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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Weihnachtsmann oder an Krümelmonster und all die anderen Geschöpfe, die Adams lebhafte Phantasie bevölkerten? »Danke«, sagte sie und nickte. Plötzlich schien so vieles wieder ins Lot zu kommen. Sie öffnete die Tür, blickte zu Mel zurück. »Du wirst doch immer dasein, ja? Immer, wenn ich anfange, etwas zu ernst zu nehmen, mich, die Dinge...«
    »Was für Dinge?«
    Sie lächelte. »Ich liebe dich.«
    »Ach, das sagst du doch zu all uns üblen Verführern.«
    Sie schloß die Tür und beugte sich durchs offene Fenster. »Na, darauf kannst du Gift nehmen.« Dann drehte sie sich um und ging über den Weg rasch auf ihre Haustür zu.

11
    Seit über einer halben Stunde starrte er sie an.
    Zunächst hatte sie geglaubt, er blicke eher zufällig in ihre Richtung; vielleicht gedankenverloren, die Augen auf ein anderes Gesicht geheftet – oder aber auf die Wand hinter ihr. Doch inzwischen konnte es keinen Zweifel mehr geben, daß sie es war, die er anstarrte. Sie strich sich eine unsichtbare Haarsträhne aus der rechten Wange, senkte ein wenig das Kinn, während sie gleichzeitig den Blick hob – ganz in der Art, durch die der Hollywood-Star Lauren Bacall einst so berühmt geworden war.
    Ob sie sich in den Augen des bärtigen Mannes auf der anderen Seite des Zimmers womöglich so ausnahm wie eine junge Lauren Bacall? Sie senkte den Blick.
    Guter Gott, Donna, dachte sie, komm zu dir, du bist im achten Monat. Andererseits schien es durchaus möglich, daß er praktisch nur ihr Gesicht sah; zwischen ihm und ihr befanden sich so viele Leute, daß er auf gar keinen Fall ihre ganze Gestalt sehen konnte. Und von ihrem dicken Bauch einmal abgesehen, hatte sie sogar abgenommen, und zwar in einem solchen Maße in den letzten Jahren, daß die meisten Partygäste hier darüber verblüfft schienen; worüber dann Donna ihrerseits verwundert war. Daß sie so dünn wirkte, wollte ihr nicht so recht in den Kopf. Vielleicht lag’s an ihrem Haar. Eine andere Frisur? Kürzer? Auch eine andere Farbe? So jedenfalls wirkte ihr Gesicht augenscheinlich zu mager, wenn nicht gar ausgemergelt? Dabei war es doch sozusagen ihre Pflicht, auszusehen wie das blühende Leben – o ja.
    Er starrte sie noch immer an.
    Donna wußte nicht, wer der Mann war. Die meisten Partygäste kannte sie. Allerdings hatte sie viele seit Jahren nicht gesehen. Es handelte sich zum guten Teil um ihre alten Freunde und Bekannten;
und zu den meisten (wenn auch keineswegs zu allen) war in den letzten Jahren der Kontakt verloren gegangen.
    Sie blickte sich im Zimmer um. Da waren die früheren Kollegen von der McFaddon – Werbeagentur (»Sie sind so langweilig«, hatte Victor befunden, »reden immer nur über ihre Werbekampagnen«); da waren die Freundinnen, mit denen sie gemeinsam zu lunchen pflegte (»Versteh beim besten Willen nicht, wie du die ertragen kannst, Donna. Die quatschen doch immer nur über irgendwelche Filme. So oberflächlich. Du besitzt doch mehr Substanz«); auch ein paar »verflossene« Freunde (»Ich will gar nichts über deine Vergangenheit wissen. Geht mich nichts weiter an«); und ihre gute Freundin – ehemals gute und enge Freundin und Vertraute, Susan Reid, die jetzt die Gastgeberin war (»Die kennt doch nur ein Thema – Männer und wilde Partys. Wahrhaftig kein guter Einfluß, Donna«). Außerdem war eine Reihe von Susans Freunden anwesend, die Donna vielleicht einmal gesehen hatte, aber nicht weiter kannte; und manche hatte sie noch nie zuvor auch nur zu Gesicht bekommen. Unter anderem diesen Mann mit dem sandfarbenen Bart auf Oberlippe und Kinn, der drüben bei der Tür stand und sie anstarrte.
    »Wer ist das da drüben?« fragte sie Susan, die gerade vorüberkam. »Der Bärtige.«
    Susans Blick glitt scheinbar beiläufig durchs Zimmer. Und während ihre Augen noch suchten und ihr Ziel fanden (jeden verräterischen Augenkontakt meidend), hob sie ihr Glas an die Lippen wie eine Art Schutzschild, hinter dem sie murmelte. »Ach, der. Das ist Mel Segal. Ein Arzt. Geschieden, soweit ich weiß. Hat ein kleines Mädchen. Ganz nett, wie?«
    Donna zuckte mit den Achseln. »Nicht mein Typ.« Dann lachte sie. »Ich hab’s gerade nötig. So wie ich aussehe, im achten Monat, gütiger Himmel.«
    »Wo ist eigentlich Victor?« Seit zwei Stunden befand Donna
sich auf der Party, doch es war das erste Mal, daß jemand nach ihm fragte.
    »Verreist. Geschäftlich. Nach Sarasota.«
    »Stimmt’s soweit zwischen euch beiden?«
    »Aber sicher. Bestens. Warum fragst

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