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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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20. Mai?«
    »Am einundzwanzigsten.«
    Rasch fand Donna im Gästeregister die entsprechende Stelle.
    »Hier ist es. Mel Sanders.«
    »Sieht das nach seiner Handschrift aus?«
    »Schwer zu sagen. Ist ziemlich gekritzelt. Könnte sein.«
    Mel trat zu ihr und betrachtete eingehend die Eintragung. »Mel Sanders, 1220 Cove Lane, Morro Bay. >Großartige Szenerie, wunderbare Gastfreundlichkeit<.«
    »Aus Morro Bay sind wir doch gerade gekommen«, murmelte Donna.
    »Es würde nur eine Stunde dauern, um zurückzufahren und nachzuprüfen.«
    »Ich dachte, wir hätten da so ziemlich jeden Quadratzentimeter abgesucht.«
    »Es ist deine Entscheidung.«
    »Nun ja, es ist eine Chance. Und wir müssen sie wohl wahrnehmen.«
    »Eine ziemlich schwache Chance«, warnte Mel. »Ein Mann
mit zwei Kindern, wobei nicht mal sicher feststeht, daß eines von beiden ein Bub war; der sich hier etwa einen Monat nach dem Verschwinden sehen läßt...«
    Donna blickte zu David Garratt. »Hat er bar bezahlt oder per Scheck?«
    David Garratt sah im Buch nach. »Bar.«
    »Er sah wie auf dem Foto aus«, sagte Kathy Garratt, und ihre Erinnerung schien von Minute zu Minute stärker zu werden. »Und ich weiß auch noch, daß das kleine Mädchen weinte, wegen dem Hund. Sie fing an, nach ihrer Mami zu rufen. Entsinnst du dich nicht mehr, David?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, überhaupt nicht mehr.«
    »Aber so war’s«, beharrte die Frau. »Und er versuchte, sie zu beruhigen, und er hielt sie in seinen Armen und sagte, die Mami könne nicht mehr helfen, weil sie nicht mehr da wäre, und alles würde schon wieder gut werden. Erinnerst du dich daran nicht mehr?«
    »Nein«, wiederholte er – und blickte dann zu Donna und Mel.
    »Aber was mein Gedächtnis betrifft, so kann ich mich mit Kathy wirklich nicht vergleichen. Die erinnert sich ja an alles, was jemand jemals gesagt oder getan hat. Über solche Sachen streitet man mit ihr besser nicht, soviel steht fest.«
    Donna und Mel bezahlten die Garratts für die Sandwiches und den Telefonanruf; dann trugen sie sich ins Gästebuch ein (mit angemessenen Superlativen) und gingen zu ihrem Auto. Donna reichte Mel die Schlüssel. Es wurde jetzt wärmer. Bevor sie die Tür öffnete, warf Donna einen letzten Blick zurück und streifte sich dann den Sweater über den Kopf.
     
    Das Haus war weder groß noch klein. Es war weiß, bedurfte jedoch dringend einer Renovierung. Im übrigen stand es auf einem kleinen Stückchen Land wie praktisch alle Häuser in Cove Lane. Fast hätte man meinen können, daß jeder Hausbesitzer dort eine
Art Gelübde geleistet habe, das ihn dazu verpflichtete, nichts, aber auch gar nichts zu tun, was die äußerliche Symmetrie der Siedlung in irgendeiner Weise stören könne. Ihr Charme, ihr Appeal, ihre Einzigartigkeit lag in ihrer Uniformität. Überall die gleichen kleinen Blumenkästen an den vorderen Fenstern, sämtlich gefüllt mit den gleichen roten und weißen Blumen. Und natürlich war auch alles andere praktisch völlig identisch, von den Hecken bis zu den Briefkästen. Ganz nebenbei fragte sich Donna, ob es nicht ratsam sei, über sämtliche Häuser der Straße mit ein und demselben weißen Pinsel hinwegzustreichen.
    »Nun, was meinst du?« fragte Mel.
    »An sich ist es ein Haus, wie er sich’s kaufen würde...«
    »Aber?«
    »Aber?« wiederholte sie.
    »Klang mir ganz so, als ob du mit einem Aber fortfahren wolltest.«
    Sie lachte. »Mag schon sein.« Sie schwieg und rutschte ein kleines Stück auf ihrem Sitz vor. Das Auto, in dem sie saßen, stand auf der Südseite der Straße, schräg gegenüber von 1220 Cove Lane. »Aber«, betonte Donna, »ich kann mir Victor in einer solchen Nachbarschaft nicht vorstellen. Es ist so – ruhig.«
    »Na, Palm Beach ist aber auch nicht gerade eine besonders laute Stadt«, hielt er ihr entgegen.
    »Ich weiß, aber – ich kann’s nicht erklären. Irgendwie sagt mir mein Gefühl, daß dies kaum was für Victor wäre.«
    Mel warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Es ist jetzt zwei. In etwa einer Stunde müßten die Kinder von der Schule heimkommen. Kann auch sein, daß es noch zwei Stunden dauert, falls sie nicht direkt heimkommen. Wir können ganz einfach warten – oder aber zu den Nachbarn gehen und ihnen Fotos zeigen.«
    »Nein. Könnte doch sein, daß er sich mit irgendwem angefreundet hat. Und der oder die würden ihn dann womöglich
warnen. Laß uns ganz einfach warten. Falls es eine falsche Spur ist, haben wir nichts weiter verloren

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