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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Worten kommt natürlich der neue Dray Prescot zum Vorschein, aber ...
    »Du wirst sterben – hier und jetzt!« In Naths eiserner Stimme lag kein Zögern. In seiner wenig wendigen Art begriff er gar nicht, warum das, was er sich wünschte, nicht schon längst eingetreten war.
    Nath und Laygon schritten um die Enden des Tisches, um mich in die Zange zu nehmen. Kein Zweifel, sie waren Hyr-Stikitches, erstklassige Schwertkämpfer. Das Töten war ihr Geschäft, aus dem sie bestimmt eine Kunst gemacht hatten.
    »Wenn es sein muß, töte ich euch«, drohte ich. »Aber überlegt euch eins. Wenn ihr mich hier und jetzt umbringt, habt ihr keine Chance mehr, einen neuen Kunden zu gewinnen. Niemand wird euch ein Honorar für meinen Tod bieten.«
    Meine Worte waren spöttisch gemeint. Aber die Stikitches antworteten nicht, sondern drangen weiter gegen mich vor. Die Frau bildete in diesem Augenblick die größte Gefahr. Irgendwo am Leibe trug sie bestimmt weitere Dolche. Ich würde flink herumspringen müssen, und es bestand die Gefahr, daß die beiden hervorragenden Kämpfer mich voll mit Beschlag belegten. Zeit für ein Remberee.
    Am besten das Fenster ...
    Es hatte keinen Zweck, über den regenfeuchten Quergang in die Kugel und Kette zurückzukehren. Es blieb mir also nur das Fenster.
    Allmählich erwachte die Frau wieder zum Leben. Ihre Hand zuckte vor. Stahl funkelte.
    Meine linke Hand fuhr an den Hals, meine Finger griffen zu, ruckten herab und schickten einen Terchik auf den Weg.
    Wie ein unbeirrbares Insekt bohrte sich die Spitze der Waffe in den rechten Oberarm der Frau. Sie schrie nicht etwa auf, sondern ächzte nur heiser und begann zu taumeln. Der Dolch fiel ihr aus den leblosen Fingern.
    »Ich würde dich um Verzeihung bitten, meine Dame«, sagte ich, »wenn du nicht zu den Stikitches gehörtest. So kannst du meinetwegen in einer herrelldrinischen Hölle verfaulen!«
    Im nächsten Augenblick hatten mich die beiden Männer erreicht. Ich zog meine Main-Gauche und stürzte mich ins Getümmel.
    Als sich die Klingen zum erstenmal kreuzten, kam mir allerdings ein Gedanke, der mich dermaßen alarmierte, daß ich in meinem Bemühen nachließ und verzweifelt durch den Raum zurückweichen mußte, um nicht aufgespießt zu werden. Mein Ziel war das Fenster.
    Was für ein Onker ich doch war!
    Diese Männer hielten mich für einen Krieger, der in einer Aura übertriebenen Ruhms durchs Leben ging, eine Erfindung der Publicity-Maschine des Vallianischen Reiches. Sie hatten zweifellos gesehen, wie ich die Schänke betrat, und glaubten mir die Rolle, die ich spielte. Die Frau hatte mich die ganze Zeit mit größter Verachtung behandelt. Dabei begann ich jetzt langsam warm zu werden, frei von Gerede und Intrigen war ich voll damit beschäftigt, mich auszutoben und jener bösen Freude zu erliegen, die mir das Kämpfen – das muß ich zu meiner Schande gestehen – manchmal bereitet. Aber! Wenn diese Männer sich klar machten, daß ich mich auf den Umgang mit dem Schwert verstand, würde dies mein künftiges Leben sehr erschweren. Dabei galten alle meine Anstrengungen der Zukunft.
    Das ganze Gerede, meine Untätigkeit – dies alles war darauf angelegt, mir in Vallia ein wenig Ellbogenfreiheit zu verschaffen. Ich hatte keine Lust, die Arbeit, die mir bevorstand, mit einer Horde von Mördern im Nacken zu tun. Wenn ich diese Stikitches umbrachte, würden neue kommen ...
    Daß meine Überlegungen richtig waren, wurde mir im nächsten Augenblick bestätigt.
    »Es stimmt!« brüllte Laygon. »Wir haben Berichte von unseren Spionen erhalten. Die zwölf, die getötet wurden und mit denen du dich brüstest, wurden von deinen Freunden umgebracht! Du hast nicht mal deine Klinge gezogen!«
    Damit hatte er recht.
    »Stirb wie ein Mann!« grollte Nath das Messer und machte Anstalten, mich zu umgehen.
    »Ich habe Glück gehabt mit dem Messer«, sagte ich, wich zurück, wobei ich mich mit einem kurzen Blick über die Schulter orientierte. Mein Ziel war ein mit Sackleinen verhängtes Fenster. »Aber ihr seid Hyr-Stikitches und versteht euch auf euer übles Geschäft. Mein Gold bekommt ihr aber nicht, ihr Cramphs!«
    Jetzt hatte ich das Fenster erreicht und fuhr herum.
    »Meine Haut auch nicht!«
    Mit einem riesigen Satz hechtete ich durch die Öffnung. Hals über Kopf stürzte ich durch den Regen. Ich mußte auf den Füßen landen, abrollen, aufspringen, bereit zum Kampf.
    Statt dessen segelte ich aus dem Fenster und – patsch! – auf einen Wagen mit

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