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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beschlossen, ein Feuer anzuzünden und uns etwas zu braten. Wieder einmal hatte mich mein wechselhaftes Geschick mitten in die Gefahren des Wilden Scorpios geschickt.
    Die beiden Gnutrix ästen. Naghan und Fimi kümmerten sich um das Feuer, und ich kehrte eben vom Waldrand zurück, den Arm voller Äste. Ich hatte einen Palinebusch mit reifen Früchten gefunden und war bei bester Laune. Plötzlich entdeckte ich etwas seitlich hinter den beiden jungen Menschen die lange, hagere, katzenhafte Gestalt eines Leem, der sich am Rand der Senke näherte. Mein Mund wurde trocken.
    Ein Leem! Der Leem ist eines der gefährlichsten Raubtiere. Er ist in verschiedenen Formen fast überall auf Kregen anzutreffen. Ein achtbeiniges Katzenwesen mit keilförmigem Kopf und Zähnen, die sich durch Holz zu beißen vermögen. Die Klauen können einen Menschenkopf zerschmettern wie einen Kürbis. Und die Krallen können selbst den Leib eines Chunkrah aufreißen. Vor mir sah ich ein gutgewachsenes Exemplar, erheblich größer als ein Leopard, dicht über dem Boden schleichend, angefüllt mit der Energie urzeitlicher Jagdlust. Die Augen des Leem waren auf die beiden jungen Leute gerichtet mit dem unverkennbaren Interesse des Feinschmeckers, der eine Speisenkarte studiert.
    Der Schwanz des Leem bewegte sich gelassen hin und her. Das Tier kannte seine Kraft. Ich war denkbar schlecht auf die Begegnung vorbereitet, denn ich trug kein mächtiges Krozair-Langschwert, auch kein Savantischwert, sondern nur ein gekrümmtes kleines Messer, das Kutcherer genannt wird, eine Art Schlachtermesser mit einem Widerhaken auf der einen und einem Metallstachel auf der anderen Seite, der von der dicken Oberkante abzweigt. Der Kutcherer kann sich gegen den richtigen Feind als tödliche Waffe erweisen. Jetzt mußte er mir gegen einen Leem genügen.
    Langsam und lautlos legte ich die Äste auf den Boden. Und dann pflückte ich noch einige Palines und steckte sie vorsichtig in den Mund. Die Trockenheit verging.
    Vorsichtig zog ich den Kutcherer und machte einen Schritt vorwärts, doch als sich mein Fuß senkte, kam mir ein schrecklicher, blasphemischer Gedanke, der mich erstarren ließ.
    Stets war ich splitternackt irgendwo auf Kregen abgesetzt worden, um irgend jemanden vor der Vernichtung zu bewahren. Ich mußte dafür sorgen, daß die Erwählten keinen Schaden nahmen; erst wenn ihnen nichts mehr passieren konnte, durfte ich mich wieder um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Aber diesmal? Onker! Diesmal hatte es Streit gegeben zwischen den höheren Mächten. Ich hatte nur wegen Zena Iztar auf der Insel Aphrasöe bleiben können. Was nur bedeuten konnte, daß nicht die Herren der Sterne mich hierhergeschickt hatten. Ich dachte an die brennende Stadt, an das in Kämpfe verwickelte Schwertschiff. Wenn dies also Zena Iztars Werk war, dann mußte ich doch niemanden retten! Sie hatte nach bestem Vermögen dafür gesorgt, daß ich in der Nähe meiner Freunde blieb. Die beiden Flüchtenden waren nur zufällig meines Weges gekommen, und ich schuldete ihnen nichts.
    Der Leem ließ seinen Schwanz hin und her zucken und wartete den richtigen Augenblick ab. Die beiden jungen Leute waren ahnungslos am Feuer beschäftigt. Was war mit den dunklen Plänen, die gegen den Herrscher Vallias gerichtet waren? Was war mit meiner Pflicht gegenüber Delia, die mir mehr bedeutete als alles andere auf der Erde und auf Kregen? Ließ es die Situation gerechtfertigt erscheinen, daß ich mich abwandte und meine Ehre nicht verlor? Natürlich! Meine Pflicht, mein Leben, meine Ehren galten Delia und den Kindern.
    Doch ich brachte es nicht fertig. Meine Motive erschienen mir so unbestimmt!
    Am Feuer begann Fimi ein Stück der Bogenschützen von Loh zu singen. Meine Lippen verkrampften sich. Bei Zair! Ich bin ein Dummkopf, ein Onker, ein haariger Idiot! Selbst heute kann ich mir nicht erklären, warum mich diese Unentschlossenheit überkam. Es war sicher falsch, daß ich so handelte, wie ich tat. Hatte ich mir in diesen wenigen Sekunden wirklich alles gut überlegt? Hatte ich die richtige Schlußfolgerung gezogen? Aber Ehrenregeln jeder Art waren sinnlos im Angesicht der Realität.
    Ich wußte, daß es falsch war, auf verhängnisvolle Weise falsch, als ich das Messer hob und brüllend auf die Lichtung stürmte. So versuchte ich die Aufmerksamkeit des Leem auf mich zu lenken. »Hai!« brüllte ich, sprang leichtfüßig dahin und schwenkte das Messer. »Hai, Leem! Hai!«
    Wenn ich diese Sache lebend

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