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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ihm bekannte Welt beherrschen wollte?
    Ich gab der Gnutrix einen Schlag auf die haarige Flanke, und das Tier galoppierte los. Was mag aus eurer Verbindung hervorgehen? Welche Zukunft mag euer Kind bewirken, Naghan ti Sakersmot und Fimi?
    Auf der braunen Ebene zu meinen Füßen lagen Steine. Ungleichmäßig geformte Steine mit scharfen Kanten. Es waren vier Reiter. Ich bückte mich und nahm vier Steine von passender Größe und Form zur Hand.
    Die Reiter zügelten ein wenig ihre Tiere, als sie in Reichweite waren. Meine angeberische Knausrigkeit mit den Steinen sollte mich teuer zu stehen kommen, denn der vierte Stein ging fehl. Als der letzte Reiter seine drei Gefährten bewußtlos aus den Sätteln stürzen sah, stimmte er ein lautes Gebrüll an und senkte den Kopf, woraufhin mein Stein vorbeiflog. Gleich darauf griff er mit blankem Säbel an.
    Die Fristles zogen im allgemeinen den Krummsäbel vor. Ich sprang zur Seite, duckte mich und wich der Klinge aus. Im ersten Anlauf glitt der gestiefelte Fuß mir durch die zupackenden Finger, und ich mußte mich unter dem Tier hindurchrollen lassen, wobei ich von dem mittleren Hufpaar einen gehörigen Tritt einstecken mußte; dann richtete ich mich zornig auf der anderen Seite auf, packte ihn am Bein und schleuderte ihn aus dem Sattel.
    »Du alter Onker!« brüllte ich. »Ich will dir doch nichts tun!«
    Er stemmte sich auf ein Knie hoch. Die Familie des Fristlemädchens fühlte sich vermutlich durch ihre Flucht entehrt. Die lange Klinge schimmerte in den grellen Sonnenstrahlen.
    »Nulsh!« rief er und sprang auf.
    Ich ließ mich aber nicht täuschen. Im letzten Augenblick würde der kraftvolle Hieb übergangslos zu einem Stoß werden, wobei der Krummsäbel sich kunstvoll abrupt um die Mitte seiner anmutigen Krümmung drehte – mit dem Ziel, mich aufzuschlitzen.
    Geübt durch die Disziplin der waffenlosen Verteidigung der Krozairs von Zy vermochte ich in die eine Richtung zu täuschen, in die andere zu springen und dann nach hinten zu greifen und ihm die Waffe aus der Hand zu reißen. Anstatt sie ihm über den Kopf zu knallen, richtete ich die Spitze auf seinen Hals.
    Er lag auf dem Rücken, die Hände in den Staub gekrallt, und blickte in mörderischem Zorn zu mir auf.
    Ich machte ihm klar, daß er keine Chance hatte, Naghan und Fimi weiter zu stören. Immerhin lagen drei schwerbewaffnete Fristles schlafend im Staub und ein vierter starrte mich aufgebracht an.
    »Such es dir aus, Dom! Ich will dich nicht töten, doch ich tue es, wenn du mich weiter provozierst. Triff deine Entscheidung – laß sie gehen, oder dein Leben!«
    Er glaubte mir. Wenn ich mir die Szene im Rückblick vorstelle, so muß ich ihm wohl wie ein böser Dämon vorgekommen sein, muskulös, breitschultrig, nackt, von Schweiß und Staub bedeckt. Mir ging es in diesem Augenblick nur darum, diese Angelegenheit so schnell wie möglich zu beenden.
    Schließlich entfernte er sich mit seinen drei Gefährten. Die vier ritten auf zwei Gnutrixes davon, und einer von ihnen hatte nicht mehr soviel Kleidung am Leib wie zuvor, und alle mußten mit weitaus weniger Waffen auskommen.
    So konnte ich nun meinerseits in den Sattel steigen und mich den beiden Fliehenden anschließen. Mit Krummsäbeln und Wurfspießen reichlich versehen, ritten wir weiter. Außerdem besaßen wir nun eine gefüllte Wasserflasche, die ich unter Kontrolle behielt, dessen können Sie versichert sein.
    »All diese Dinge, die Gnutrixes, die Waffen und die Kleidung werde ich dir, Fimi, zurückgeben, wenn wir uns trennen. Schließlich kann man sie als eine Art Aussteuer von deiner Familie betrachten.«
    Darüber mußte Naghan lachen. »Du bist ein seltsamer Mann, Dray Prescot.«
    »Aye.«
    Als der Wind stärker wurde, zogen wir uns die Mundtücher vor die Gesichter. Nach allem, was ich gehört und gesehen hatte, festigte sich in mir die Überzeugung, daß ich ringsum ein weiteres Beispiel für das Wirken der Savanti erlebte. Die Massen von Tieren und Menschen, die in den Außenbezirken dieser großen Insel auf engstem Raum nebeneinander lebten, waren doch sicher von den Savanti hierhergebracht worden. Sollten sie irgendwelchen Absichten der Übermenschen der Schwingenden Stadt dienen?
    Eine andere Erklärung fiel mir nicht ein. Diese Insel war eine Art Spiegel des übrigen Kregen – oder zumindest der Kontinent- und Inselgruppe Paz. Katakis verübten ihre Sklavenüberfälle, Chuliks folgten ihrem spartanischen Söldnertraining, und die anderen Rassen

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