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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mich zu dem Wandschlitz hinab und sagte mit fauchender Stimme: »Du kannst Opaz danken, daß es nur Bier war und keine Klinge.«
    Dann stand ich auf, warf mir den Umhang um die Schultern und ging zur hinteren Treppe.
    Auf der linken Schulter hatte ich einen Köcher mit sechs Terchicks angebracht, den kleinen Wurfmessern der Klansleute, auch oft »Deldar« genannt. Ein Klankämpfer vermag eine solche Waffe links- oder rechtshändig vom Rücken einer galoppierenden Zorca aus zu werfen und damit ins Auge eines Chunkrah zu treffen. Auch die Frauen der Großen Ebenen benutzen den Terchik mit großem Geschick.
    Von zahlreichen Blicken verfolgt – sicher hatte Nath Trerhagen überall seine Helfer postiert – erstieg ich die Treppe und näherte mich vorsichtig der dritten Tür, bereit, zur Seite zu springen und meine Waffe zu ziehen, oder ein Lächeln aufzusetzen, Llahal zu sagen und mir anzuhören, was man von mir wollte.
    Die dritte Tür ging auf einen schmalen Korridor, der durch eine regenfeuchte offene Passage ins benachbarte Gebäude führte. Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Ade, Barty! Er konnte die Kugel und Kette beobachten, bis er schwarz wurde.
    Ich ging weiter. Meine Überzeugung, daß die Stikitches mich nicht umbringen wollten, geriet nicht ins Wanken. Wozu sonst diese umständliche Kontaktaufnahme? Ich hatte mit Mördern dieser Gilde schon zu tun gehabt.
    Zwei Männer in zerlumpter Prunkkleidung erwarteten mich an der gegenüberliegenden Tür. Sie trugen drei purpurne Federn demonstrativ auf der Brust. Ihre Rapiere steckten locker in den Scheiden. Ihre Gesichter waren düster und abweisend; trotzdem begrüßten sie mich mit einer gewissen Gelassenheit. Offensichtlich sollten sie mich nur weiterleiten.
    »Laygon der Strigicaw?« fragte ich.
    »Er wartet auf dich, Dom. Hier entlang.«
    Wir betraten das Gebäude und durchschritten staubige, offensichtlich wenig benutzte Gänge. Dann stiegen wir eine Treppe hinab. Ich hatte das Gefühl, daß wir uns noch immer ein Stockwerk über der Straßenebene befanden; allerdings waren alle Fenster mit zerrissener Sackleinwand verhängt.
    Öllampen erleuchteten den staubigen, halb zerstörten Raum, in den ich schließlich geführt wurde. In der Altstadt gingen so manche Häuser mangels Pflege zugrunde, ehe sie eingerissen wurden. Neubauten gab es nur selten und dann ohne jede Planung.
    Es roch muffig. In den Lichtkegeln der Lampen bewegten sich Staubpartikel.
    Vor eine Ecke war ein Tisch gezogen worden, davor stand ein Stuhl mit hoher Lehne. Hinter dem Tisch saßen drei Männer und eine Frau. Sie alle trugen Stahlmasken. Ihre Kleidung war bis auf die drei purpurnen Federn ganz unauffällig.
    Meine beiden Begleiter deuteten auf den Stuhl, und ich setzte mich.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille.
    Dann sagte die Frau: »Llahal, Dray Prescot.«
    »Stikitches mag ich nicht«, antwortete ich. »Ihr habt mich herbestellt. Ich soll Nath das Messer sprechen. Ist er hier? Versteckt er sich hinter eine Maske?«
    Der links sitzende Mann sagte mit einer Stimme, die wie reißendes Eisen klang: »Ich bin hier. Aber du sprichst mit Laygon dem Strigicaw.«
    »Wer ist das?«
    Der rechts sitzende Mann meldete sich: »Hier.« Seine Stimme klang weicher, besänftigt wie von Roastbeef und altem Portwein.
    »Also, Laygon, dann sprich!«
    »Du bist Prinz Majister von Vallia. Die Gesetze Vondium und Vallias gelten in Draks Stadt nicht.«
    »Mir sind Gesetze gleichgültig, die man nicht durchsetzen kann. Sagt mir, was ihr wollt!«
    Die Frau schaltete sich ein; ihre Stimme klang flach, als habe sie Schwierigkeiten beim Atmen. Vielleicht lag es an der schlechten Luft. »Du solltest lieber deine Zunge hüten, sonst ...«
    »Sagt mir, was ihr wollt! Kommt endlich zur Sache!«
    Nath das Messer nickte, und seine Stahlmaske funkelte im Lampenschein. Ich betrachtete die Gestalten vor mir, ihre Körper, ihre Hände, ihre Haltung, die Art und Weise, wie sie die Köpfe bewegten.
    »Sag es ihm, Koter Laygon!«
    »Es geht darum, Dray Prescot, daß ein Bokkertu gegen dich vereinbart und besiegelt worden ist. Für uns bist du ein toter Mann, der für die Eisgletscher Sicces bestimmt ist.«
    »Ich glaube, zwölf von euch haben das schon versucht und trieben dann im Kanal. Auch ich kann ein gültiges Bokkertu verfassen.« Mit dem Wort »Bokkertu« beschreibt man auf Kregen, wie Sie wissen, jede Art von vertraglicher Vereinbarung. – Laygon sprach weiter, und wenn ihm warm wurde, so konnte es mir nur recht

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