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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Khirrs.
    Mein Schwert fuhr sinnlos hin und her. Ich versuchte es drohend zu schwingen – und ließ es beinahe fallen, ich, ein Krozair von Zy! Die Spucke traf den Kristall und benetzte die Fetzen, die meinen Körper noch bedeckten, und brannte scheußlich auf den Überresten meines Arms und meiner Flanke. Wie Säure fraß sich der Speichel in meine Haut. Ich mußte ihn bald abwaschen, sonst würde er noch mein Fleisch zersetzen.
    Ich schrie, ich bellte, ich krächzte: »Ihr gräßlichen Rasts! Nun kommt schon! Holt euch euren Tod!«
    Ich wäre beinahe ausgerutscht und mußte mich gegen den verfaulenden Baumstumpf stemmen, der sich tief in meinen Rücken bohrte. Das Schwert funkelte. Ob die Khirrs sich wunderten, weshalb ihr Speichel mich nicht blendete, ob sie die Macht des Schwertes ahnten – diese Dinge waren nicht auszumachen. Ich rechnete nicht damit, freizukommen, doch als sie nur herumtrotteten und spuckten und nicht näher rückten, kam mir die Ahnung, daß die Khirrs im Grunde feige waren. Sie zögerten. Ich schwang das Schwert.
    Mit Hilfe konnte ich nicht rechnen. Es war um mich geschehen, davon war ich in jenem Augenblick überzeugt, als Zielscheibe für die Giftspucke dieser scheußlichen Wesen. Ich mußte mir allein helfen. Mußte diesen Wesen zeigen, daß ich nicht wehrlos war. Ich richtete mich auf und hob das Schwert.
    Die roten Klauen fuhren durch die Luft, die braune Flüssigkeit, die über den Kristall strömte, versperrte mir beinahe völlig die Sicht. Die Wesen erkannten, daß ich schwach war und zitterte, und rückten zögernd vor – doch mit tödlichen Absichten.
    Nur ein Khirr wagte sich in Reichweite meines Schwerts. Ihn schlug ich beinahe in zwei Teile.
    Ein unglaublicher Gestank wallte auf. Seine schimmernden schwarzen Eingeweide quollen hervor. Er platzte auf und schrumpfte ein. Die anderen wichen zurück. Wieder brüllte ich sie mit keuchender Stimme an, bedachte sie mit prahlerischen Worten und sinnlosen Drohungen für den Fall, daß sie mich weiter belästigten. Sie wichen zurück. Sie huschten auf ihren dürren Beinen davon, und das schwarze Haar flatterte an den runden Körpern.
    Ich konnte nur einen kurzen Augenblick lang ausruhen. Hier bot sich mir eine Chance, eine knappe, eine letzte Chance, dem Untergang zu entgehen. Wenn ich das Gleichgewicht verlor, war es doch noch um mich geschehen. Ich sah mich mit zusammengekniffenen Augen um, keuchend, ein zerstörter Mann. Die Zorca, deren seidiges schwarzes Fell prachtvoll schimmerte, trottete auf mich zu. Sie warf den Kopf hoch, und das Spiralhorn funkelte. Ich packte den Sattel und stieg auf. Fragen Sie mich nicht, wie. Das Schwert, übelriechend und verschmiert, baumelte neben der Scheide am Steg. Die Steigbügel pendelten hin und her, bis ich endlich die nackten Zehen hindurchsteckte.
    Schlaff und zerbrochen hing ich im Sattel. Die Zorca benahm sich hervorragend. Sie trabte sofort an und ging dann in einen raumgreifenden Galopp über, der uns aus dem mürrischen Kreis der Khirrs trug.
    Heute bin ich froh wegen dieser Entwicklung. Damals hockte ich zusammengesunken auf dem Rücken der Zorca und hatte keinen zusammenhängenden Gedanken im Schädel.
    Schmerzen überfielen meinen Körper. Mein Arm war ein brennender Ast. Und in meinem Schädel hallten die berühmten Glocken von Beng Kishi, im Rhythmus des Hufschlags meiner Zorca.

16
     
     
    Ich erinnere mich nicht mehr an die Einzelheiten des schrecklichen Ritts. Ich kann mir nur im Nachhinein zusammenreimen, was geschehen sein muß. Jedenfalls fand ich irgendwann einen See und wusch mich, so gründlich es ging. Die Zorca badete ebenfalls. Immer wieder überkam mich die große Leere, der alles einhüllende Mantel des Notor Zan, der mich mit seinen lautlos schlagenden schwarzen Flügeln einhüllte.
    Doch irgendwann, zu Beginn eines mir unbekannten Tages – ich hatte jedes Gefühl für die Zeit verloren –, stellte ich fest, daß ich an einem Fluß entlangritt. Ich hatte das Gefühl, aus einem Alptraum zu erwachen. Bestimmt hatte ich Kaninchen gejagt und eßbare Schößlinge und Wurzeln gefunden, und ohnehin waren überall die herrlichen Palines zu finden, die einem Milderung verschaffen konnten. Irgendwann hatte ich wohl auch einen hohen Bergpaß bewältigt – vage erinnere ich mich an beißende Kälte und Schnee und einen anstrengenden Ritt, während mir der Atem als Frosthauch vor dem Gesicht stand. An diesem Tag jedoch sah ich den Fluß und die Schlucht und hörte das gewaltige

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