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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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seiner Robe nach dem Griff eines Schwerts tastete, das an seiner Hüfte hing.
    »Die Schandmäuler verkünden nur ihre eigene Vernichtung! Dem Wort des Anführers, Zwilling des Großen Chyyan, ist unbedingter Gehorsam zu leisten. Der Anführer ist der Geist des Einen, der zu Zweien geworden ist, Geist und Fleisch, den Menschen offenbar gewordener Geist. Unser Anführer und der Große Chyyan sind ein Duo, Zwillinge in glänzend schwarzem Federkleid, und sie werden uns ins Licht führen. Und unser Anführer sagt uns, wir müssen auf ein Zeichen warten. Er wird unter uns treten. Er wird uns sagen, wann wir die Banner der Schwarzen Federn zu heben haben. Meine Kinder, dann gehört euch alles, was ihr jetzt nicht besitzt. Wenn Makfaril, unser Anführer, das göttliche Wort ausspricht, werdet ihr alles erlangen, nicht erst, wenn ihr tot seid und unter der Erde verrottet, sondern hier und jetzt, in diesem Leben, sehr bald.«
    Die Menschen begannen begeistert zu brüllen, und die beiden Fischer waren verstummt. Das Ganze war natürlich Unsinn, aber das Versprechen, die Leidenschaft, der zielstrebige Stolz – dies alles fand bei den meisten Anwesenden Gehör.
    »Hört mich an, meine Kinder! Mich, Himet den Mak, der euch von dem Großen Chyyan und unserem Anführer Makfaril erzählen will. Ihr alle müßt das Notwendige tun und Lenkung erflehen, damit ihr am Schwarzen Tag verschont bleibt und die Früchte des Luxus genießen könnt, die uns dann durch den Vierflügeligen überreicht werden, Chyyan von den Schwarzen Federn. An einem herrlichen Tage werdet ihr im Hier und Jetzt Wiederauferstehung feiern. Alles wird euch gehören. Ihr braucht nur daran zu glauben. Glaubt daran und betet zu unserem Anführer, daß er sich mit seinem göttlichen Zwilling für euch einsetzt, im Geiste und im Fleisch, betet um eure Rettung durch den Großen Chyyan.«
    Schrille Schreie stiegen aus der Versammlung auf. Immer wieder kam der Priester darauf zurück, wie erstrebenswert es doch sei, sich seine Herzenswünsche im Hier und Jetzt erfüllen zu können. Vom Leben nach dem Tod zeichnete er nur ein sehr vages Bild, ebenso von der Errettung, von den Wonnen des Paradieses, von dem Umstand, daß man im Kreis der Vaol-paol höher geboren würde, und von den Freuden Walhallas; er betonte immer wieder, daß es der Große Chyyan und sein Anführer Makfaril darauf anlegten, ihre Anhänger sofort zu belohnen.
    Wenn er religiöse Argumente vorbrachte, klangen sie alle vage und dunkel, ein wortreiches, bildreiches, aber nichtssagendes Gemisch aus Elementen von vielen unbedeutenden Religionen Kregens. Ich weiß in dieser Richtung Bescheid und erkannte die seltsame Mischung als künstlich, als etwas Fremdes, bewußt Zusammengemischtes. Der Priester war sehr geschickt. Ich fragte mich, wer ihn ausgebildet hatte.
    Trotz seiner Geschicklichkeit wurden die beiden Fischer wieder unruhig, so daß Himet der Mak nicht anders konnte, als sich um sie zu kümmern.
    Aus den schillernden Stoffbahnen, die die Nische hinter dem großen schwarzen Chyyan verhüllten, traten Bewaffnete. Es waren ausnahmslos Apims wie ich, und ihre Gesichter zeigten durchweg einen brutalen Ausdruck. Ob sie es nun waren oder nicht – ich jedenfalls hatte den Eindruck, als wären diese Kämpfer hart und rücksichtslos und würden durchaus ihren Spaß daran haben, Gegner niederzumachen. Sie standen aufmerksam und kampfbereit da. Auf ein Zeichen Himets würden sie zu töten beginnen und damit erst aufhören, wenn er sie zurückrief.
    Die Waffen steckten in den Scheiden. Sie trugen Rapiere und Dolche, doch nach der Art und Weise, wie diese Waffen befestigt waren, wollte mir scheinen, als wären die Thraxter und die Parierstöcke ihre eigentlichen Waffen.
    Die Uniformen unter den geölten Lederharnischen waren schwarz mit reichlich schwarzen Federn als Schmuck. Auf den Eisenhelmen wehten die schwarzen Federn von Chyyans. Alles in allem wirkten die Männer ziemlich abschreckend. Ich hielt sie für Masichieri-Söldner ohne den Ehrgeiz, Paktuns zu sein, die es mit der Ehre genau nahmen. Es waren insgesamt zwanzig Mann, und sie standen unter dem Kommando eines Hikdars.
    Unwillkürlich mußte ich an mein Krozair-Langschwert denken, das ich jetzt gern bei mir gehabt hätte.
    Die beiden Fischer mit den Dreizacken musterten die dunklen Gestalten voller Unbehagen. Sie waren zwar kräftig gebaut, hatten aber nur ihre Dreizacke bei sich, sowie Fischermesser am Gürtel. Sie trugen weite Hosen mit ausgefransten

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