm mal jemand einen Dämpfer verpasste.
Louisa griff nach ihrer Handtasche, um ebenfalls den Wagen zu verlassen, und trat in die staubige Hitze hinaus. Zum Glück war Luke in der langen Schlange gefangen, die vor der Kasse stand. Rasch ging sie zu einem der Picknicktische hinüber, die wenig einladend auf dem Grünstreifen neben der Tankstelle standen. Es würde noch eine Weile dauern, bis Luke bezahlt hatte, insofern blieb ihr genug Zeit, um ihr Make-up aufzufrischen und sich für die vor ihr liegende Schlacht zu wappnen.
Nachdem sie ihr Lipgloss erneuert, die Wimperntusche aufgefrischt und das Haar gebürstet hatte, fühlte sie sich allerdings immer noch staubig, verschwitzt und unglaublich erschöpft. Als sie ihr Make-up wieder in der Tasche verstaute, fiel ihr Blick auf ihr Handy, und sie erinnerte sich daran, dass sie noch einen Anruf zu tätigen hatte.
Sie musste ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Der heutige Tag war zwar ein großer Schock gewesen, doch das gab ihr nicht das Recht, in Panik zu verfallen. Zunächst einmal hatte sie nicht vor, ihre Schwangerschaftsfürsorge in den Händen der guten Dr. Lester zu belassen – sie konnte sich eine Ärztin von der Harley Street nicht leisten, und sie wollte auch nicht, dass Devereaux die sicherlich exorbitanten Rechnungen der Frau bezahlte. Zumal sie nicht mal wusste, wie er sich eigentlich zu dem Kind stellte.
Während sie die Nummer wählte, behielt sie die Schlange vor der Kasse im Auge. Zwar konnte sie nicht die ganze Schlange überblicken, doch von Devereaux war weit und breit nichts zu sehen. Louisa setzte sich auf die Bank, lehnte den Rücken an den Tisch und starrte auf die Autos, die auf der A303 vorbeifuhren. Nach dem zehnten Klingeln schaltete sich endlich der Anrufbeantworter der Praxis ein. Na, großartig!
„Hallo, hier spricht Louisa DiMarco. Ich möchte so schnell wie möglich einen Termin bei Dr. Khan ausmachen. Bitte rufen Sie mich zurück …“
„Was zur Hölle tust du da?“
Louisa zuckte zusammen, ließ das Handy fallen und wirbelte herum. Devereaux stand direkt hinter ihr.
„Bist du verrückt geworden?“ Ihre Hände zitterten. „Mich so zu erschrecken!“
„Wozu brauchst du diesen Termin?“, fragte er, packte ihren Arm und zog sie von der Bank hoch.
„Wieso belauschst du meine Telefonate?“, schleuderte sie zurück und schlug mit der Hand gegen seine Brust – nicht, dass er sich deshalb auch nur einen Zentimeter
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