Sag Onkel - Psycho-Thriller (German Edition)
filmen, kennen Sie solche? Also, bei dieser hatten sie dieses Paar und dieses Kind drin, nur ein Baby, ungefähr eins oder so. Sitzt noch im Hochstuhl und kann nicht reden und den ganzen Mist. Also, beide arbeiten, darum stellen sie dieses Weib ein, damit sie tagsüber auf ihr Kind aufpasst, okay? Aber nach ein paar Wochen benimmt sich das Kind total seltsam. Das Kind war vorher immer fröhlich und Scheiße, bevor sie dieses Weib eingestellt haben. Und jetzt weint das Kind die ganze Zeit und benimmt sich ganz verängstigt und Scheiße, besonders, wenn sie es mit dieser Tusse allein lassen. Aber das Weib ist total nett und zuckersüß und Scheiße mit dem Kind, wenn die Eltern dabei sind, und vermutlich hat sie all diese guten Referenzen und das alles, richtig? Gut, die Eltern, sie beschließen, diesen Camcorder zu kaufen und aufzustellen, ohne dass diese Babysitterin davon weiß, okay? Also, sie tun das, und als sie heimkommen spielen sie das Band ab und sehen, was wirklich jeden Tag passiert ist, während sie bei der Arbeit waren. Also, in dieser Sendung zeigen sie dieses verdammte Band, und ich sage Ihnen, Mann, das gehört zur übelsten Scheiße, die ich je gesehen habe. Dieses dicke, fette Weib schlägt das arme Kind den ganzen Tag mit Holzlöffeln auf den Kopf und ins Gesicht – echt die volle Prügel, die sie dem Kind verpasst – aber sie weiß, wie man’s macht, sodass es keine Spuren hinterlässt, okay? Und sie zeigen diese Scheiße echt in der Fernsehsendung, wie das Kind furchtbar weint und schreit … und verdammt, diese Fotze es windelweich prügelt. Hilfloses, vertrauensvolles, wunderschönes kleines Kind.«
Henry starrte hinunter auf die Bar, seine Oberlippe zitterte vor Zorn. »Also schau ich das an und alles, woran ich denken kann, sind meine eigenen Kinder, richtig? Ich fang an, mich zu erinnern, wie sie in dem Alter waren, so klein und hilflos und Scheiße, und wie ich jeden verdammt noch mal umgebracht hätte, der ihnen so etwas angetan hätte. Ich schau diese Sendung an und ich sehe, was dieses Weib tut, und ich will sie in ihr verdammtes Gesicht schlagen. Bis heut hab ich nie eine Frau geschlagen, so eine Scheiße machen nur Schlappschwänze, wenn Sie mich fragen, kein echter Mann schlägt Frauen – aber diese Hure, ich sag’s Ihnen, Mann, ich wollte sie einfach mit der einen Hand runterdrücken und ihr ihr verdammtes Gesicht mit der andern aus dem Hinterkopf rausdreschen. Und wenn ich es getan hätte, hätte ich einen Orden dafür verdient, soweit es mich angeht, weil für mich ein Arschloch, das einem kleinen Kind so etwas antun kann, kein Gramm Scheiße im Schneesturm wert ist. Die verdienen es, zu sterben. Diese Schlampe hat den Tod verdient.«
Er schüttelte den Kopf und schien sich wieder bewusst zu werden, dass ich neben ihm saß. »Wie dem auch sei, die zeigen noch mal die Eltern, und die sind völlig in Tränen aufgelöst und Scheiße und können nicht glauben, wie dieses Weib ihr Vertrauen missbraucht hat und all das. Also zeigen sie das Band der Tussi selber und die fängt an zu weinen und sagt, dass es ihr leid tut und so weiter, und wissen Sie, was die tun? Die rufen die Polizei. Der Typ, dieses Yuppie-Weichei, er ruft die verdammte Polizei. Die zeigen ihn, wie er über das redet, was passiert ist, und man kann es in den Augen von diesem Typen sehen, dass er die Schlampe umbringen wollte. Er musste etwas tun, und das war nicht die Polizei rufen. Diese Schlampe ist in sein Haus gekommen und hat sein Kind geschlagen. Er musste irgendetwas tun . Verstehen Sie, was ich sage? Aber er hat die Polizei gerufen, und die haben das Weib verhaftet, und wissen Sie, was passiert ist? Genau, gar nichts, das ist passiert. Die Schlampe kommt in irgendein Programm zur Wutbewältigung und gegen Missbrauch und diesen ganzen Dreck, und sie muss Strafe zahlen und die Gerichtskosten und das war’s. Sie muss nicht in den Bau und gar nichts. Und dann schalten sie zurück auf die Eltern, ja? Und dieser Typ redet über die Ungerechtigkeit und das alles, aber man kann sehen, was in dem Typen wirklich vorgeht. Selbst ein Yuppie-Weichei wie der weiß, dass etwas in ihm stirbt. Er weiß, dass er ein verdammtes Loch in seinem Garten hätte graben und die Schlampe umbringen sollen, aber er weiß, dass er’s nicht getan hat, und er weiß, dass er’s nie tun wird. Himmel, Hölle, das Gesetz, das Gefängnis – da sind eine Menge Dinge, die zum Fürchten sind, Mann, aber nichts davon spielt eine Rolle, wenn
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