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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gesicht, ohne das Blickfeld einzuengen. Offensichtlich hatte Maspero ebenfalls Erfahrungen mit den Spuckern.
    Ich wickelte mir das gute alte rote Lendentuch um, zog es mir zwischen den Beinen hindurch, steckte das Ende fest, legte den breiten Lestenledergürtel darüber und schnallte nach und nach die übrigen Waffen an.
    Die Savanti-Taube war verschwunden. Ich suchte den Himmel ab in der Erwartung, den Gdoinye zu entdecken. Doch offensichtlich interessierten sich die Herren der Sterne im Augenblick nicht für mich.
    Es war ein herrliches Gefühl, wieder die rote Farbe zu tragen und die vertrauten Waffen zu führen, eine hervorragende Zorca zwischen den Knien. Mir war, als könnte das wilde Kregen die Waffen gegen mich erheben, und ich würde doch gewinnen. Ah, meine Delia! Ich würde nach Vallia zurückfinden.
    Wie der alte Dray Prescot ritt ich laut singend durch den vermengten Schein von Zim und Genodras. Eine Art Rausch meiner wiedergefundenen körperlichen Gesundheit erfüllte mich. Die schreckliche Entstellung der letzten Zeit hatte ihre Wirkung auf mich gehabt. Bei Vox!
    Ich war dem Tod sehr nahe gewesen – und so bedeutete dieser Ritt eine gewisse Aufmunterung.
    Schatten trug mich sicher durch das Land von Ba-Domek, und wir machten einen Bogen um Siedlungen, hielten uns an Nebenwege und ließen uns nicht mit den Khirrs ein, bis auf einen kleinen Zusammenstoß, bei dem drei oder vier zu schwarzem Schleim zerplatzten und meine Gesichtsmaske verschmiert wurde. Hinterher wusch ich uns alle und mein Langschwert sorgfältig ab.
    An einem Tag, da der Himmel nicht ganz unbewölkt war und die Sonnen nur hinter Dunstschleiern zu sehen waren, ließ ich die letzten Vorberge hinter mir zurück und erreichte freundliche flache Täler und gewundene Flußläufe und nahm die letzte lange Etappe meines Ritts zur Küste in Angriff. Obwohl ich Segs Bogen dann und wann gebraucht hatte, war mein Köcher noch immer voll; ein alter Paktun holt sich eben alle Pfeile zurück, an die er herankommt.
    Wenn ich diesen Ritt mit ungewöhnlicher Gründlichkeit beschreibe, so bitte ich Sie, zu bedenken, daß ich mir wie neugeboren vorkam. Ich spürte die Frische von Kregens Luft und roch das süße Gras und freute mich an der Wärme der Sonne.
    Die Ebenen dehnten sich vor mir, der Himmel wölbte sich hoch über mir, und die Wolken rollten dahin und lösten sich auf, und ich hob den Kopf und sang aus voller Kehle. Dumme Lieder, freche Lieder, aufregende Kriegsballaden und Kampfgesänge, Lieder der Swods, der einfachen Soldaten. Überall grasten riesige Tierherden, dazwischen die geduckten Gestalten der Raubtiere, die von den anderen nur beachtet wurden, wenn der Hunger sie zur Jagd trieb. In solchen Augenblicken hielt ich die Waffen bereit und paßte gut auf.
    Eine Sennacht später kamen neben den Chunkrahherden Ordel und andere Tierarten in Sicht, ein klarer Beweis für die Fruchtbarkeit des Landes. Das Gras, gelabt durch eine ausreichende Regenzeit, war dunkelgrün. Ich ritt um die Herden herum und bewunderte die primitive Kraft der Chunkrahs.
    Ich machte mir meine Fähigkeiten als Seemann zunutze, hatte die Himmelsrichtungen nach Sonne und Sternen berechnet und war auf diese Weise auf einem Kurs geblieben, der mich, so hoffte ich, im Blickfeld der Voller hielt, die möglicherweise in Richtung Aphrasöe nach mir suchten. Dankbar akzeptierte ich die Tatsache, daß Delia immer wieder Möglichkeiten findet, nach mir zu suchen, wenn ich auf der Oberfläche dieses wilden Planeten Scorpios herumirre. Sie ist keine ferne Göttin in einer Nische, meine Delia. Bei Vox, nein! Sie ist lebendig und voller Energie, raffiniert auf weibliche Art und klug. Delia ist kein Mauerblümchen, andererseits auch keine harte, verbitterte Emanze. Sie ist eine Frau, eine prachtvolle Frau. Außerdem durchschaut sie mich zu sehr, blickt sie manchmal hinter meine Verstellungen. Es bestand wohl eine gute Chance, daß ich ein Flugboot sichten würde.
    Ich kam über einen Hügelkamm, vor mir sanft gewelltes Land, und hielt automatisch nach Vollern Ausschau und nach möglichen Feinden.
    In der Ferne bemerkte ich eine Gruppe Katakis, die ihre Zorcas rücksichtslos um ein Gewirr zerklüfteten Gesteins galoppieren ließ. Ich zügelte mein Tier und zog mich hastig wieder in die Deckung des Hügels zurück.
    Dann stieg ich ab, tätschelte Schatten, ging auf alle viere nieder, kroch den Hügel hinauf und schob meinen Kopf an einem kleinen Chansibusch vorbei, dessen winzige runde

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